Im Märchenwald

Eigentlich wollten wir an diesem Donnerstag zur Entenlochklamm, aber das Wetter zeigte sich morgens trübe und regnerisch. Eine Wanderung entlang eines Bergbachs verbot sich daher. Ich war auch irgendwie nicht so recht in Stimmung. Ab Mittag hellte es auf und dann schien plötzlich die Sonne vom tiefblauen Himmel. Ich machte meinem Mann den Vorschlag nach Ruhpolding in den Märchenwald zu fahren. Mein Schwager hatte dort vergangenes Jahr mit seinen Kindern einen Star Wars-Fanfilm gedreht.

Also fuhren wir die 20 Minuten nach Ruhpolding und tauchten in einen grünen geheimnisvollen Wald ein. Erfreulicherweise waren wir hier wieder die einzigen. Vor Pfingsten ist touristisch in unserer Gegend noch nicht viel los und man ist fast überall unter sich. Der Märchenwald ist ein Gebiet in dem es im 13. Jahrhundert zu einem Felssturz kam. Inzwischen sind die Felsen verwittert und von Moos und Bäumen bewachsen. Leider ist der Pfad durch den Wald nicht eindeutig erkenntlich gemacht. Wir irrten ein paar mal zwischen den Felsen umher. Das Gebiet steht unter Naturschutz, weshalb auch die Bäume kreuz und quer liegen und man nur bedingt jede Stelle im Wald erreichen kann. Aber schön ist es anzusehen und ein bisschen fühlt man sich wie auf dem Waldmond Endor. Man erwartet fast jeden Moment ein Speederbike an einem vorbei rauschen zu sehen.

Da die Wanderung durch den Märchenwald nicht so lang ist, sind wir noch ein paar Kilometer weitergefahren auf den Wanderparkplatz Urschlau. Hier waren wir vor zwei Jahren schon mal, da war es entsprechend voller. Wir spazierten den Bergerlebnispfad entlang, vorbei an einer Kiesgrube, entdeckten in einem kleinen Tümpel Kaulquappen, einen Molch, zwei kleine Ringelnattern und in der nächsten Pfütze auch einen Frosch. Wir erfreuten uns an seltenen Blumen und dem Rauschen der Urschlauer Ache. Natur pur und ungestört.

Weil wir schon in Ruhpolding waren, kehrten wir auf dem Rückweg bei der »Windbeutelgräfin« ein. Hier waren wir schon oft. Das Lokal serviert die berühmten Lohengrin-Windbeutel. Jeder einzelne ist nummeriert und wird gezählt. Ich hatte die Version 8 mit frischen Erdbeeren und Sahne und meiner hatte die Nummer 2961572. Wir saßen draußen, hatten geradeso einen Tisch ergattern können und ließen uns den Windbeutel mit einem Cappuccino schmecken.

Das ist Urlaub, den wir, wenn wir wollten, eigentlich jeden Tag haben könnten.

Hier noch ein paar Impressionen:

 

Burg und Wasser

»Du wolltest doch immer mal auf die Burg nach Stein an der Traun«, schlug mein Mann vor.

Gesagt getan, fuhren wir am Mittwoch in Richtung Altenmarkt. Ich bewundere die Burg jedes Mal, wenn wir daran vorbeifahren. Auf einem Felsen über der Traun gelegen, ist sie weithin sichtbar. Dabei liegt der Großteil der Räume im Berg selbst. Wir beschlossen uns aber nur den oberen Teil anzusehen und auf die Höhlenbesichtigung zu verzichten. Hier verlief über 500 Jahre lang die Landesgrenze zwischen Bayern (Chiemgau) und Salzburg (Rupertiwinkel), bis Napoleon beschloss, das zu ändern.

