Positiv überrascht

Aufmerksamen Lesern meines Blogs und Freunden die mich kennen, wird aufgefallen sein, dass ich mich noch nicht zum neuen Star Trek Film geäußert habe. Das hatte einen guten Grund. Ich wollte erst dann ein Urteil fällen, wenn ich ihn zum zweiten Mal gesehen habe. Nach dem ersten Kinobesuch war ich mir nicht sicher, was ich von dem Film halten sollte. Daher habe ich ihn ihn mir gestern noch einmal in Ruhe angesehen und bin ziemlich angetan. Meine Befürchtungen haben sich allesamt nicht bestätigt.

Gut, der Plot steht auf wackeligen Beinen und ist ein wenig dünn, wird aber durch viele wunderbare Szenen gefüllt, die manchmal sogar als Herz gehen. Die Stärke der letzten drei Star Trek Filme liegt eindeutig in den Figuren. »Star Trek-Beyond« bildet da keine Ausnahme. Das Zusammenspiel der Crew und die Nebencharaktere sind glaubhaft und sympathisch. Mir gefällt der Charakter der Jaylah sehr gut, sie erinnert ein wenig an Ray aus »Star War-Das Erwachen der Macht«. Selbst der Bösewicht hat mich beim zweiten Anschauen überzeugt, obwohl seine Intentionen erst sehr spät herauskommen. Das könnte man als einen der wenigen Kritikpunkte des Films sehen.

Äußerst gut gefallen hat mir dieses Mal das Setting. Nicht nur an Bord der Enterprise oder auf dem Planeten. Es war vor allem die Raumstation »Yorktown« die mich mit offenem Mund hat staunen lassen. Eine solche Konstruktion habe ich noch nie zuvor gesehen, das ist eine ganz eigene Mischung von Motiven aus »Inception« und »Elysium«. Nur wird es auf einer Konstruktion wie dieser, wohl niemals ein Nachtleben geben, weil es nicht dunkel werden kann. Dennoch ist der Anblick etwas fürs Auge.

Bemerkenswert sind auch die vielen lustigen Momente. Die Komik ist nie übertrieben. Außer McCoys Sprüchen, da wäre weniger mehr gewesen. Sehr schön auch die Szenen, in denen auf den Tod von Botschafter Spock eingegangen wird und die alte Crew am Ende noch eine kleine Ehrung erfährt. Beim »for Anton« im Abspann bekam ich unweigerlich Gänsehaut. Man merkt dem Film an, dass die Macher sehr viel liebevoller an die Materie herangegangen sind als bei den Filmen zuvor.

Was ich nicht so mochte, waren die hektischen Actionszenen, die mir teilweise auch zu brutal sind. Auch die Szenen um den Bösewicht sind eine Spur zu düster. Aber wahrscheinlich braucht man das heutzutage, um einen Film verkaufen zu können.

Ich gebe zu, ich bin positiv überrascht. »Star Trek-Beyond« ist meiner Meinung nach der beste Teil der Trilogie. Auch wenn Kahn als glaubwürdiger Bösewicht nicht zu toppen sein wird. Ich werde ihn mir den Streifen sicher noch öfter anschauen.

Religion im Bundeswehreinsatz

Quelle: JS-Magazin.de
Quelle: JS-Magazin.de

Durch Zufall stieß ich dieser Tage auf das JS-Magazin. Dabei handelt es sich um »Die evangelische Zeitschrift für junge Soldaten«. Aufgefallen ist mir das Magazin nur durch das Titelbild der Januarausgabe. Unter dem Aufhänger »Gott und Vader« – Religionen in Sci-Fi-Filmen findet sich im Heft ein toller Artikel mit Fotos. In dem präzise recherchierten Text wird der Umgang mit Religionen unteranderem in STAR WARS, STAR TREK und anderen SF-Filmen & -Serien beleuchtet. Das ist nicht Pulitzerpreisverdächtig, aber ordentlich in einer einfachen aber verständlichen Sprache verfasst. Die Informationen sind allesamt richtig und vor allem objektiv dargestellt. Hier wird nichts gewertet und nicht mahnend der Zeigefinger erhoben. Etwas, das man in der deutschsprachigen Presse äußerst selten findet, besonders bei einem so heiklen Thema wie Religion und SF.

