Turbulente Zeiten

Ich weiß nicht, aber momentan habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Ich komme nicht mal mehr zum bloggen, weil ich abends völlig fertig bin, wenn ich aus der Arbeit komme und froh darüber einfach nur mein Hirn ausschalten zu dürfen. Ich bastle dann irgendwas, das entspannt mich.

Auf Arbeit scheinen alle mal wieder durchzudrehen. Nein, nicht die Kollegen, aber die Bauherren und die Großhändler. Trotz astronomischen Preisen, weggefallener Förderung (für Neubauten) und extrem langen Lieferzeiten wollen alle bauen. Hinzu kommt jetzt noch, das viele aufwachen und eine neue Heizung möchten oder eine PV-Anlage und das alles am liebsten vorgestern. Die Kollegen draußen auf der Baustelle sind fix und fertig, wir im Büro sind fix und fertig. Ich komme nicht mal mehr dazu irgendwelche Projekte ordentlich abzulegen. Ich zeichne Pläne und schreibe Angebote im Accord, unteranderem auch deshalb, weil die Bauherren jeden Tag neue Ideen und Wünsche haben. Dazu kommen die krankheits- oder quarantänebedingten Ausfälle. Tagsüber komme ich mir vor wie ein Jongleur, der versucht mehrere Bälle in der Luft zu halten und alle zehn Minuten kommt einer hinzu. Gleichzeitig telefonieren, E-Mails schreiben und Pläne zeichnen ist inzwischen Normalität. Ich wünsche mir, mal an einem Tag nur an einem einzigen Projekt arbeiten zu können, aber das ist nicht mehr möglich. Und da habe ich nun schon einen Kollegen, der mir einige Arbeiten abnimmt.

Ich merke, dass mir der Stress nicht gut tut und ich Fehler mache oder Dinge vergesse. Diese Woche habe ich mehrmals vergessen an eine E-Mail den Anhang anzuhängen, das passiert mir sonst nie. In einer privaten Mail habe ich den Adressaten mit falschen Namen angesprochen (oberpeinlich) und an meinem freien Tag am Freitag ist mir beim Kochen was Doofes passiert.

Mein Mann wollte Nudeln mit Tomatensoße und meinte, dass wir noch eine Flasche passierte Tomaten im Schrank hätten. Ich schaue nach und tatsächlich finde ich ein Glas und eine Flasche. Ein Blick aufs Verfallsdatum und nehme das raus, was zuerst abläuft. Dann bereite ich die Soße vor und will die passierten Tomaten in den Topf schütten, aber das geht irgendwie nicht so gut. Das Mark ist so dick, dass ich es nicht rausbekomme, also helfe ich mit dem Löffelstiel nach und fülle etwas Wasser in die Flasche, aber selbst da löst sich das Tomatenmark nicht richtig auf. Als ich endlich alles im Topf habe, koste ich und stelle fest, dass es total süß schmeckt, obwohl ich noch keine Gewürze rangemacht habe. Ich sehe auf die Zutatenliste auf den Flaschenetikett. Da steht Rohrohrzucker. »Jetzt tun die in die passierten Tomaten auch schon Zucker«, denke ich mir und lese noch was von Gewürzen. Da werde ich stutzig und drehe die Flasche rum. Drei mal dürft ihr raten, was da stand. Richtig: Ketschup! Ich war total ärgerlich darüber, wie mir das passieren konnte. Mein Mann hat gelacht und die süßliche Tomatensoße ohne Murren gegessen. Andere hätten es vermutlich gar nicht gemerkt.

Im Moment habe ich neben dem Stress auf Arbeit auch noch jede Menge Freizeitstress. Diese Woche musste ich meine Kolumne für die PERRY RHODAN-Erstauflage abgeben – übrigens schon die 43. – die SOL 106 wollte zusammengestellt werden. Dazu musste ich mir einen Ersatz fürs Lektorat suchen, weil der Lektor kurzfristig ausgefallen ist. Meinen Leitartikel musste ich auch noch finalisieren und die Bilder zusammensuchen. Dann habe ich für das Tibutprojekt der PRFZ grafische Unterstützung geleistet und eigentlich hätte ich noch das Titelbild für das Kinderbuch layouten müssen. Das habe ich aber nicht mehr geschafft. Auch den zweiten Durchgang des Lektorats der FanEdition muss ich vor mir herschieben, denn meine NEO-Kolumne für die SOL 106 harrt noch der Vollendung, aber ich bin zwei NEOs im Rückstand. Zumindest einen habe ich gestern morgen fertig lesen können. Den muss ich jetzt noch besprechen. Vergessen wir nicht die gefühlt hundert E-Mails, die ich diese Woche verschickt habe.

