»Wer seinen Hintern zum Fenster raushängt, der muss damit rechnen, dass es drauf regnet.« Den Satz von NEO-Exposéautor Rainer Schorm sage ich jedes Mal zu mir selbst, wenn ich in der einen oder anderen Weise Kritik für meine schreiberische oder redaktionelle Arbeit einstecken muss.
Diese Woche hatte ich gleich zwei Mal das Vergnügen, mich mit Kritiken zu meiner Kolumne »FanSzene« auseinanderzusetzen. Unabhängig voneinander wurden Inhalt und Aussagen kritisiert. Noch vor ein paar Jahren hätte mich das total verunsichert. Inzwischen habe ich gelernt, konstruktiv damit umzugehen. Die Kritiker meinen es nicht böse, sie haben nur einen anderen Standpunkt oder eine andere Meinung. Das ist legitim. Meist ist es der fehlende Einblick in die Abläufe, um zu verstehen, warum ich das eine Fanzine nicht dafür aber das andere besprochen habe? Warum in der Ausgabe der SOL jene Artikel drin sind und nicht andere. Ich kann allen nur versichern, dass es gute Gründe gibt für das, was ich schreibe und tue. Was meine Aussagen betrifft, so hat jeder seine eigenen Ansichten. Ich finde es gut, wenn sich jemand gegenteilig äußert, denn das beweist mir, das diejenigen es gelesen und sich damit auseinandersetzt haben. Das bringt ganz viel für mich selbst, weil manches von einem anderen Standpunkt ausgesehen, tatsächlich einen anderen Eindruck macht. Insofern bin ich froh, wenn sich jemand kritisch äußert. Es sollte aber konstruktiv sein, da bin auch auch gern bereit, mit demjenigen zu diskutieren.
Beides freut mich natürlich sehr. Ich hoffe, auch die anderen Leser der SOL hatten viel Freude mit den Beiträgen im Heft. Momentan arbeite ich schon an der Ausgabe 103.
PERRY RHODAN NEO Band 252 – »Kampf um SENECA« von Susan Schwartz
Die Lage im Akon-System ist nach wie vor angespannt. Akonen und Terraner stehen sich misstrauisch gegenüber. Die Unsicherheit auf beiden Seiten in der Bevölkerung ist groß, dennoch geben sich die Regierungen hoffnungsvoll. Akonische und menschliche Wissenschaftler versuchen den Blauen Schirm zu reparieren. Die komplette Raumflotte ist auf der Erde gelandet. Nur die CREST II mit der Interims-Kommandantin Gabrielle Montoya befindet sich noch im Weltraum zwischen den Planeten, weil die Schiffspositronik SENECA sich immer seltsamer verhält. Montoyas Kontakt zur Akonin Auris von Las-Toór ist herzlich und so lädt diese als Mitglied des Hohen Rates eine Delegation der CREST II nach Drorah zu einem Empfang in der Hauptstadt ein. Die friedliche Begegnung wird auf beiden Planeten in den Medien ausgestrahlt und soll das Mistrauen abbauen. Doch ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt dreht SENECA durch und die CREST II droht auf den Planeten zu stürzen. Der Impakt würde nicht nur die Crew, sondern auch Millionen Akonen auslöschen. Von der akonischen Delegation an Bord zurückgelassene Nanomaschinen zerstören nach und nach die Positronik. In letzter Minute gelingt es den Spezialisten auf der CREST II, allen voran Donna Stetson und den Zwillingen Bumipol und Sianuk na Ayutthaya die Naniten den Grund für SENECAS Probleme auszumachen. Zum Glück erfahren weder die akonische noch die terranische Bevölkerung etwas von der Beinahekatastrophe. Stattdessen können die Wissenschaftler in enger Zusammenarbeit den Blauen Schirm reparieren und wieder aktivieren.
Susan Schwartz hat die undankbare Aufgabe die Situation im Akon-System von allen Seiten zu beleuchten. Das gelingt ihr gut. Man gewinnt einen Einblick, wie die normalen Bewohner beider Welten die Katastrophe sehen, welche Gefühle sie dabei haben und wie sie auf unterschiedliche Art versuchen, mit der geänderten Lage zurecht zu kommen. Vielleicht kommt manche Aussage ein wenig belehrend rüber, aber die Autorin bemüht sich um Glaubhaftigkeit.
Mittels sechs oder sieben Perspektiven erzählt die Autorin ihre Geschichte, die eigentlich viele kleine Geschichten sind. Besonders gut gefallen hat mir die Handlung um Merle van Leeuwen und die Akonin Pinar von Rohan. Sie sind beide für die Reparatur des Blauen Schirms verantwortlich, müssen zusammenarbeiten, obwohl sie zunächst einander nicht mögen. Gut fortgesetzt hat die Autorin auch die aufkeimende Freundschaft zwischen Gabrielle Montoya und Auris von Las-Toór.