Aber auch der Rest des Magazins hat mich überrascht. Viele Bundeswehrspezifische Probleme werden angerissen, Soldaten und Soldatinnen kommen zu Wort. Es wird über Politik gesprochen und Tipps von Seelsorgern abgedruckt. Ebenfalls fasziniert hat mich der Artikel über die Bürokratie beim Bund. Dabei habe ich mir nicht nur einmal die Haare gerauft.

Wer sich für den Artikel zu Religion & SF interessiert: das JS-Magazin gibt es kostenlos und natürlich auch zum Download.

Die Zukunft von Star Trek

Dieser Tage erschien ein Artikel im »Hollywood Reporter«, der sich mit den Zukunft von STAR TREK beschäftigt und den Chancen, die sich dem Franchise derzeit bieten.

Unter der Überschrift »Bei der aktuellen Übersättigung von STAR WARS, wohin geht STAR TREK?« sticht ein Satz heraus: »In seinen besten Zeiten war ›STAR TREK‹ das, was literarische Science Fiction für sich beansprucht: Es beeinflusste die Art und Weise, mit der ihr Publikum mit der Welt interagierte.« Eine, wie ich finde, bemerkenswert treffende Beobachtung.

In diesem Jahr wird STAR TREK 50 Jahre alt. Obwohl in wenigen Wochen der Film »STAR TREK-Beyond« in den Kinos anlaufen wird und im Januar 2017 eine neue Serie starten soll, scheint sich das Franchise in einer Art Midlife-Krise zu befinden. Die Frage, die sich die Macher stellen sollten, ist die Frage nach der ureigenen Identität von STAR TREK. Womit war man so viele Jahrzehnte erfolgreich und welchen Markt möchte man bedienen?

In Zeiten in denen STAR WARS und die Comic-Helden von Marvel und DC den visuellen Markt dominieren und die Wissenschafts-Science Fiction den Buchmarkt erobert, wo positioniere ich ein Franchise, das sich intellektuell stets von den anderen abzuheben versuchte. Das Visionen hervorbrachte, die Wirklichkeit wurden und eine Philosophie vermittelte, der heute noch Millionen Fans folgen.

Der Autor des Artikels, Graeme McMillan, bringt es auf den Punkt. »… die jüngsten STAR TREK-Filme erschienen mehr wie STAR WARS, und wer braucht das schon, wenn die reale Sache (sprich STAR WARS) wieder da und in aller Köpfe ist?«
STAR TREK sollte sich wieder auf das konzentrieren, was es groß gemacht hat, auf die Wurzeln aus denen es gewachsen ist. Mit intelligenten Geschichten in denen die Bösen eben nicht nur böse und die Guten nicht nur gut sind. Es sollte denkbare Alternativen aufzeigen, wie wir unser Miteinander gestalten können, ohne uns die Köpfe einzuschlagen. Und es sollte anregen Fragen zu stellen, nach uns und der Welt in der wir leben.

Den Unterschied zwischen STAR TREK und STAR WARS fasst der Artikel bestens mit den Worten zusammen: »Während STAR WARS eine Serie ist, die das Herz anspricht … ist STAR TREK dann am besten, wenn es das Gehirn anspricht, Fragen stellt und Ideen liefert, die den Status quo anfechten.«

Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.

Den ganzen Artikel gibt es hier.

Persönlichkeitsbildung mittels »Krieg der Sterne«

Starwarsidenties»Star Wars Identities« heißt die Ausstellung, die noch bis Oktober in der kleinen Olympiahalle in München zu sehen ist.

Mit einer Ausstellung hat das interaktive Multimedia-Abenteuer jedoch wenig gemein. So ist man als erwachsener Besucher zunächst irritiert, wenn man Daten-Armbändchen und Bluetooth-Headset ausgehändigt bekommt. Im filmisch inszenierten Intro werden die beiden Charaktere Anakin and Luke Skywalker vorgestellt und über die Entwicklung ihrer Persönlichkeit gesprochen. Das dies anfangs eher an belehrenden Schulunterricht erinnert als an den Besuch einer Ausstellung, sorgt beim älteren Publikum für Unverständnis …