Also zur Zeit kommt mal wieder alles zusammen. Bitte nicht wundern, wenn ich hier momentan nicht so viel blogge. Es geht einfach nicht. Das einzig Gute an der Sache ist, dass ich absolut keine Zeit habe, um mich über Politiker, Krieg und Corona aufzuregen.

Mission im Wegasystem

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 272 – »Die Hölle der Wega« von Ruben Wickenhäuser

Die SOL lädt im System von Rho Geminorum ihre Stützmassespeicher auf, als sie von einer Flotte der Überschweren entdeckt wird. Das Schiff kann durch ein gewagtes Manöver durch die Sternencorona fliehen, muss aber zwei Raumjäger mit Kadetten zurücklassen.
Nach ihrer Flucht findet die Besatzung der SOL das havarierte ferronische Raumschiff PLUMOON im Leerraum. Sie retten die einzige Überlebende und beschließen mit Hilfe des Wracks ins Wegasystem zu fliegen. Dort gibt es auf dem Planeten Capra große Vorkommen von Schwingquarzen, die die SOL nach wie vor für den Betrieb ihrer Systeme benötigt.
Während sich die SOL in der Atmosphäre des Gasriesen Gol verbirgt, fliegen Perry Rhodan, Gucky und die Besatzung zweier Space-Disks nach Capra. Die Space-Disks sind in das Wrack des ferronischen Raumschiffes eingebaut und sollen dem Außenteam den Rückflug ermöglichen.
Nach der Bruchlandung der PLUMOON mitten in einem Flüchtlingslager der Topsider, müssen sich Rhodan und Co nicht nur mit dem Leiter des Lagers, Worrka, und dem Anführer der Topsider, Lark-Kerr, auseinandersetzen, sondern auch mit dem Überschweren, der das Kommando über das Wegasystem hat. Als ein Sandsturm über das Lager fegt, fliegen Rhodan und sein Team zusammen mit dem Lagerleiter und Mineralogen Worrka zu den nahegelegenen Höhlen, in denen sie ein großes Vorkommen von Gemingadrusen orten.
Auf ihrem Weg durch den Fels landen sie in einem Raum, in dem sich eine Menge Schwingquarze und ein Transmitter befinden. Sie registrieren zu spät, dass es sich um ein Falle Leticrons handelt. Der Überschwere ist bereits auf dem Planeten und Rhodan und seiner Crew dicht auf den Fersen. Als er Rhodans Gruppe erreicht, greift er an. Sie haben seiner Kraft nichts entgegenzusetzen, ihre einzige Möglichkeit ist eine Flucht durch den Transmitter, doch der scheint beschädigt.
Die SOL ortet ebenfalls Schwingquarze auf dem Gasriesen. Omar Hawk, sein Okrill Watson und die gerettete Ferronin fliegen auf die Oberfläche des Planeten und kämpfen sich zu einer Transmitterstation durch. Der Transmitter ist mit dem auf Capra verbunden. Er aktiviert sich plötzlich und Gucky bittet den Oxtorner um Hilfe beim Kampf gegen Leticron. Watson kann den Überschweren so lange betäuben, bis sich das Außenteam durch den Transmitter in Sicherheit gebracht hat, inklusive der Gemingadrusen, die aus dem Vorrat der Überschweren stammen. Leticron erleidet nicht nur eine Niederlage, sondern auch einen empfindlichen wirtschaftlichen Verlust.

Anfangs habe ich mich mit dem Roman sehr schwer getan. Erst nach einem Drittel nahm mich die Handlung gefangen. Die ersten Kapitel über die Kadetten, die bei einem Einsatz stranden, finde ich nach der Beendigung der Lektüre noch rätselhafter als zu Beginn. Was sollte das? Die Szenen stehen in keinem Zusammenhang zur nachfolgenden Handlung. Offensichtlich sollte hier etwas vorbereitet werden. Ich bin gespannt, wann und ob das wieder aufgenommen wird.