Ein schmaler fast schon zugewachsener Weg schlängelt sich auf den Berg. Oben kann man rund um die Burg gehen, kommt aber nicht rein, dazu muss man wahrscheinlich die Führung buchen. Ich fand es dennoch schön. Es gibt Bänke und hier und da stehen runde Türme, die der Belüftung der Höhlen dienen. Auf engen Pfaden kann man die teilweise eingestürzten Mauern umrunden, es ist alles sehr zugewachsen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es auf der großen Rasenfläche vor der Burg regelmäßig Veranstaltungen gibt. Laut meinem Mann konnte man früher von oben direkt in der Felswand entlanglaufen. Aber seit vor ein paar Jahren ein Teil des Felsen abbrach und ein Wohnhaus mitsamt seinen Bewohnern unter sich begrub, sind die Wege offenbar gesperrt.

Wir waren an diesem Vormittag die einzigen und hatten bei schönstem Sonnenschein einen super Blick auf die Umgebung. Irgendwann jedoch spuckte eine versteckte Treppe aus dem Untergrund eine Schulklasse mit lärmenden Kindern aus, die an einer der Höhlenführungen teilgenommen hatten. Also gingen wir auf einem vom Regen aufgeweichten Reitweg zurück. Unten am Parkplatz beobachtete ich fasziniert die Fische in einem kleinen Teich.

Hinter Altenmarkt fließen die Traun und die Alz zusammen. Etwa einen Kilometer hinter Stein an der Traun direkt in Altenmarkt befindet sich an der Alz ein Wasserwerk. Wir sind dort schon so oft entlang gefahren, haben es aber nie genau angesehen. Dieses Mal nahmen wir uns die Zeit. Leider kommt man aus Sicherheitsgründen nicht mehr an den Fluss heran, das Gelände ist weiträumig eingezäunt. Die Kaskaden sehen auch nicht ungefährlich aus.

Eigentlich wollten wir danach irgendwo einkehren, leider machen die meisten Restaurants erst am Abend auf. So kauften wir uns auf der Rückfahrt zwei Tiefkühlpizzas und setzen uns auf den Balkon.

Wenn das Schöne liegt so nah

… also warum in die Ferne schweifen.

Da wir diese Woche noch frei haben und wir in einer Urlaubsregion wohnen, haben wir das genutzt, um Orte in der Nähe zu besuchen, an denen wir noch nicht waren.

Am Montag sind wir bei schönstem Wetter nach Laufen gefahren. Das liegt nur 18 Kilometer entfernt an der Salzach. Ich hatte letztens auf der Webseite der Stadt ein Luftbild gesehen und war ganz fasziniert, dass die Stadt direkt an einer Flussschleife liegt.

Wir stellten unser Auto am Rathaus ab und spazierten am Salzachufer entlang, an der Europabrücke vorbei – einem Fußgängersteg nach Österreich –, sammelten Steine am Flussstrand, bewunderten die Kirche hoch über dem Fluss und machten Fotos von der historischen Brücke nach Oberndorf, wo die »Stille Nacht, heilige Nacht« Kapelle steht. Hier wurde das Weihnachtslied zum ersten Mal gesungen.

Inmitten der Salzach verläuft die Grenze nach Österreich. Spaziert man über eine der Brücken ist man in einem anderen Land. Ich finde das immer wieder faszinierend, wenn wir nach Oberndorf zum Einkaufen in den Hofer (dem österreichischen Aldi) fahren. Das haben wir auch dieses Mal gemacht, nachdem wir ein Eis gegessen und durch die Gassen der Innenstadt spaziert sind.

Nach unserem Einkauf (beim Hofer gibt es viel mehr Bioprodukte als beim Aldi) fuhren wir wieder zurück und weil es noch früh am Vormittag war, sind wir in Leobendorf abgebogen zum Abtsdorfer See. Der kleine See liegt sehr idyllisch und man hat hier einen sensationellen Blick auf die Berge. Auf dem Parkplatz und am See war nichts los. Wir waren so gut wie allein. Im Sommer sind die Liegeflächen am See sicher brechend voll.

Eigentlich wollten wir um den See herumfahren, aber die Straßen endeten im Nirvana, also sind wir durch viele kleine Bauernhöfe gefahren, um zurück zur Hauptstraße zu kommen. Mit dem Fahrrad kann man da gut spazieren fahren.