Interessant finde ich die politischen Ränkespiele innerhalb des Akonischen Hohen Rats beschrieben. Unglücklich bin ich über die Zusammensetzung der terranischen Notregierung. Da gibt es doch sicher jüngere Politiker als nur einen greisen Julian Tifflor. Ich habe sowieso nicht verstanden, warum die komplette Erdregierung sich während der Versetzung an Bord der Raumflotte aufhielt und nicht auf der Erde. Als hätten sie Angst, dass etwas schiefgehen würde. Gegenüber der normalen Bevölkerung war dieses Verhalten nicht in Ordnung und außerdem ist es heute schon bei Regierungen üblich Staatschefs und ihre Stellvertreter nicht gemeinsam auftreten zu lassen. Manche dürfen sich nicht mal in der gleichen Stadt aufhalten. Ich warte bereits darauf, wann die ersten Klagen gegen die TU und die Terranische Regierung eingereicht werden.
Ausgerechnet die Haupthandlung um SENECA hat mich nicht restlos überzeugt. Es ist spannend geschrieben, aber dennoch ziemlich vorhersehbar. Es hatte sich schon im vorangegangenen Roman angedeutet, dass die Akonen an Bord der CREST II irgendetwas angestellt haben. Dennoch ist die Erklärung nicht logisch. Nanomaschinen sind sehr klein, dennoch sind sie makroskopisch. Bei dem schiffsweiten Systemcheck hätten sie in der Hardware auffallen müssen, unter dem Mikroskop zum Beispiel. Die Zwillinge begeben sich aber virtuell in die Software der Positronik, dort können sie vielleicht Computerviren, -würmer oder Softwarefehler aufspüren, aber sicher keine Naniten.
»Kampf um SENECA« ist ein spannender Roman, den ich sehr schnell durchgelesen habe und der sehr eindrucksvoll die menschlichen und akonischen Charaktere in der Ausnahmesituation in Szene setzt.
PERRY RHODAN NEO Band 251 – »Hinter der Dunkelwolke« von Lucy Guth
Das Auftauchen der SOL bringt Unruhe ins Verhältnis zwischen Terranern und Akonen, dennoch versuchen beide Völker zusammenzuarbeiten. Die Akonen sehen in der SOL eine Gefahr für das Blaue System und Perry Rhodan ist zugleich bestrebt, das neue Raumschiff in Augenschein zu nehmen. Er wechselt mit Thora von der CREST II auf die SOL. Nicht nur, um das System der Akonen möglichst schnell zu verlassen, sondern auch um bald den Grund für die Versetzung von Erde und Mond nach M3 herauszufinden und wenn möglich rückgängig zu machen. Die SOL dringt dazu in die Dunkelwolke im Zentrum von M3 ein, die von den Akonen auf Grund der dort drohenden Gefahren gemieden wird. Das Schiff übersteht den Transfer und landet in einer Art Quantenuniversum, ohne Möglichkeit auf Rückkehr. Dafür empfangen sie einen Notruf und entdecken auf einem Planeten die DOLAN.
In einer Anlage der Loower bzw. der Vorläufer stoßen sie auf Icho Tolot und Tro Khon, die in ihrer verfestigten Form dort schon so lange ausharren, dass sie kaum noch am Leben sind. Der Arkonide Sofgart kann sie mit Hilfe des F’Atkor wiederbeleben und Rhodan, Hawk und Gucky sie aus der zum Leben erwachenden Station herausholen. Derweil gibt es ein Problem mit SENECA auf der CREST II. Die Bordpositronik verhält sich irrational und verursacht schiffsweite Störungen und das ausgerechnet, als eine Delegation der Akonen das Schiff besichtigt. Die Positronik sieht ihre Existenz in Gefahr und nicht einmal Positronikpsychologin Donna Stetson kann zu SENECA durchdringen.
Ein wahrlich furioser Roman. Beide Handlungsebenen versprechen Spannung und starke Charaktere. Da ist kein Satz zu viel und keiner zu wenig. Die Charaktere sind lebhaft gezeichnet und ihre Probleme nachvollziehbar. Es macht einfach Spaß Donna Stetson bei der Arbeit mit SENECA zuzusehen oder mit Thora durch die SOL zu streifen.