Nachdem die Handlung nach Capra wechselt, beginnt sie zunehmend Spaß zu machen. Die Nöte von Worrka mit seinem Team und seiner Aufgabe ein Flüchtlingslager aufzubauen, obwohl er Mineraloge ist, erzählt der Autor schön plastisch. Der Gedanke, dass die Ferronen nun für ihre ehemaligen Unterdrücker die Topsider sorgen müssen, ist eine reizvolle Idee, die voller Konflikte steckt. Aber auch die Gedankengänge des Topsiders Lark-Kerr sind gut eingefangen.

Nahezu verrückt ist die Idee, zwei Space-Disks in das Wrack der PLUMOON einzubauen. Wie das funktionieren soll und wie die Space-Disks da wieder rauskommen, ohne Schaden zu nehmen, habe ich nicht ganz verstanden. Auch nicht, warum die Andruckabsorber innerhalb der Space-Disk wirken sollen, wenn sie in einem Schiff stecken, in dem die Absorber kaum funktionieren. Die Vibrationen und Scherkräfte wirken sich durch den Kontakt zum Schiff trotzdem auf die Space-Disks aus. Die schweben da ja nicht frei rum, sondern sind eingebaut. Wahrscheinlich habe ich das nur nicht richtig verstanden.

Sehr fasziniert hat mich die Expedition von Omar Hawk in die Kavernen auf der Oberfläche von Gol. Nachdem ich ausgeblendet habe, dass es realistisch wahrscheinlich unmöglich ist, auf der Oberfläche eines Gasriesen herumzuspazieren, und dabei Sonnenstrahlen zu beobachten, die die Oberfläche erhellen, machte der Ausflug mit Hawk richtig Spaß. Die unterirdischen Kavernen mit den Marienglaskristallen machen die unglaubwürdige Situation durchaus wett. Bei dem Transmitter der sich aktiviert bzw. desaktiviert, war ich zunächst verwirrt. Die Situation erklärt sich aber am Ende. Wobei ich nicht ganz glaube, dass die Gemingadrusen einfach so im Herumliegen transportiert werden können.

Wissenschaftliche Erbsenzählerei ist bei »Die Hölle der Wega« unangebracht, dann würde man vermutlich nicht mehr fertig werden. Wer sich darauf einlässt und die unlogischen Zusammenhänge ausblendet, bekommt einen reizvollen und durchaus spannenden Roman geliefert. Ich freue mich jedenfalls, in Zukunft wieder einmal etwas über die neuen Besatzungsmitglieder der SOL Worrka und Lark-Kerr zu lesen.

Neuer Artikel im PERRY RHODAN-Report

Wolfenbüttel 2015

Nachdem ich bereits den Artikel über Perry Rhodans Partnerinnen für den PR-Report geschrieben hatte, bekam ich im Herbst einen Hilferuf von Ben Calvin Hary. Er suchte händeringend nach einem Beitrag für den Report in Band 3148, weil jemand abgesprungen war. Da ich ihm wenige Wochen zuvor ein Thema vorgeschlagen hatte, fragte er direkt bei mir an.

So berichtete ich über den Spagat, den ich seit 2019 vollführe. Das Jahr, seit dem ich offiziell für den Verlag meine Kolumne schreibe. Ich stehe zwischen den Fans und der PERRY RHODAN-Redaktion und sehe mich inzwischen als Bindeglied und Vermittler.

Da freut es mich, dass der Artikel nun auch online erschienen ist und in den sozialen Medien fleißig geteilt wird. Das Bild im Report, das mich mit Chefredakteur Klaus N. Frick zeigt, stammt aus dem Jahr 2015 und wurde in der Schünemannschen Mühle in Wolfenbüttel während eines Seminar-Wochenendes aufgenommen.