Hier noch ein paar Eindrücke:

 

 

Laden oder nicht laden …

Unser erster längerer Urlaub mit dem E-Auto – ein Erfahrungsbericht.

»Da kann man ja nicht so weit fahren … da muss man ja dauernd stehen bleiben … und was wenn es keine Ladesäule gibt … das kostet doch viel mehr, weil man viel öfter laden muss als tanken«

Das sind die gängigen Argumente, mit denen man als Besitzer eines E-Autos konfrontiert wird. Ich trete mal den Gegenbeweis an. Wir sind in acht Tagen etwa 1400 Kilometer gefahren, haben unterwegs fünfmal geladen, dreimal davon kostenlos. Sprich, wir haben ungefähr 30 Euro für die 1400 Kilometer bezahlt. Und nein, wir haben nirgendwo außerplanmäßig stehenbleiben müssen, weil unser Auto leer war und wir haben auch immer eine funktionierende Ladestation gefunden, wenn wir eine gebraucht haben. Außerdem verbrauchen E-Autos deutlich weniger … vorausgesetzt, man fährt vernünftig und rast nicht.

In der Pfalz und in Baden-Württemberg, zumindest in den Gegenden, in denen wir waren, gibt es nämlich in jedem kleinen Dorf mindestens eine öffentliche  22 kw Ladestation. Die Wanderparkplätze im Pfälzer Wald sind meist mit Ladesäulen ausgestattet. Wenn man will, kann man dort sein Auto laden, so lange man Wandern geht oder irgendwelche Burgen besichtigt. Da haben wir in Bayern noch deutlichen Nachholbedarf. Wenn es in der größten Stadt im Landkreis Traunstein nur eine mickrige öffentliche Ladesäule gibt und auf den umliegenden Dörfern gar keine, kann das nichts werden mit der E-Mobilität. Zumindest einige Hotels haben das Potenzial inzwischen erkannt und bieten ihren Gästen eine Lademöglichkeit (meist gesponsert von Tesla).

Die Ladestationen in den Gemeinden in der Pfalz sind übrigens fast alle von Bund und Ländern gefördert worden. Dass es zu teuer wäre, ist also keine Ausrede. Und inzwischen sind auch die Energieversorger soweit, dass sie die Infrastruktur nach und nach danach ausrichten.

Hier zwei Bilder, die die Unterschiede deutlich zeigen, vielleicht fällt jemandem was auf:

Parkplatz für E-Autos am Bahnhof in Bad Reichenhall (18.530 Einwohner)
Ladestation an einem Wanderparkplatz in Wachenheim (4585 Einwohner)

Wer es nicht gleich sieht. In Bad Reichenhall gibt es zwar einen Parkplatz für E-Autos, aber keine Ladestation.

Zwischenstopp Neu-Ulm

Am Freitag den 27.5. hieß es Abschiednehmen von Deidesheim. Doch bevor wir abreisten, deckten wir uns beim hiesigen Winzerverein noch mit Wein ein. Nicht, dass wir große Weintrinker wären, aber man braucht ja das eine oder andere Mitbringsel.

Vom Hotel Ketschauer Hof waren wir begeistert. Das hatte alles Stil. Das Personal war unaufdringlich aber stets freundlich und zuvorkommend. Wir konnten kostenlos unser Auto laden und an der Qualität der Speisen und Getränke kann man bei einem Restaurant mit Michelin-Stern ohnehin nicht meckern. Abends gab es immer ein süßherbes Betthupferl, sprich eine handgemachte Praline, die kalt serviert wurde. Man merkte dem Aufenthalt die höhere Preisklasse des Hotels an.

Wir wohnten übrigens im Nebenhaus direkt über der Showküche. Dort fanden und finden Kochseminare statt. Die Ausstattung der Zimmer ist modern, abgesehen von der Beleuchtung. Hier müsste mal auf LED umgestellt werden. Ob man die KNX-Schalter unbedingt braucht und ob es sinnvoll ist, mehrere Funktionen auf einem Schalter unterzubringen und den dann so klein zu beschriften, dass man eine Brille braucht, um zu erkennen, wo man nun das Licht ein oder ausschalten kann, sein dahingestellt. Auch dass im Bad ständig die Fußbodenheizung an war, sollte man im Zuge der Energieeffizienz mal überdenken. Aber im Großen und Ganzen hat alles gepasst.

