Ein Sprachunfall ist es nicht gerade, aber es passt irgendwie in diese Kategorie. Denn pädagogisch wertvoll ist der Aufdruck nicht unbedingt, den ich unlängst auf einer Packung Feuchttücher für Kinder entdeckte.
Die Abbildung ist klein und ich bezweifle auch, dass viele das Bild genauer betrachten. Aber so manches neugierige Kind könnte von dem Mäuschen in die Irre geführt werde.
Wenn man schon den Hinweis auf der Verpackung mit einem Bild untermalt, dann sollte es wenigsten korrekt sein.
»Schlagen Sie dem Teufel ein Schnäppchen« ist das sechste Buch aus der »Happy Aua«-Reihe von Bastian Sick. Es erschien bereits 2017 und setzt gekonnt den lustigen Bilderreigen mit Irrungen aus der Deutschen Sprache fort.
Wenn man wirklich mies drauf ist und einem nichts aufzuheitern vermag, ist dieses Buch die Lösung. Ich saß diese Woche kichernd und lachend auf der Couch. Manchmal habe ich Minutenlang gelacht und mich kaum wieder eingekriegt. Dabei sind es meist die pointierten Bildunterschriften des Autors, die mich so sehr amüsierten. Die Fotos der Verfehlungen, seien es Preisschilder, Zeitungsausschnitte oder Speisekarten wären ohne seine Kommentare nur halb so lustig.
Die auf 224 Seiten abgedruckten Fotos stammen vorwiegend von Lesern aus Deutschland aber auch aus dem Ausland. Ich reiche ebenfalls regelmäßig meine Schnappschüsse ein. Inzwischen muss der Autor ein Archiv mit Tausenden von Fotos haben. Einige veröffentlicht er auf seiner Homepage. Dort kann man sich einen kleinen Eindruck verschaffen, was man so alles falsch schreiben kann.
Einige der Verfehlungen versteht man erst beim zweiten Durchlesen. Das sind meist aus Zeitungen stammenden Ausschnitte, bei denen der Sinn doppeldeutig ist. Bei manchen der Abbildungen spielt der Zufall eine tragende Rolle und macht beispielsweise aus einem Straßennamen und einem Wegweiser ein lustiges Duo, wie beim »Finanzamt« in der »Wolfsschlucht«. Diese beiden Schilder stehen allerdings nicht in Kulmbach, wie im Buch angegeben, sondern in Kronach, unterhalb der Feste. Ich habe sie selbst schon mal fotografieren wollen. Da hat der Einsender wohl die beiden Städte in Oberfranken verwechselt.
Wie gesagt: wer gern lachen möchte, bis ihm die Augen tränen, muss sich dieses oder ein anderes Buch aus der Reihe besorgen. Aber Vorsicht, ich würde es nicht in der Öffentlichkeit – zum Beispiel im Zug – lesen, das könnte unter Umständen irritierte Blicke der Mitmenschen nach sich ziehen.
Das Deutsch eine schwere Sprache ist, mag ich gar nicht anzweifeln. Schließlich haben wir Deutsche selbst oft genug unsere Schwierigkeiten damit.
Das schließt die Beamten der ansässigen Gemeindeverwaltung ein, die vor einiger Zeit nebenstehendes Schild an die Plakatwände »takerten« – Verzeihung pinnten.
Das mit der Grammatik und der Rechtschreibung klappte bei dem Schild nicht hundertprozentig. Denn aus Reis bestehen die Bretter nicht, sonst würden sie bei Regen quellen.
Drei Fehler auf einem Schild, dass ist schon fast rekordverdächtig!
Die fehlerbehaftenten Schilder wurden übrigens wenige Tage später ausgetauscht. Es besteht also noch Hoffnung.
Jahrelange Einsparungen und der Börsengang haben dazu geführt, dass sie kaum noch zuverlässiges Personal hat und solches auch nicht mehr findet. Verständlich, denn wer möchte schon unter den derzeitigen Bedingungen arbeiten. Einige wenige Mitarbeiter müssen viel zu viel Post austragen und machen teilweise unbezahlte Überstunden, damit sie ihr Pensum schaffen und das zu einem Lohn, der kaum über dem des Versandriesen Amazon liegt. Glück haben jene Mitarbeiter, die verbeamtet sind, denen geht es nicht ganz so schlecht, aber auch hier herrscht Frustration über die widrigen Bedingungen.