Mit Klaus auf Olymp

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 271 — »Undercover auf Olymp« von Lucy Guth

Bei der Flucht aus dem Solsystem stellt die Besatzung der SOL fest, dass die Hyperkristalle ausgebrannt sind. Dem Schiff gelingt es gerade noch zu beschleunigen und den Überschweren zu entkommen. Versteckt in einem unbewohnten Sonnensystem schickt die Besatzung ein Außenteam los, um auf Olymp Hyperkristalle aufzutreiben.
Perry Rhodan, Omar Hawk und Techkommandant Breckcrown Hayes nehmen zunächst Kontakt zu den Vitaliern auf. Anschließend fliegen sie maskiert mit dessen Anführer Klaus Störtebeker nach Olymp.
Dort wollen sie mittels offiziellen Händlern Geminga-Drusen oder raffinierte Hyperkristalle bekommen, stets in der Sorge von Leticrons Männern enttarnt zu werden, die auch Olymp unter Kontrolle halten.
Da die Menge der Hyperkristalle zu groß ist, finden sie niemanden, der über offizielle Kanäle die notwendige Anzahl liefern kann. Zumal die Überschweren um Letricron die meisten Kristalle für sich beanspruchen.
In ihrer Not wendet sich Rhodan an das Geminga-Kartell. Dadurch fliegt seine und Hawks Tarnung auf. Die illegalen Händler sind zudem zerstritten und wollen die Gelegenheit nutzen, das Lösegeld einzustreichen, das Leticron auf Perry Rhodans Kopf ausgesetzt hat. Dies bringt das Außenteam in arge Bedrängnis. Doch der neue Kaiser von Olymp hat noch ein Wörtchen mitzureden.

Einen sehr schönen und stimmigen Roman hat Lucy Guth wieder abgeliefert. Selbst wenn der Handlungssfortschritt der Staffel nur minimal ist, sind es vor allem die Hintergrundgeschichten zu den Figuren, die den Roman lesenswert machen.

Breckcrown Hayes ist schon seit mehreren Staffeln dabei und dennoch weiß man von der Figur nur wenig. Der Mann der Mitte Vierzig ist und wie ein Neunzigjähriger aussieht, ist bisher hauptsächlich in seiner Funktion als Technikchef der SOL aufgetreten. Was mit ihm passiert ist und warum er diese Alterungsschübe hat, weiß man zwar auch nach diesem Roman nicht. Aber man kennt zumindest seine Geschichte.

Ebenfalls aufgehellt wurde die Vergangenheit von Hawk. Von ihm weiß man, das er verheiratet war und seine Frau verloren hat. Als er die Vitalier-Kapitänin und  Oxtornerin Magarete Steinfall trifft, flammt in Hawk die Liebe auf. Nur Watson schein etwas dagegen zu haben. Das ist so wunderbar erzählt. Man leidet mit, wenn sich Hawk sorgt, dass er sich zwischen Watson und der Frau entscheiden muss.

Der Handlungsteil auf Olymp ist exotisch bebildert. Das erinnert mich ein wenig an den virtuellen Basar in »Valerian — Die Stadt der tausend Planeten«. Es ist schön zu sehen, wie sich die Kolonie in den Jahren zu einem Schmelztiegel der Lebensformen entwickelt hat. Die verlorenen Kinder, die Perry helfen, sind gut geschildert und offenbaren, dass keine Zukunft und sei sie noch so utopisch, perfekt ist.

Auch wenn der Charakter des Klaus Störtebeker (das ist der Mann auf dem Cover) eher oberflächlich bleibt, sind die Abenteuer in der Hauptstadt spannend zu lesen. Sehr glaubhaft finde ich, dass Rhodan trotz Maske enttarnt wird. Vielleicht wäre es besser, er würde nicht immer an vorderster Front agieren und auch mal andere für sich arbeiten lassen.

»Undercover auf Olymp« ist ein großes Abenteuer in leisen Tönen, das die Hintergründe der Charaktere in den Fokus rückt, ohne auf Aktion und Spannung zu verzichten. Die Autorin zeichnet gleichermaßen ein Bild der Kolonie Olymp und dem Wandel, der sich in der Gesellschaft nach dem Verschwinden von Erde und Mond und der Machtübernahme der Überschweren vollzogen hat. Perfekt!

Ein Kugelraumer auf dem Bau

Die Betondose vorm Einbau, Quelle: georgbechterlicht.at

Diese Woche hatte ich eine Begegnung der Dritten Art oder sagen wir mal ich stieß auf einen Kugelraumer, der mich stark an den Film »Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall« erinnerte.

Das Objekt ist allerdings nur etwa 15 Zentimeter groß und versteckt sich im Beton von Decken. Es handelt sich um eine sogenannte Deckendose. Die werden in Betondecken eingelegt, damit dort später eine Leuchte angeschlossen werden kann. Wahrscheinlich hat sich der eine oder andere schon mal Gedanken darüber gemacht, wie der Strom vom Schalter zur Lampe kommt. Nämlich genau so. Bevor eine Betondecke gegossen wird, werden solche Dosen eingebaut und mit einem Rohr verbunden, in das später das Stromkabel eingezogen wird.