Gegen 11 Uhr reisten wir ab und wollten im Besucherzentrum bei Mercedes in Wörth Mittagessen. Leider hatte das Restaurant wegen des Brückentags geschlossen. Aber wir haben uns kurz das Besucherzentrum angesehen und die Trucks bewundert, die kurz vor der Auslieferung an ihre Fahrer standen. 500 Zugmaschinen werden jeden Tag im größten LKW-Werk der Welt produziert.

Wir fuhren weiter Richtung Ulm und nutzten den Stau bei Pforzheim, um von der Autobahn abzufahren und kurz was zu essen. Anschließend lotste uns das Navi durch die Innenstadt von Pforzheim. Formulieren wir es mal so: es gibt schönere Städte.

Nach einem kurzen Stopp in Ulm-Lehr, wo wir unsere Klamotten für die Hochzeitsfeier abholten, fuhren wir nach Finningen ins Hotel Hirsch. Hier findet am Samstag die Hochzeitsfeier von Wilfrieds Nichte statt. Eigentlich wollten wir im Hotel zum Kaffee ein Stück Kuchen essen, aber das gab es leider nicht. Das ist uns schon während der letzten Tage aufgefallen. So ein richtiges Café, in dem es auch Kuchen gibt, scheint aus der Mode gekommen zu sein. Überall wo wir waren, gab’s höchstens Apfelstrudel mit Eis. Kaffee und Kuchen scheinen out zu sein. Jedenfalls war ich durch die Autofahrt so müde, dass ich erstmal eine Stunde geschlafen und den restlichen Abend im Hotelzimmer vergammelt habe.

Ich merke an dieser Stelle an, dass in einem 4-Sterne-Hotel in Bayern kein MDR im Fernseher einprogrammiert ist. Gut, den NDR gab’s auch nicht. Aber ich finde das in Zeiten wie diesen schon ein bisschen fragwürdig, wenn man das iPad braucht, um seine Lieblingssendung (ETC) am Freitagabend zu sehen. Gleichfalls merke ich an, dass die Innenarchitekten, die das Hotel eingerichtet haben, den Leitspruch »form follows function« nicht verinnerlicht haben. Flokati-Teppiche an den Wänden sehen vielleicht cool aus, sind aber ein Staubfänger sondergleichen. Und Pendelleuchten neben dem Bett sind nicht wirklich zum Lesen geeignet, auch wenn sie überdimensioniert sind. Ich frage mich ja ernsthaft, ob es tatsächlich jemanden gibt, der einen leuchtenden Hirsch über dem Bett schön findet. Ach so, es hilft der beste Verdunklungsvorhang nicht, wenn die Tür zum Bad aus Glas besteht und es dort ein Fenster ohne Jalousie gibt.

Speyer und Filmmuseum

Es war ein trüber Morgen und vergleichsweise kühl. Wir hatten uns vorgenommen nach Speyer zu fahren. Weil wir bisher nur im Technikmuseum gewesen waren, wollten wir uns endlich mal die Innenstadt und vor allem den Dom anschauen. Auf dem Parkplatz am Dom musste ich dann nicht nur eine, sondern zwei Jacken anziehen, so kalt blies der Wind. Auf dem Parkplatz standen 16 Mannschaftswagen der Polizei und die Beamten machten Pause.