… als es dann hieß, man sollte die Armbänder in die Felder an den einzelnen Stationen legen, um seine eigene Persönlichkeit zu entdecken, fragte ich mich schon ernsthaft, wo ich da hinein geraten war. Warum ich mich dennoch auf das Spielchen einließ, kann ich nicht genau sagen. Doch je länger ich mich durch den Parcours bewegte, umso faszinierter war ich. Die interaktiven Stationen rund um die, in Glasvitrinen ausgestellten, Originale, waren mit viel Sorgfalt entwickelt. Die im Scherenschnitt animierten und durch Filmausschnitte unterstützten Informationen zur Entwicklung menschlicher Persönlichkeit, sind nicht nur für Kinder wissenswert. Für sich selbst wählte man so eine Art Avatar, den man anschließend von Station zu Station anhand interaktiver Entscheidungen und dem Beantworten von Fragen eine eigene Persönlichkeit verleihen konnte. Das machte tatsächlich Spaß und die Zeit verging, ohne das man es bemerkte. Am Ende war ich um ein paar neue Erkenntnisse zur menschlichen Psychologie reicher und hatte meinem Avatar eine komplexe Persönlichkeit geschenkt, die ich mir per E-Mail zusenden konnte.

Besonders eindrucksvoll waren die Raumschiffmodelle, die in einer riesigen Vitrine ausgestellt waren. Wenn man sich davor stellte, wirkte es beinahe so, als würden die Schiffe mit Überlicht fliegen. Auch die Konzeptzeichnungen gefielen mir, dazu bekam man noch Informationen zum Dreh geliefert.  Im obligatorischen Shop am Ausgang konnte man T-Shirts und anderes Merchandise zu »Star Wars Identities« einkaufen.

Wir haben mit Freunden aus dem Trekdinner München die Ausstellung gemeinsam besucht (mehr dazu in Sandras Blog). Leider verloren wir zwischenzeitlich die Gruppe, weil doch sehr viele Leute gleichzeitig die Ausstellung besichtigten. Wahrscheinlich gingen wir auch zu schnell durch. Durch meine Nachtblindheit bekam ich nämlich zunehmend Probleme. Mir schmerzten die Augen, weil es in der Halle recht dunkel ist. Ach ja, ein paar Sitzgelegenheiten wären auch nicht verkehrt.

Mein Fazit: Für kleine und große Star Wars-Fans ist die Ausstellung durchaus zu empfehlen. Einzig der stolze Eintrittspreis von 20-25 Euro pro Person schlägt vor allem bei Familien mit Kindern auf die Geldbörse. Mehr Infos zur Ausstellung gibt es hier: starwarsidentities.de

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BB-8 Droide im Eigenbau

Es gibt viele unglaublich kreative und talentierte Leute, wenn die sich dann noch bei YouTube tummeln, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. So ging es mir am Wochenende, wo ich fast eine Stunde fasziniert mehreren YouTube-Filmen folgte, die zeigen wie jemand den BB-8 Droiden aus Star Wars VII in Lebensgröße baut.

Der Mann heißt James Bruton, stammt aus England und macht die abgefahrendsten Basteleien im Bereich Comic und SF, die ich bisher gesehen habe. Auf seiner Internetseite XRobots.co.uk kann man seine Werke bewundern, die nicht nur optisch perfekt aussehen, sondern hinter denen meist auch eine ausgeklügelte Technik steckt. Allein die Dokumentation zum Bau des BB-8 Droiden (Version 2) beweist, welche Fähigkeiten Bruton in sich vereint. Minutenlang sitzt man mit offenem Mund davor und staunt. Der Hobbybastler kennt sich nicht nur mit Design und Konstruktion im Allgemeinen aus, sondern auch mit Hardware-Programmierung von Elektronik. Für seine Projekte nutzt er 3D-Drucker, aber auch herkömmliche Techniken, für die er alles selbst entwickelt und das gewonnene Wissen in Tutorials allen zur Verfügung stellt. Ob Risszeichnungen oder Source Code, im Download-Bereich seiner Seite findet sich alles zum nachbauen.

Ich weiß nicht, als was der Mann arbeitet und für welche Firma. Aber es gibt sicher viele Firmen, die von so einem Multitalent nur träumen können.

Was mir bei seinen Video am besten gefällt, ist sein britischer Akzent, den finde ich überaus sympathisch.

In true 3D

Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk machte ich meinem Mann. Der bekommt nämlich eine Actionfigur von sich selbst, quasi er als Jedi-Meister.