Für Zulieferdienste zwischen den Zentren nutzt die Post vereinzelt sogar externe Firmen, und schreibt diese Aufträge jedes Jahr neu aus. Die meist unerfahrenen Mitarbeiter dieser Dienste verursachen schon mal, dass die Briefe und Pakete nicht rechtzeitig vom Verteilzentrum in den lokalen Verteildepots ankommen. So passiert es, dass bei uns Montags grundsätzlich keine Post ausgetragen wird, weil der Lieferwagen aus dem Verteilzentrum Rosenheim erst mittags ankommt, wenn die Postboten schon unterwegs sind. Auch Samstags verirrt sich selten ein Brief oder ein Paket in den Briefkasten.
Auffällig ist auch, das jede Woche ein neuer Zusteller bei uns klingelt. Früher kam immer ein und derselbe Postbote. Man kannte sich, was vieles erleichterte. Heute steht man ständige einem Fremden gegenüber.
Anscheinend will die Deutsche Post dem Personalmangel nun mit einer Job-Kampagne begegnen. In der hiesigen Postagentur entdeckte ich am Freitag einen Flyer auf dem Brief- bzw Paketzusteller gesucht wurden. Und nicht nur das. Auf der Rückseite ist eine Anzeige, die sich an Schüler und Studenten richtet. Beim Blick auf den Zettel fragte mich mein Mann, was ein »Semster« wäre. Ich guckte und da las ich es auch, da war ein Schreibfehler, ein ziemlich offensichtlicher sogar. Statt Semester stand da »Semster«. Im gleichen Moment fragte ich mich, in welcher Auflage die Flyer wohl gedruckt worden waren, es müssen zehntausende sein. Anscheinend hat niemand den Fehler bemerkt, weder der Designer, noch der Verantwortliche bei der Post, der das Ding abgesegnet hatte, noch diejenigen, die das Ding verteilt haben. Nicht einmal der Angestellten der Postagentur, die die Flyer ausgelegt hatte, war es aufgefallen. Erst als ich sie darauf aufmerksam machte, wusste sie, warum ihr der Text so seltsam vorgekommen war.
Es scheint, als wären die Probleme bei der Deutschen Post noch größer als angenommen.
Das selbst die Angestellten eines Bundeswehrkasinos Probleme mit der deutschen Sprache haben, entdeckte ich vor gut zwei Jahren, als wir einer größeren Hochzeitsfeier beiwohnen durften. Die fand nämlich auf einem Bundeswehrstützpunkt auf der Schwäbischen Alb statt.
Beim Warten aufs Brautpaar fiel mir die Speisekarte des Restaurants ins Auge. Ich brauchte eine Weile, bis ich entziffert hatte, was mir der Küchenchef sagen wollte. Wobei ja nicht nur Vegetarisches aus dem »Ofen« kommen kann, sondern auch fleischige Genüsse … Was ich mir aber unter »Rösti mit gebratenen Pilzen im Gemüsebeet« vorstellen muss, weiß ich nicht so recht. Ist da auch Erde mit dabei? Ich meine, so ein Gemüsebeet enthält bestimmt eine Menge Mineralien und andere tolle Sachen, vielleicht sogar ein paar nicht-vegetarische Würmer und Insekten. Ob es dem Magen und dem Gaumen jedoch genauso zusagt wie ein Gemüsebett, sei dahin gestellt.
Was mich bei den »Kässpätzle« brennend interessieren würde: Wer ist »Buffe«? Ist das der Name des Gärtners von dem der Salat stammt, oder ist das vielleicht eine besondere Kreation?
Leider konnte ich das nicht herausfinden, weil es auf dem Buffet für die Hochzeitsgäste weder »Gemüsebeete« noch »Salat vom Buffe« gab. Aber einiges kam ganz sicher aus dem »Offen«.
Das ich gern Plakate oder Schilder mit Schreibfehlern fotografiere und sammle, habe ich ja bereits erzählt. Ein paar Beispiele kann man in der Rubrik Sprachunfälle bestaunen. Dazu inspiriert hat mich Bastian Sicks Buchreihe »Happy Aua«.
Eine besonders reichhaltige Quelle in solchen Dingen ist der hiesige Intersport. Bei der Beschilderung der Kleiderständer finde ich häufig Tippfehler, ungelenke Formulierungen oder Wortschöpfungen, die mich in Erstaunen versetzen. Meist sind es unglückliche Kombinationen aus Deutsch und Englisch, die einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Ob Downenjacken oder Thermonhosen, es ist faszinierend, was es so alles gibt. Einmal standen sogar reduzierte »Erwachsen« und Kinder vom FC Bayern zur Auswahl. Wer da nicht zugreift, ist selbst schuld.
Wie jedes Jahr in der Adventszeit holten wir dieser Tage unsere liebsten Weihnachtsfilme aus dem Regal und schwelgten in weihnachtlicher Vorfreude. So auch vorgestern, als wir uns »Familie Stone – verloben verboten« angesehen haben. Nach dem Film entdeckten wir bei den Extras auf der DVD ein Rezept, dass im Film gekocht wird.