Wir waren kaum ausgestiegen, kam ein Polizist zielstrebig auf uns zu. Weil noch andere Autos rechts und links von uns parkten, nahm ich an, dass er etwas über unser E-Auto wissen wollte … und richtig. Er fragte, ob wir ihm ein paar Fragen beantworten möchten, weil er sich auch eins kaufen will. Mein Mann, der schon gedacht hatte, dass wir irgendwas falsch gemacht hatten, entspannte sich sichtlich und gab Auskunft. Ich finde das interessant, seit wir das E-Auto haben, kommen wir immer wieder mit anderen Autofahrern ins Gespräch, sei es an der Ladesäule oder auf Parkplätzen. Übrigens, die Hundertschaft der Polizei war wegen eines Drittligaspiels angereist. Der junge Mann opferte also seinen Feiertag, weil sich ein paar Fußballfans nicht normal benehmen können. Wir leben schon in einer traurigen Welt.

Bei kräftigem Wind folgten wir den Touristenströmen in Richtung Dom. Der Dom von Speyer ist ein imposantes Bauwerk, auch wenn wir ihn nicht von innen gesehen haben (es war Himmelfahrts-Gottesdienst). Und es ist nicht die einzige Kirche in Speyer. Bei durchwachsenem Wetter spazierten wir durch die Stadt und machten sozusagen »Kirchen-Hopping«. Ich bin ein Fan von gotischen Kirchenhäusern, daher gefiel mir die Gedächtniskirche am besten. Zwischendrin legte sich der Wind und es wurde etwas wärmer. Ich konnte zumindest eine der Jacken ausziehen. Doch im Vergleich zum Vortag ließ uns das schöne Wetter im Stich. Viele Himmelfahrtsausflügler schien das nicht zu stören, die Stadt war voll mit Leuten. Wir machten dann noch einen Abstecher in die Altstadt bevor wir wieder zurück nach Deidesheim fuhren und dort leckeren Flammkuchen verspeisten.

Danach stand ein geplanter Museumsbesuch an. Das Deutsche Museum für Foto-, Film- und Fernsehtechnik hatten wir am Montag in Deidesheim entdeckt. Es liegt etwas versteckt in einer Seitengasse und sieht absolut nicht so groß aus, wie es von innen ist. Als jemand, der sich seit seiner Lehre und später im Studium mit Medientechnik befasst hat, für denjenigen ist das Museum ein absolutes Muss. Ich glaube, es gibt keine Kamera, keinen Projektor und kein Tonbandgerät, was hier nicht ausgestellt ist. Beeindruckend ist vor allem die Fotoabteilung bestehend aus jeder Menge Vitrinen mit unzähligen Kameras, von den ersten Plattenkameras bis zur Highend-Digitalkamera.

In dem alten Gewölbe versteckt sich aber noch mehr. Die Abteilung im Erdgeschoss zieht sich durch mehrere Räume und beherbergt die Film- und Fernsehabteilung. Unteranderem gibt es eine ganze Vitrine mit Kameras meines ehemaligen Arbeitgebers ARRI. Ich war jedenfalls hin und weg von den unfassbaren Werten, die dort ausgestellt sind. Leider ist das Museum so gut wie unbekannt, das hat auch der ältere Herr an der Kasse bedauert. Also wer sich für Film- und Fototechnik interessiert, besonders für den Amateurbereich, der sollte nach Deidesheim fahren und sich die Ausstellung unbedingt ansehen.

Inzwischen war das Wetter wieder wunderbar klar und warm, deshalb ließen wir bei einem Spaziergang den Tag ausklingen. Im Anschluss noch ein paar Eindrücke.

Von der Burgruine zu PERRY RHODAN

Der Turm der Ruine Wachtenburg

Am Mittwochvormittag haben wir unseren Besuch der Burgruine in Wachenheim nachgeholt. Bei schönstem Sonnenschein und blauem Himmel. Der Aufstieg war recht anstrengend aber kurz. Auf den Turm bin ich aber nicht geklettert, das überlasse ich meinem Mann. Früher hat mir sowas nichts ausgemacht, aber je älter ich werde, desto schlimmer wird meine Höhenangst. Der Ausblick war aber auch von unten sehr schön. Man konnte bei klarem Himmel bis nach Speyer blicken. Zwischen den Steinen der alten Mauern jagten sich die Eidechsen. Die Sonne schien in den Wald. Es war richtig romantisch als wir zum Auto zurückwanderten.