So sieht es dann fertig aus. Quelle: georgbechterlicht.at

Normalerweise sind solche Dosen relativ langweilige Plastikzylinder mit grünen Deckeln, aber es gibt eben auch welche für besondere Anwendungen. In dem Fall geht es um Sichtbeton. Das ist momentan ein Trend bei den Architekten. Da werden die Betonwände und Decken nicht verputzt und bleiben nackt. Irgendwie müssen da aber Lichtauslässe rein, ohne dass es die Oberfläche stört.

Ein findiger Beleuchtungshersteller aus Österreich hat sich da Gedanken gemacht und eine spezielle Deckendose kreiert. Die Österreicher haben viele solche ausgefallenen Sachen, bei denen geht architektonisch einfach mehr als bei uns, weil sie weniger strenge Bauvorschriften haben. Da muss nicht jedes Haus aussehen wie das andere.

Zurück zur Deckendose: Wahrscheinlich ist der Mann Perryfan. Anders kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wie er sonst auf diese Form gekommen ist. Das sieht verdammt aus, wie das Raumschiff aus dem PERRY RHODAN-Film.

Quelle: TV-Today.de

Autorinnen auf der SOL

Vielleicht ist aufgefallen, das ich mich in den letzten Wochen im Blog etwas rar gemacht habe, das hatte mehrere Gründe. Einer davon war, dass ich mit der SOL 105 beschäftigt war. Die geht in den nächsten Tagen in den Druck und davor musste noch der eine oder andere Fehler in Text und Layout gefunden und ausgemerzt werden. Jetzt ist es geschafft und ich kann an dieser Stelle schon mal ein bisschen was zum Inhalt verraten.

Schwerpunkt der Ausgabe 105 – übrigens bereits die zwanzigste Ausgabe unter meiner Leitung – sind die Autorinnen bei PERRY RHODAN. Erfreulicherweise sind heute viel mehr Frauen an der Serie beteiligt, als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. In der PERRY RHODAN-Redaktion in Rastatt sitzen im Übrigen fast nur noch Frauen. Daran sieht man, das sich wirklich etwas getan hat in Sachen Gleichberechtigung.

Wir stellen alle Autorinnen vor, die je für die Serie geschrieben haben. Mit der einen oder anderen Autorin haben wir kurze Interviews geführt, so unter anderem mit Tanja Kinkel und Kathrin Lange. NEO-Autorin Tanja Bruske-Guth alias Lucy Guth habe ich intensiver auf den Zahn gefühlt, und Reiner Krauss sprach mit Marlene von Hagen. Auch über die Vorreiterinnen Marianne Sydow und Susan Schwartz wird es Artikel geben.

Im weiteren führt Alexandra Trinley ihre Reihe über die sechzig Geburtstage von PERRY RHODAN fort. Markus Regler entführt die Leser und Leserinnen nach Galacto City, begleitet mit tollen Illustrationen von Günter Puschmann. Für alle jene, die nicht dabei sein konnten, gibt einen Rückblick auf den Onlineabend in der Jubiläumswoche und vieles mehr. Die Kurzgeschichte stammt dieses Mal von Götz Roderer.

Die Romane 3131 bis 3142 der PERRY RHODAN Erstauflage werden wie gewohnt von Matthias Hettler besprochen. Und ich erzähle etwas über die Staffel »Arkons dunkle Zeit« von PERRY RHODAN NEO.

Von Dieter Bohn stammt das Titelbild. Es zeigt das Bildnis »Jülziish-Mädchen mit Perlenohrlamellengehänge« von Jyn Vyrmuir von Tlylft. Er hat Bilder von den alten Meistern der Eastside »gesammelt« und wird sie auf dem ColoniaCon im Mai ausstellen und verkaufen. Als Vorgeschmack gibt es in der SOL schon mal einen Überblick über die berühmten Werke der verschiedenen Jülziish-Künstler.