Auf die Idee kam ich vor dem Kinobesuch von Star Wars VII, als ich im Foyer des Mattäser in München beim Gang zur Toilette einen unscheinbaren Stand der Firma »print-your-mind« entdeckte. In einer Schauvitrine waren kleine und große Figuren ausgestellt. Sie zeigten Menschen in den verrücktesten Posen und alle waren schön bunt. Dahinter ragte eine zylinderförmige zirka 2,5 Meter hohe Kabine von ungefähr 2 Metern Durchmesser auf. Neben einem Pult mit Infomaterial wartete ein freundlicher junger Mann. Mir wurde sehr schnell klar, dass hier 3D-Scans gemacht werden konnten.

Auf meine Nachfrage, was denn der Spaß koste, legte mir der junge Mann eine Preisliste vor. Fünfzig Euro für den Scan und nochmal fünfzig für eine zwölf Zentimeter große Figur. Ich sah zu meinem Mann herüber und begann zu überlegen. Gerade heute trug er sein Jedi-Kostüm, wenn das nicht der passende Augenblick war. Kurzerhand holte ich ihn her und erklärte ihm, dass dies sein Weihnachtsgeschenk werden würde, auch wenn er die Figur erst im Januar bekäme. Mein Mann zeigte sich nicht desinteressiert und ließ sich von einem weiteren freundlichen Herrn in die Kabine bitten, während ich mit dem jungen Mann das Vertragliche regelte.

Bezahlen musste ich vor Ort erstmal nichts, was ich für seriös hielt. Die Rechnung für den Scan wurde erst fällig, als sicher war, dass aus den gescannten Daten ein Model berechnet werden konnte. Nach Überweisung der fünfzig Euro bekam ich eine E-Mail mit dem Link zum Shop, wo ich mir das Modell ansehen und die Figur in der gewünschten Größe bestellen konnte. Das habe ich gemacht und warte nun ganz sehnsüchtig darauf, meinem Mann als 3D-Figur in der Hand halten zu können. Darüber werde ich natürlich in meinem Blog berichten. Bis dahin gibts als Vorgeschmack ein Bild vom 3D-Modell. (Mit ausdrücklicher Erlaubnis der abgebildeten Person.)

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Die zweite Macht

Also … ich habe ihn mir nochmal angesehen, »Star Wars – Das Erwachen der Macht«. Bei den vielen schnellen Schnitten hatte ich beim letzten Mal das Gefühl, nicht alles mitbekommen zu haben. Und tatsächlich habe ich Neues entdeckt und bewerte auch manche Szenen nach dem zweiten Mal kritischer. Achtung Spoiler!!!

Zunächst: Ich wünschte Autoren, Produzenten und Regisseur würden öfter einen Astronomen konsultieren. Ich weiß, bei Hollywoodfilmen sollte man nicht sooo genau hinschauen, aber bitte … ein wenig Realität, ist doch nicht zu viel verlangt. Denn das mit dem »Todesplaneten« ist Humbug. In irgendeiner Szene wird zwar etwas von Hyperschnellem Licht gesprochen, aber … ich hoffe, die sechs Welten der Neuen Republik und der Planet auf dem sich Chewie, Han, Rey und Finn aufhalten, befand sich wenigstens im selben System, so dass sie die Zerstörung live mit ansehen konnten. Aber warum braucht die Maschine die Energie einer ganzen Sonne und was passiert, wenn die Sonne weg ist? Müsste er nicht völlig vereisen und gäbe es danach überhaupt noch eine Vegetation? Hat der Planet einen Hyperantrieb, mit dem er zur nächsten Sonne fliegen kann? Mhm … und überhaupt, wieso ist es auf dem Planeten eigentlich nicht stockdunkel, nachdem die Sonne verloschen ist? Fragen über Fragen über die ich eigentlich nicht nachdenken wollte. Von den Geschwindigkeiten mit denen die Raumschiffe in dieser Galaxie unterwegs sind, fange ich gar nicht erst an. Bei J.J. Abrams muss alles schnell gehen, das kennen wir ja bereits aus Star Trek.

Schön finde ich immer noch den Umgang mit den Figuren. Ja, die alten Helden sind alt geworden und das nimmt man ihnen auch ab. Carrie Fisher sieht allerdings so maskenhaft aus, als wäre sie eine Gründerin des Dominion (Star Trek-DS9) oder war da Botox im Spiel. So völlig Faltenlos wirkt sie sehr unnatürlich. Es ist mehr als Schade, dass Schauspielerinnen in Hollywood anscheinend nicht in Würde altern dürfen. Apropos Schauspielerinnen, mir ist aufgefallen, wie viele Frauen in diesem Film in Schlüsselrollen spielen. Neben Rey, der Schrottsammlerin und General Leia Organa gibt es noch einen weiblichen Yoda-Ersatz, der ähnlich angelegt, aber dennoch eigenständig ist.