Klaus N. Frick und ich im Marketingbüro

Wenn ich schon mal in der Nähe bin, sollte ich auch mal im Verlag vorbeischauen, dachte ich mir. Die PERRY RHODAN-Redaktion in Rastatt darf auch wieder Besuch empfangen. Also machte ich einen Termin für Mittwoch den 25.5. aus. Unterwegs hielten wir noch in einer Konditorei in Neustadt an der Weinstraße, um Kuchen zu kaufen. Schließlich wollte ich nicht mit leeren Händen kommen. Es sind etwa 80 Kilometer von Deidesheim bis Rastatt und der Verkehr, besonders rund um Karlsruhe, war recht dicht. Trotzdem waren wir eine Viertelstunde früher da als verabredet und warfen damit die Pläne von Chefredakteur Klaus N. Frick über den Haufen, der noch schnell eine E-Mail schreiben wollte.

Klaus N. Frick, Madlen Bihr und Katrin Weil

Wir bekamen die große Tour durch die neuen Redaktionsräume, die übrigens sehr ansprechend sind und die, wenn irgendwann alle Umzugkartons verstaut sind, auch repräsentativ sein werden. Katrin Weil und Madlen Bihr kamen gerade vom Mittagessen zurück und wir setzten uns alle auf die große aber etwas kahle Außenterrasse. Bei Kaffee und Kuchen besprachen wir Details zu vergangenen und zukünftigen Projekten der PERRY RHODAN-FanZentrale, über Cons im Allgemeinen und die bevorstehenden PERRY RHODAN-Tage Braunschweig im Besonderen. Die Zeit verging, und nach zwei Stunden gingen die Mitarbeiter der Redaktion wieder an die Arbeit und wir machten uns auf den Heimweg.

Blick auf Deidesheim und Umgebung

Da ich außer dem Kuchen den ganzen Tag über nichts gegessen hatte, war ich entsprechend hungrig als wir wieder im Hotel waren. Ich studierte online die Speisekarten der Restaurants in Deidesheim, die übrigens ziemlich zahlreich sind. Wir entschieden uns für ein Lokal mit pfälzischer Küche und wurden nicht enttäuscht. Gutes Essen zu fairen Preisen mit schneller und freundlicher Bedienung, was will man mehr.

Beim anschließenden Abendspaziergang entdeckten wir noch zwei Mammutbäume, die in einem Park in Deidesheim wachsen und von denen der größere bereits 1880 gepflanzt worden war. Der Baum ist inzwischen 30 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,80 Meter. Fotos liefere ich nach.

Anschließend noch ein paar Impressionen von der Ruine Wachtenburg.

Worms

Gestern Vormittag sind wir nach Bad Dürkheim gefahren, das ist nur ein paar Kilometer entfernt. Wir haben auch schnell einen Parkplatz am Bahnhof gefunden und sind dann in Richtung Stadtkern gelaufen. Wir haben den Toskana-Garten angeschaut und einen Blick in den Kurpark geworfen. Mehr war nicht möglich, weil dort gerade Abwasserrohre verlegt werden.

Dann wollten wir gemütlich durch die Innenstadt bummeln, aber da wurde gerade für ein Weinfest aufgebaut. Überall standen Buden oder Zelte herum, Lieferwagen verstopften die wenigen freien Straßen. Ständig musste man aufpassen, dass man niemandem im Weg war. Kurzum, es war kein Genuss, man hat auch nicht wirklich viel gesehen vom Ort. Dann kam Wind auf und die Sonne ging weg. Wir sind wieder zum Auto und wollten vom Parkplatz fahren, haben aber den Automaten nicht gefunden. Der war in einem der vielen Parkhäuser versteckt, die drumherum standen. Das findet echt nicht jeder. Kaum waren im Auto, fing es an zu regnen. Die Besichtigung einer Burgruine musste buchstäblich ins Wasser fallen. Dafür haben wir uns im REWE mit belegten Semmeln und Wasser eingedeckt.