Die Schiffstechnik der SOL wird gut eingeführt. Die Ideen für das Generationenschiff sind originell von Peter Dachgruber ausgedacht. Da steckt eine Menge Hirnschmalz drin. Wie zum Beispiel die, mittels einer Mikrosingularität betriebene, Energieversorgung oder die fünf verschiedenen Habitate, in denen die Besatzung lebt und die sich an verschiedenen Welten orientieren. Da möchte man selbst gern mitreisen oder kann sich vorstellen wie viele schöne Geschichten man dort erzählen könnte.
Aber auch die Situation auf der CREST II mit der Begegnung zwischen Gabrielle Montoya und Auris von Las-Toór oder mit Donna Stetson ist gut und glaubhaft geschildert. Dass die Akonen nicht darauf bestehen, an der Expedition in die Dunkelwolke teilzunehmen, weil sie zu viel Angst davor haben, hätte allerdings besser herausgearbeitet werden müssen.
Ein paar Probleme hatte ich mit der Rettung von Icho Tolot und Tro Khon. Der Planet, die Station, die Hinweise auf die Loower und die Vorläufer – das klang phantastisch, dennoch fehlten mir oft die Details. Es war spannend, aber es ging mir zu schnell, nicht alles konnte ich nachvollziehen. Erneut ist es eine Armee aus Robotern, die plötzlich erwachen und sich unseren Helden in den Weg stellen. Wieder müssen Gucky, Omar Hawk und Watson dafür sorgen, sie in einen Haufen Schrott zu verwandeln. Wieder ist es der Einsatz von Sofgarts F’Atkor der die Situation auf unerklärliche Weise rettet. Diese Szenarios hatten wir schon so oft. Da hätte ich mir gern mal was Originelleres gewünscht. Und dass sich sowohl Tolot als auch die DOLAN so schnell erholen, um den angreifenden Robotern zu entkommen, fand ich dann doch etwas unglaubwürdig. Aber das ist Jammern auf hohen Niveau.
»Hinter der Dunkelwolke« ist ein spannender und rasanter Roman, der zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt und durch die SOL und die Erkundung der Dunkelwolke auch den nötigen Sense of Wonder liefert.
PERRY RHODAN NEO Band 250 – »Zeitenwende« von Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm
Um einer Auseinandersetzung mit einer Flotte von Kolonisten aus dem Weg zu gehen, versucht man den erdnahen Raum in ein Antitemporales Gezeitenfeld (ATG) zu hüllen und temporal so zu versetzen, dass Erde und Mond aus der Wirklichkeit verschwinden. Das Experiment geht gründlich schief. Nicht nur das beide Planeten, inklusive der CREST II und der halben Terranischen Flotte, um eine räumliche Distanz von 34000 Lichtjahren in den Kugelsternhaufen M 3 versetzt werden. Bei ihrer Ankunft im Akonsystem zerstören sie den Blauen Schirm, den die Akonen um ihr Sonnensystem gelegt haben, um sich abzuschotten. Zum Glück reagieren sowohl Terraner als auch Akonen besonnen. Es kommt zu einer friedlichen Verständigung. Recht schnell wird klar, dass eine Dunkelwolke in M 3 für die Versetzung von Erde und Mond ins Akonsystem verantwortlich ist. Doch für die Erkundung der Dunkelwolke benötigt man ein besonderes Schiff. NATHAN stellt daraufhin Perry Rhodan das Großraumschiff SOL zur Verfügung. Im Solsystem bleibt Protektor Reginald Bull mit dem Rumpf der Terranischen Flotte zurück und muss sich mit Tatcher a Hainu, dem Anführer der Kolonisten und den verbliebenen Terranern herumschlagen, ohne zu wissen, was aus der Erde und seinen Freunden geworden ist. Doch nicht nur das … plötzlich materialisiert eine riesige Flotte in der Nähe des Pluto und fordert die Bewohner des Sonnensystems auf, sich der Exemplarischen Instanz der Überschweren zu unterwerfen. Ihr Anführer Leticron fackelt nicht lange und zerstört PUMA den Außenposten der Terraner auf dem Pluto.
Die Versetzung der Erde von ihrem angestammten Platz ist ein beliebtes Motiv in der PERRY RHODAN-Serie. Es war nur ein Frage der Zeit, bis es auch bei NEO aufgegriffen wurde. Seit dem Tod von Iratio Hondro und dem Ende des Dunkellebens sind zwölf Jahre vergangen. Eine Zeit, die die Terraner offensichtlich genutzt haben, um sich technologisch weiterzuentwickeln. Gesellschaftlich scheint es aber nach wie vor in den Beziehungen zu den Kolonien zu hapern.