Cool fand ich den kleinen BB8. Ich bin mir sicher, dass der Roboter nicht nur von Kindern und Jugendlichen, sondern auch von vielen Erwachsenen sofort ins Herz geschlossen wurde. Ein sympathische Figur, die um Längen besser ist, als alle JarJar Bings der Welt und die einen R2D2 glatt an die Wand spielen könnte.

Zum Schluss noch ein paar Spekulationen: Ich glaube ja, das Rey Luke Skywalkers Tochter ist, so gut wie sie die Macht nutzen kann. Snoke ist entweder eine Reinkarnation des Imperators oder irgendetwas anderes. Bei Finn glaube ich ja, dass er der Sohn von Lando Calrissian ist. Mal sehen, welche Geheimnisse im nächsten Film gelüftet werden. Vielleicht erfährt man dann auch etwas mehr über die politischen Zusammenhänge, denn die sind mir noch nicht so ganz klar geworden. So wie es aussieht, wird der Widerstand nicht von der Neuen Republik unterstützt, anderes kann ich mir die magere Flotte an Schiffen (eigentlich sind es ja nur Jäger) nicht erklären.

Trotzdem hat mir der Film auch beim zweiten Mal richtig Spaß gemacht. Dabei durfte ich zum ersten Mal das neue »Dolby Atmos« erleben. Nochmal würde ich aber nicht ins Kino gehen, obwohl die Werbung vor dem Film diesmal nicht mehr als fünfzehn Minuten betrug. Im Gegensatz zum letzten Freitag in München, wo man sich als Zuschauer ganze vierzig Minuten gedulden musste, bis der Film begann.

Die erwachte Macht

Ich habe ihn gesehen, den neuen Star Wars Film … Und versuche mich hier an einer Spoilerfreien Kritik.

Zu allererst: Im Gegensatz zu Star Trek hat J.J. Abrams es dieses Mal nicht verbockt.

Nein wirklich, mir hat der Film gut gefallen. Er erinnert an die alte Trilogie. Vieles was in Episode IV-VI gut funktioniert hat, wurde in variierter Form wiederverwendet. Die Schlachten wirkten sehr realistisch und waren mitunter atemberaubend. Das Setting sah real aus, was vor allem daran lag, dass viel mit echten Modellen und Aufbauten gearbeitet wurde und der Film nicht ausschließlich vor dem Greenscreen entstand. Mit Humor wurde sparsam umgegangen und auf den Punkt eingesetzt. Die Handlung war einfach und bis auf wenige Dinge glaubhaft. Sogar der Physik wurde zuweilen, nicht immer, aber sehr oft, Rechnung getragen. Die neuen Darsteller spielten sympathisch und wurden gut eingeführt, aber auch die alten Haudegen hatten ihren großen Auftritt. Und bei der letzten Szene kamen mir sogar die Tränen.

Negativ anmerken kann ich eigentlich nur, dass ich mir mehr ruhigere Szenen gewünscht hätte, die Kampfszenen waren so schnell geschnitten, das ich manchmal nicht mitkam. Vielleicht werde ich auch nur alt.
Ach und noch etwas: Kurzes Gedankenspiel, was passiert, wenn man die Energie und Materie einer ganzen Sonne in einem Objekt von der Größe eines Planeten komprimiert? Richtig, je nach Masse wird daraus entweder ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch. So gesehen hätte J.J. Abrams eigentlich den Ausschnitt aus Star Trek XI verwenden müssen, als Vulkan in einer Singularität zermalmt wird.

Ich kann nur sagen, dass ich das Kino mit einem guten Gefühl verließ und mir den Film auch noch ein weiteres Mal im Kino ansehen werde. Dann aber nicht in München, sondern in einem Kino in der Nähe, in dem auch der Werbefilm von Perry Rhodan läuft.

Das schönste Erlebnis am gestrigen Tag hatte ich jedoch an einer Tankstelle in Ebersberg, als einem kleinen Jungen bald die Augen aus dem Kopf fielen, weil er sah, wie mein Mann im Jedi-Kostüm unseren Corsa betankte.