Nach dem Mittag sind wir dann nach Worms aufgebrochen. Wir hatten uns mit einem PERRY RHODAN-Fan verabredet, der in Worms lebt. Er führte uns durch die Nibelungenstadt in der es reichlich Kirchen und einen Dom gibt. Sowohl den Dom haben wir besichtigt als auch den jüdischen Friedhof, auf dem es Gräber gibt, die fast 1000 Jahre alt sind. Ein älterer Herr hat uns und einem Ehepaar ganz spontan einiges über den Friedhof erzählt, unteranderem vom aronitischen Segen. Davon hat Leonard Nimoy sich den vulkanischen Gruß abgeschaut.

Anschließend waren wir noch einen Kaffee trinken und haben ein bisschen geschwatzt. Bevor wir gegen 17 Uhr wieder zurückgefahren sind.

Abgezockt

Es gibt Momente in denen man sich über seine eigene Dummheit ärgert und eigentlich viel zu sprachlos ist, um sich zu wehren.

Hambacher Schloss

Doch von Anfang an. Der Tag begann mit einem sehr guten Frühstück im Hotel. Das nimmt man im ehemaligen Weinkeller des Gutshauses ein, was sehr romantisch aber auch sehr modern eingerichtet ist. Es gibt keine Schlacht ums Büffet, was ich absolut angenehm empfinde. Dafür kann man sich aus einer Speisekarte alles mögliche zusammenstellen, inklusive Omelett, Rührei oder Spiegelei mit allerlei frischen Zutaten. Das Ganze wird zusammen mit einem Brotkorb, Butter und Marmelade an den Tisch gebracht, genauso wie der Kaffee oder Tee, den man sich bestellt. Positiv: es gibt keine Einwegverpackungen und Papierservietten. Ich war jedenfalls satt und zufrieden.

Blick auf die Oberrheinische Tiefebene

Anschließend fuhren wir nach Neustadt an der Weinstraße zum Hambacher Schloss. Die Anfahrt ist mit Navi etwas schwer zu finden, ohne braucht man nur den Schildern folgen. Unterhalb der Burg stellten wir das Auto ab und gingen auf einem Waldweg den restlichen Weg zum Schloss. Was viel schöner ist, als die ausgebaute Straße zu nehmen. Das Schlossmuseum und das Restaurant hatten geschlossen, das hatte man uns unten auf dem Parkplatz schon gesagt, aber wir wollten ohnehin nur die Aussicht genießen. Das Schloss ist zum Teil Ruine und ist in der Vergangenheit wohl mehrfach geschliffen wurden. Die ersten Mauern sind aus dem 12. Jahrhundert. Von oben hat man einen sensationellen Blick über die Oberrheinische Tiefebene.

Idyllische Pfade durch den Pfälzer Wald

Nach unserem Burgbesuch kämpften wir uns durch den Verkehr in Neustadt an der Weinstraße. Wir fuhren rein in den Pfälzer Wald, der mich sehr an das Thüringer Schiefergebirge erinnert. Nur das es hier mehr Laubwälder gibt. Es war nicht so spektakulär, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich bin halt durch meine Wohnorte Thüringen und Südostoberbayern total verwöhnt.

Typische Häuser von Deidesheim

Unterwegs wollten wir irgendwo anhalten und etwas essen. Nur leider haben die meisten Gaststätten Montag und Dienstag Ruhetag. Mitten auf dem Kamm entdeckten wir dann einen Parkplatz und ein Gasthaus. Wir stiegen aus und wollten mal schauen, was es gibt, da kam schon der Wirt auf uns zu und erklärte, was es alles gibt und nahm unsere Bestellung auf, wo wir noch nicht mal am Tisch saßen. Allein das hätte mir schon zu denken geben müssen. Wir bekamen unser Essen recht schnell, Salatteller und Wildschweinbraten. Es war irrsinnig viel zu essen und es hat nicht übel geschmeckt. Leider fing es an zu regnen und wir saßen draußen unter einem Schirm. Gemütlich ist anders, zumal ich meine Jacke vergessen hatte. Morgens war es noch warm gewesen.

