PERRY RHODAN NEO Band 332 – »Weidenburns Weg« von Roman Schleifer
In der Vergangenheit lernt der Sohn von Atlan und Mirona Thetin, Eric Weidenburn, mit der Plophoserin Mory Finhan seine große Liebe kenne, doch sie kommt bei einem Gleiterunfall ums Leben und stürzt Weidenburn in eine existenzielle Krise.
Weidenburn der ein riesiges Firmenimperium auf Terra und der Terranischen Union (TU) unterhält, tritt in die Dienste der TU. So kommt es viele Jahr später dazu, dass er zusammen mit Thomas Rhodan da Zoltral, Icho Tolot, Douc Langur von Laumae/Primat entführt wird. Primat übernimmt den Jungen vollständig, tötet Icho Tolot und verletzt Thomas Rhodan und Douc Langur schwer. Durch Letzteren stranden sie allerdings im Hyperraum, wo Primat Weidenburn erpresst, in dem er ihm und dem bewusstlosen Thomas eine Giftkapsel in den Körper pflanzt, die er jeden Augenblick öffnen kann. Nach der Rückkehr in den Normalraum soll Weidenburn ihm außerdem helfen, Perry Rhodan eine Falle zu stellen, damit Primat ihn töten kann.
Perry Rhodan ist derweil mit der TITAN auf dem Weg zu Atlan. Von dem Arkoniden erhofft er sich Hilfe im Kampf gegen Primat. Durch geheime Botschaften von Weidenburn, finden sie das Versteck der Entführten und auch Atlan stößt mit der SHE’HUHAN dazu. Doch die auf einem Asteroiden liegende Ruine einer Loowerstation ist auch für Mehandorhändler und eine Gruppe von Prospektoren unter der Führung der Plophoserin Cassie Robar, interessant. Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen den Beteiligten bis Rhodan scheinbar auf die Forderungen der Mehandor eingeht und die TITAN und die SHE’HUHAN abzieht.
Mit einer als Asteroid getarnten Space-Disk landen Perry, Atlan und Robar und dringen in die verlassene Loowerstation ein. Hier werden sie von Robotern angegriffen. Mit Hilfe von Weidenburn können sie den Angriffen kurzzeitig entkommen. Dabei entpuppt sich Cassie Robar als die verblichene Mory Finhan. Außerdem kommt es zur Aussprache zwischen Weidenburn und seinem Vater Atlan. Beim Showdown zwischen Primat und Perry Rhodan wird Weidenburn getötet und Robar schwer verletzt. Primats Angriff scheitert jedoch, da Rhodan ein Zeiträger ist und die Materialisationen von Primat in seiner Nähe zu Staub zerfallen. Am Ende gelingt es ihnen den jungen Laumae in Gewahrsam nehmen. Tolot und Langur erwachen wieder, weil die DOLAN sie mittels eines Notfallprogramms am Leben erhalten hat.
Atlan bricht mit seinem in Stasis liegenden Sohn nach Andromeda auf, da nur die Medizin der Thetiser ihn retten kann.
Als »Rosamunde Schleifer« bezeichnete Andreas Jessberger vom Radio freies Ertrus den Autor in seiner Rezension. Und damit trifft er es auf den Punkt. Unter Umständen könnte man diesen NEO unter dem Label »Perry Romance« im Regal für Liebesromane anbieten. Wobei mancher Leserin es dann doch ein bisschen zu viel Roboter-Action sein könnte.
Scherz beiseite. Ich werde über diesen NEO nicht viele Worte verlieren, weil er mich sprachlos zurücklässt. Meine Besprechung hier ist komplett subjektiv, da ich Roman Schleifer schon zu lange kenne. Nur so viel, ich hatte bei diesem Roman wieder einige Momente, in denen ich vor lauter Fremdscham die Lektüre beiseite gelegt habe. Das ist nicht nur übertrieben kitschig, es passt auch nicht ins Bild, was ich mir von Eric Weidenburn gemacht habe. Mit Weidenburn assoziiere ich immer den von Benedict Cumberbatch gespielten »Sherlock« aus der gleichnamigen TV-Serie. Eric ist ein hochfunktioneller Soziopath der einen brillanten Geist hat, aber nur wenig Einfühlungsvermögen gegenüber seinen Mitmenschen. Wenn sich so jemand verliebt, dann sieht das anders aus (siehe die Folge »Ein Skandal in Belgravia«). Dieses schmalzige »Ich liebe Dich!« eines Eric Weidenburns passt einfach nicht. Das Tolot anfangs getötet wird, nehme ich dem Autor zu keiner Zeit ab und auch das Timing ist nicht immer stimmig. Man hat hin und wieder das Gefühl, dass Passagen fehlen.
Ansonsten lebt der Roman von viel typischer Rhodan-Action, wie Kämpfen gegen Robotern und Haluter in einer unterirdischen Station. Eine kleinere Raumschlacht gibt es auch. Das ist spannend geschrieben, klingt mir jedoch zu technisch und zu sehr nach der frühen PERRY RHODAN-Serie. Atlan kommt auf ein kurzes Stelldichein zurück in die Handlung, nur um dann – vielleicht auf Nimmerwiedersehen – zu verschwinden.
Roman kennt sich mit dem Schreiben aus. Da ich weiß, wie er arbeitet, fielen mir der eine oder andere Trick auf. Hier eine Erklärung damit die Leser auch ja keine Gegenargumente liefen können, dort eine Reihe von ausweglosen Lagen, in die er Protagonisten immer wieder stürzt. »Denke dir zehn Sachen aus und nimm das, was am unwahrscheinlichsten klingt.« Diesen Ratschlag von Roman hatte ich immer wieder im Kopf, als ich diesen NEO gelesen habe.
»Weidenburns Weg« kam mir stellenweise wie die Parodie eines PERRY RHODAN-Romans vor. Ich fühlte mich als Leserin nicht ernst genommen und kann im Gegenzug auch die Lektüre nicht wirklich ernst nehmen.