Bitteres Willkommen

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 270 – »Retter unter falscher Flagge« von Oliver Plaschka

Die SOL ist zurück in ihrer Zeit, hat jedoch fünf Jahre verloren. Während sich Erde und Mond in M3 um eine fremde Sonne drehen, schreibt man im Solsystem das Jahr 2107. Leticron und seine Überschweren haben inzwischen fast die halbe Galaxis unterworfen, Arkon ebenso wie die Ferrol und die terranischen Kolonien. Er rüstet auf, um sein Imperium stetig zu erweitern. Nur ein paar Piraten – die Vitalier – lehnen sich gegen ihn auf und bringen Leticrons Schiffe in Schwierigkeiten. In eine solche Schlacht platzt die SOL. Die Crew findet heraus, das hinter den Vitaliern unteranderem Rhodans Sohn Thomas steckt unt unterstützt sie.
Perry Rhodan will unbedingt auf den Mars, um von seinem Freund Reginald Bull zu erfahren, was passiert ist. Doch das Sonnensystem ist abgeriegelt. Zusammen mit Thomas, dessen Frau Jessica Tekener und Gucky bricht er auf, um unerkannt zum Mars zu gelangen.
Nach Zwischenstopps auf Pluto – wo sie in die dortige Überwachungsanlage einen Virus einschleusen, damit die Schiffe der Vitalier nicht mehr entdeckt werden – sowie auf Ceres und Pallas landen sie schließlich auf dem Mars. 
Dort sorgt ein einsamer Freiheitskämpfer für eine Ablenkung und deckt damit gleichzeitig eine Kollaboration terranischer Wirtschaftsbosse mit den Überschweren auf.
Als die beiden Freunde Reg und Perry sich endlich treffen, erkennt Perry Rhodan, was für einen unverzeihlichen Fehler er begangen hat. Daraufhin setzt er alles daran, ihn wieder gut zu machen. Doch dafür braucht er die Unterstützung der Kolonien.

Was Rüdiger Schäfer im letzten Band nicht gelungen ist, schafft Oliver Plaschka mit Leichtigkeit. Beim Wiedersehen zwischen Reginald Bull und Perry Rhodan am Ende hatte ich Tränen in den Augen.

Perrys Rückkehr steht unter keinem guten Stern. Das muss der Terraner sehr schnell erkennen. Sein Problem ist nicht nur die Versetzung von Sonne und Mond ins Akonsystem sondern vor allem, dass er nicht weiß, ob er vielleicht nicht gar derjenige ist, der Leticron überhaupt erst ermöglicht hat, in die Gegenwart zu reisen. Das ist schon eine echte Bürde, die die Autoren dem Unsterblichen mit auf den Weg geben. Oliver Plaschka gelingt es, das auch glaubhaft zu vermitteln. Sein Perry wird geläutert, mit jeder Minute, die er sich durch das Solsystem bewegt.

Warum er sich für die Reise zum Mars jedoch auf die Vitalier verlässt und nicht mit Atlans GARTAVOUR reist, bleibt mir ein Rätsel. Ich glaube nicht, dass die Überschweren technisch so überlegen sind – trotz Transformkanonen – dass sie ein Schaltschiff der MdI orten könnten. Aber gut, so gibt es wenigstens eine schöne »Roadstory«

Ich mag solche komplexen und innenpolitischen Geschichten, die ohne großen kosmischen Hintergrund auskommen. Dieser Roman ist wieder eine solche Perle, in der die Science Fiction nicht durch technischen Schnickschnack beschrieben wird, sondern durch die Umstände und die Charaktere. Natürlich geht es nicht ohne technischen Hintergrund, aber der ist, wie immer bei diesem Autor, glaubhaft und nachvollziehbar.

Wie schon gesagt, überzeugen die Figuren. Hervorheben möchte ich besonders den Akonen Harkon von Bass-Teth, als »der Krake«, sowie den Freiheitskämpfer »Mister Louisiana«, hinter dem sich ein guter Bekannter verbirgt. Nicht so gut gelungen, ist dieses Mal Gucky. Die Wortspiele, die er sich mit Jessica Tekener liefert, mögen dem Autor viel kreative Arbeit gekostet haben, ich finde sie jedoch angesichts der ernsten Situation unpassend. Das ist aber Geschmacksache.

Die Kapitelüberschriften und die Beschreibungen von Orten wie Ceres und Pallas erinnern mich stark an die Serie »The Expanse«. Wenn das eine Hommage sein sollte, ist sie gelungen.