Enge Gässchen

Der Schock ereilte uns dann mit der Rechnung. 80 Euro für zwei Mittagessen und zwei Wasser. Ich habe mir mein restliches Essen einpacken lassen und habe den Rest des Tages nichts mehr essen können. Das Fleisch soll aus der Gegend gewesen sein, es gab auch Lamm von selbstgezüchteten Schafen, die dort auf der Weide standen. Aber echt mal, 30 Euro für ein Essen und 6,50 Euro für einen kleinen Salatteller, ist schon Abzocke. Zumal das Ambiente eher unteres Niveau war. Kein Wunder, das wir die einzigen dort waren. Ich war entsprechend sauer und hab mich den restlichen Tag darüber geärgert.

Wir fuhren dann in großem Bogen durch die Pfalz ins Hotel zurück. Haben dann im Hotelzimmer Kaffee getrunken und sind am Abend ein wenig durch den Ort gewandert, bevor es wieder anfing zu regnen.

Hier noch ein paar Eindrücke von Deidesheim.

Urlaub und so

Lebenszeichen!

Für alle, die sich vielleicht Sorgen gemacht haben, mir gehts wieder gut. Das Halskratzen ist weg, ich huste auch nicht mehr. Tests beim Hausarzt waren alle negativ. Es war also tatsächlich nur eine Erkältung. Laut meiner Ärztin sind die bei den meisten Leuten jetzt intensiver und dauern länger. Logisch, das Immunsystem muss sich erst mal wieder dran gewöhnen, dass es jetzt wieder vermehrt mit Krankheitserregern zu tun hat.

Wir sind seit Samstag im Urlaub. Zuerst ging’s nach Ulm mit einem Zwischenstopp in Zusmarshausen. Wir wollten uns die größte Ladestation Deutschlands ansEhen. Schaut euch die Bilder an, so sieht das in Zukunft aus. Designtechnisch kann man da nicht meckern, auch die Toiletten waren sauber und funktionell (alles ohne Berührung). Nur geladen haben wir nicht, weil die ein extra Bezahl-System haben, man muss deren App runterladen oder mit Kreditkarte zahlen. Mit unserer Ladekarte von EnBW oder den anderen 3 Apps, die wir haben, ging’s nicht. Das finde ich nicht so gut, da sollte mehr Vernetzung möglich sein. War nicht schlimm, weil der Akku noch halb voll war. Wir haben dann in Ulm geladen.

Nach einer Nacht bei meinem Schwager und seiner Familie fuhren wir am Sonntagvormittag in Richtung Pfalz. Die A8 war recht belebt und wegen ein paar Baustellen steckten wir zweimal im Stau. Der bei Karlsruhe war echt nervig, weil es da gefühlt kaum voranging. Letztendlich hätten wir uns gar nicht so stressen müssen, denn als wir gegen 13 Uhr im Hotel ankamen, sagte man uns, dass wir erst um 15 Uhr ins Zimmer könnten. Da haben wir erstmal den Ort unsicher gemacht und uns Deidesheim angeschaut. Die Gegend heißt nicht zu unrecht die Toskana Deutschlands, nicht nur wegen der vielen Weinfelder, sondern auch die Ortschaften mit den engen Gassen und den alten Häusern fühlt man sich ein bisschen wie in Italien. Es ist nur nicht so heruntergekommen.

Kurz vor drei haben wir endlich unser Zimmer bezogen und ich konnte gleich unter die Dusche. Denn ich hatte ein paar Freunde aus dem Saarland ins Hotelrestaurant eingeladen. Gegen vier trafen wir uns dann vorm Hotel und haben in einem Sterne-Restaurant getafelt und viel gequatscht. Man hat sich ja jetzt mindestens zwei Jahre nicht gesehen. Anschließend sind wir noch ein bisschen durch den Ort gewandert und haben romantische Ecken entdeckt. Es war ein echt schöner Abend und ein Geburtstag, den ich sicher nicht vergessen werde.