Ich wunderte mich schon, dass die Zutaten zwar in Gramm angegeben waren, die Größe der Auflaufform jedoch in Zoll. Bei den Angaben zur Backzeit und zur Backtemperatur stutzte ich kurz, bevor ich laut auflachte. 1,5 Stunden bei 325 Grad – da wird von dem Auflauf nur noch ein Häuflein Asche übrig sein und auch die Backform sollte nicht mehr ganz frisch aussehen. Da hat der Übersetzer wohl nicht bedacht, dass er auch die Temperatur von Fahrenheit in Celsius hätte umrechnen müssen. 325 °F sind zirka 160 °C was für einen Auflauf eine typische Temperatur ist.
Derjenige, der das Rezept für die DVD übersetzt hat, kannte sich mit Kochen und Backen nicht aus, sonst wäre ihm das sicher aufgefallen. Das ein normaler Ofen keine 325 °C kann (sondern höchstens 300 °C und wenn doch, dann nur im Pyrolyse-Modus), weiß jeder, der mal einen Ofen bedient hat. Der Übersetzer hätte vielleicht mal jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt. Oder er hätte einfach Fahrenheit dahintersetzen müssen, dann wäre die Angabe korrekt gewesen.
In den USA wäre die Produktionsfirma der DVD wegen der falschen Angaben längst verklagt worden. Zum Glück sind wir hier noch nicht so weit und zum Glück sieht sich kaum einer die Extras auf den DVD’s an. Manchmal ist es aber ganz lustig, was man dort findet.
Heute am Plotter: Ich rief den Status meines Druckauftrages ab und bekam nebenstehende witzige Meldung angezeigt.
Da ist also die Tine fast leer. Das arme Tinchen. Hat man sie nicht richtig gefüttert oder droht ihr der Sprit auszugehen? Fragen über Fragen.
Ich finde es immer höchst erfreulich, wenn ich in Fehlermeldungen (auch am Computer) Tippfehler entdecke, dass macht den Computer oder das Gerät irgendwie menschlich. Obwohl ich weiß, dass es eigentlich der Programmierer war, der in diesem Fall geschludert hat. Aber ich freue mich trotzdem über solche kleinen Nachlässigkeiten, schließlich tun sie niemandem weh.
Nun bin ich gefragt, damit die Tine nächste Woche nicht mehr so darben muss, sollte ich die Tin(t)enkartuschen im Plotter tauschen. Nur sehe ich dann ich nicht mehr diese nette Anzeige. Schade eigentlich!
Seit Jahren halte ich Sprachunfälle aller Art mit der Kamera fest. Vor einiger Zeit entdeckte ich nebenstehenden Speiseplan im Schaufenster einer einheimischen Metzgerei.
Das angebotene Tagesgericht am Montag richtet sich wohl speziell an Schachspieler.
Wobei ich – selbst wenn es richtig geschrieben wäre – nicht genau wüsste, was man unter einem Schaschliktopf versteht. Wenn ich mich recht erinnere, ist Schaschlik ein Gericht aus dem Kaukasus bei dem Fleisch mit Paprika, Zwiebel und Speck auf Spieße gesteckt und gegrillt wird. Alles in einen Topf geworfen und gekocht, wird bei uns daheim eher als Soljanka bezeichnet.
So gut kann der »Schachlicktopf« jedenfalls nicht gewesen sein. Der Metzger hat seit einem Jahr geschlossen.
Heute gibt es mal wieder ein Highlight aus der Rubrik »Sprachunfälle«.
In der Gegend in der ich wohne, gibt es seltsame Bräuche, zum Beispiel »Fischerstechen«.
Den Begriff »Steckerlfisch« habe ich schon gehört. Das ist ein Fisch am Spieß über dem Feuer gebraten. Was es aber genau mit dem »Fischerstechen« auf sich hat und wer da wen sticht oder ersticht, dass weiß ich nicht so genau, aber es klingt ziemlich blutig. Vielleicht ist es so eine Art Angler am Spieß – zwecks ausgleichender Gerechtigkeit?
Da das Ganze nur bei guter Witterung stattfindet, nehme ich an, dass es sich um eine »Outdoor«-Aktivität handelt. Wahrscheinlich um so eine Art Lanzenstechen in Booten. Das hört sich spannend an, wenn … ja wenn dabei nicht auch noch »zünftige Blasmusik« gemacht würde. Das wiederum ist für mich ein Grund dort nicht aufzutauchen. Es reicht schon mitzubekommen, wenn bei uns die Straße rauf im Hotel mal wieder Heimatabend ist … dann gehe ich doch lieber auf ein Punkrockkonzert.