Band 270 ist ein würdiger Staffelauftakt. Mit »Retter unter falscher Flagge« hat Oliver Plaschka erneut einen absolut runden Roman für die NEO-Serie abgeliefert. Umso trauriger ist die Tatsache, dass es sein vorerst letzter NEO sein wird.

Der dritte Quantenschatten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 268 – »Die zweite Genesis« von Rainer Schorm

Die Gon-Mekara unter dem Kommando von Leticron dringen tief ins Arkonsystem vor. Sie landen auf Naat, um eine feste Stellung aufzubauen, bevor sie die drei Welten des Tiga Ranton angreifen. Doch sie werden von den eingeborenen Naats bekämpft und geschlagen. Die Maahks halten sich zwar zurück, nutzen aber die Ablenkung durch die Gon-Mekara um ebenfalls näher an Arkon heranzukommen. Derweil spielen die Positroniken der Arkoniden verrückt und schwächen die planetare Verteidigung, was zu systemweiten Chaos und vielen Toten führt.
Nur die Mannschaft der SOL weiß, was wirklich passiert und was sich im Karminsuul-Archiv auf Arkon I zusammenbraut. Die SOL positioniert sich getarnt im Orbit oberhalb des Kristallpalastes und SENECA bereitet sich vor, die sich in den arkonidischen Positroniken entstehende Intelligenz zu überprägen. Damit soll die Kaskade, eine Versklavung der Arkoniden durch einen maschinengewordenen Quantenschatten (Robotregenten) verhindert werden.
Doch es ist nicht nur ein Quantenschatten der sich gegen die Pläne der Terraner wehrt, plötzlich sind es drei mit denen die Crew zu tun bekommt. Sud, Sofgart und die drei Zeitträger Perry Rhodan, Atlan und Mirona Thetin können eine Niederlage in letzter Minute verhindern. Die Gefahr durch die Quantenschatten wird gebannt und die Positroniken werden wieder funktionstüchtig.
Den Gon-Mekara wird die Schuld an den Positronikausfällen und dem entstandenen Chaos gegeben. Die arkonidische Flotte geht mit größter Härte gegen die Verräter vor, während sich die SOL aus Arkon zurückzieht, um einen Weg zurück in die Gegenwart zu finden.

Der Roman stellt quasi das Finale der Staffel dar. Im folgenden letzten Band der Staffel wird wohl über die Heimreise der SOL berichtet werden. Diese Aufteilung finde ich gut und richtig. Beides in einem Band wäre zu viel gewesen, da es auch so Schlag auf Schlag geht.

Die Bordpositronik SENECA ist der Held der Stunde. Das war schon länger klar, aber das wie und warum wird erst jetzt deutlich. Obwohl ich so mancher Erklärung von Rainer Schorm nicht komplett folgen kann, fügen sich die Teile mehr oder weniger passend zusammen. Komplex ist die Geschichte ohnehin. Ich finde jedoch, dass das Auftauchen weiterer Quantenschatten nicht hätte sein müssen. Das hat vieles verkompliziert und lässt die Geschichte gefühlt konstruierter klingen. Vor allem von der Verbindung Tiamat und Välfouerr bin ich zunehmend verwirrt. Sind das nun eine oder zwei Entitäten? Und war Tiamat nicht böse und Välfouerr gut?

Schön fand ich den Handlungsstrang um Tanictrop und die Foskurranten (arkonidische Computernerds), da hätte ich gern mehr darüber gelesen. Die Kapitel um Sofgart finde ich in diesem Roman schwächer als in den früheren Romanen von Rainer Schorm. Irgendwie bekam ich dieses Mal keine Verbindung zu der Figur.

»Die zweite Genesis« ist ein mit Handlung vollgepackter Roman, bei dem man sich anstrengen muss, um alles zu verstehen. Dafür sorgt Rainer Schorm für einen glaubhaften Abschluss der Reise der SOL in Arkons dunkle Vergangenheit. Beim Titelbild frage ich mich allerdings, wo der Mittelteil der SOL abgeblieben ist.

Reportartikel zu Perry Gattinnen

Ich hatte unlängst hier berichtet, dass ich einen Artikel für den PERRY RHODAN-Report geschrieben habe. Jetzt ist der Artikel auf der Internetseite von PERRY RHODAN erschienen.

Es geht um Perry und seine Frauen und wie ich mich damit beschäftigt habe bzw. wie mich das zu eigenen Geschichten inspiriert hat. Der Artikel ist wegen seiner Länge in zwei Teile geteilt.

Teil 1: https://bit.ly/3JDDpnM
Teil 2: https://bit.ly/3sZVAhJ

Die Medizin-Zwillinge

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 267 – »Die Aloren« von Lucy Guth

Leticrons Flotte greift Arkon an. Der Überschwere erklärt das Imperator Gonozal der Siebte gefallen ist. Doch die arkonidische Flotte setzt sich dennoch zur Wehr. Das Alorenpaar Gen’Thal und Gen’Ther kämpfen auf dem Medoschiff THERION um die Überlebenden des Angriffs bis auch ihr Schiff getroffen und zerstört wird.
In dem Durcheinander ortet die Mannschaft der SOL ein Hypersignal, das auf das Vorhandensein von weiteren Atorakten hinweist. Weil sich die SOL mitten in der Schlacht zwischen Arkoniden und Überschweren befindet, kann die Besatzung um Perry Rhodan dem Signal nicht nachgehen, ohne aufzufallen. Icho Tolots DOLAN dagegen verfügt über einen Ortungsschutz. So brechen er, die Bestie Tro-Khon, Sofgart und Sud unterstützt von Hawk und seinem Okrill Watson auf, die Quelle des Signals anzufliegen und die Atorakte zu bergen. Auf ihrem Weg quer durch das Kampfgebiet retten sie die beiden Aloren.
Als die DOLAN ihr Ziel erreicht, stellen sie fest, das es sich um die Elysische Welt handelt, die erst in 4000 Jahren von den Arkoniden entdeckt und ins Arkonsystem integriert werden wird. Mit Hilfe des F’Atkor finden sie den Zeitbrunnen und drei Atorakte. Doch ihre Bergung gestaltet sich als schwierig. Als die Gruppe die Atorakte endlich an sich bringen kann, taucht Tiamat auf und versucht sie der Gruppe wegzunehmen. Dabei nimmt das Wesen wenig Rücksicht. Sofgart wird bei der Auseinandersetzung schwer verletzt und kann nur von den Aloren gerettet werden. Es ist Sud, die das scheinbar übermächtige Wesen letztendlich bezwingt und die Atorakte erobert, doch der Preis dafür scheint ihre Menschlichkeit zu sein.

Man nehme aus Star Trek ein Paar Binäre, statte sie mit Borg-Implantaten aus und füge noch ein wenig »Edward mit den Scherenhänden« hinzu und fertig ist ein alorisches Heilerpaar. So in etwa kann man sich die beiden Frauen vorstellen, die an Bord ihres Medoschiffs über Leben und Sterben arkonidischer Soldaten bestimmen. Die Idee ist originell und wird von Lucy Guth glaubhaft umgesetzt.

Es ist erschreckend, was die Frauen für das Imperium über sich ergehen lassen. Die meisten tun es nicht mal für Ruhm und Ehre, sondern aus dem sozialen Druck ihrer Familien heraus. Sehr realistisch beschreibt die Autorin auch die Arbeit der Aloren, bei der Triage die Grundlage ihrer medizinischen Tätigkeit bestimmt. Knallhart entscheiden sie, wen sie retten können und wen nicht, ganz so wie es im Feldeinsatz einer Schlacht gemacht wird. Lucy Guth gibt beiden Frauen eine schöne Hintergrundgeschichte und fügt dem NEOversum ein neues Kapitel hinzu.

Im zweiten Handlungsstrang steht Sud im Mittelpunkt. Die Ärztin kämpft nach wie vor mit ihrer ins negative gepolten Heilerfähigkeit. Als Sogart schwer verletzt wird, sind ihr praktisch die Hände gebunden. Doch sie spürt eine besondere Beziehung zwischen sich und Tiamat. Das Wesen, das wie ein wehendes Bettlagen aussieht, entpuppt sich zum zweiten Mal als Gegenspieler. Doch wieder bleibt seine Motivation im Dunklen. Wichtig ist aber, das Sud in der Lage ist, dem Wesen Energie zu entziehen und es zu schwächen. Ich ahne, wer sich am Ende der Staffel opfern wird.

»Die Aloren« ist eine spannende Geschichte, die der arkonidischen Kultur eine neue Facette verleiht. Lucy Guth beweist wiederholt, dass sie ihren Platz im NEO-Autorenteam mehr als verdient hat.