Wie groß muss die Not der Kolonisten sein, dass sie einen offenen Feldzug gegen die Terranische Flotte im Herzen des Solsystems wagen? Selbst Perry Rhodan fragt sich, wie das mit den Kolonien so schieflaufen konnte. Vielleicht, weil man die Menschen bzw. die Kolonisten nicht einbezogen hat, sie nicht abgeholt hat, in ihren Sorgen und Nöten. Andererseits scheint die Terranische Union nicht viel daraus gelernt zu haben, denn sie begehen den gleichen Fehler erneut. Sie experimentieren mit dem ATG, ohne die Erdbewohner zu fragen, ob sie das überhaupt wollen. Sie wurden erst kurz zuvor darüber informiert. Wow, das finde ich schon sehr hart. Da wird Perry Rhodan hoffentlich noch einiges blühen, denn die Auswirkungen der Versetzung werden viele Opfer fordern. Nicht nur diejenigen, die durch seismische Störungen und dem Absturz einer Kunstsonne gestorben sind. Die Folgeschäden der veränderten Sonnenstrahlung werden katastrophal sein. Natur und Menschen sind auf das Spektrum von Sol »geeicht«. Eine blaue Sonne mit hoher UV-Strahlung wird wohl einiges an Veränderungen bringen. Da bin ich gespannt, was sich die Exposéautoren alles dazu einfallen lassen.
Ein Handlungsstrang wird aus der Sicht von Auris von Laas-Tor erzählt. Die Akonin verliert durch seismische Aktivitäten bei der Ankunft der Erde im Akonsystem ihren Bruder. Es ist bewundernswert, wie sie dennoch einen kühlen Kopf bewahrt und die Vorgänge logisch durchdenkt. In der Erstauflage waren Perry und Auris einander zugeneigt. Ich bin gespannt, ob das bei NEO ebenfalls ein Thema sein wird und wie Thora ihren Mann verteidigt. Das Volk der Akonen wird von den Autoren sehr schön eingeführt, das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Da freue ich mich, mehr zu lesen.
Reginald Bull sitzt nun also im Solsystem fest und darf sich mit den Vertretern der TU und den aufständigen Kolonisten herumärgern. Hier hat ein wenig die verblüffte Reaktion der Kolonisten gefehlt, da hätte ich mir mehr Unglauben und Widerstand gewünscht. Tatcher a Hainu akzeptiert einfach das Fehlen der Erde und hält seine Flotte zurück. Das fühlte sich ein wenig langweilig an, gerade wegen der vorangegangenen Vorfälle, bei denen ein Schiff der Terranischen Flotte zerstört wurde.
Am Ende wird es nochmal spannend, als die Flotte der Überschweren ankommt, um das Solsystem zu unterwerfen. Offensichtlich ist man auf der Erde in der galaktischen Politik nicht ganz auf dem Laufenden. Hätte man sehen können, das wieder eine Invasion bevorsteht? Vielleicht wäre ein Blick nach außerhalb der Lokalen Blase nicht schlecht gewesen. Explorerschiffe, die in der Galaxis die Lage sondieren und potentielle Gefahren auskundschaften. So wurde das zumindest in der Erstauflage gelöst. Angesichts des Vorfalls denke ich mir, das NATHAN genau wusste, was er tat, als er das Projekt mit dem ATG-Feld ausgeheckt hat. Wahrscheinlich wurden Erde und Mond genau deshalb räumlich versetzt, um Leticron und seiner Flotte zu entgehen.
Ohne Zweifel ist den beiden Autoren mit »Zeitenwende« ein großer Wurf gelungen. Da steckt viel potentielle Handlung für die nächsten fünfzig Bände drin. Die legendäre SOL ist nur ein Highlight von vielen. Kenner der Erstauflage finden viele bekannte Schauplätze und Personen wieder und die Nur-NEO-Leser dürfen noch tiefer in die Welt von PERRY RHODNA eintauchen. Wer jetzt bei NEO einsteigen will, sollte das unbedingt tun. Einen geeigneteren Zeitpunkt kann es gar nicht geben.
Mitte Mai erscheint die neue Ausgabe der SOL, dem Magazin der PRFZ. Mitglieder des Vereins dürfen sich auf 80 Seiten geballte Information und Unterhaltung freuen.
Schwerpunktthema der SOL 102 sind die Risszeichner. Seit Beginn der PERRY RHODAN-Serie begleiten Risszeichnungen die Romane der Erstauflage. Sie gehören wie selbstverständlich zur Serie dazu und erweitern das Lesevergnügen auf besondere Weise. Neben Interviews mit Verena Themsen und Georg Joergens, einer Zusammenfassung des Risszeichnerprogrammpunktes bei der PERRY RHODAN Online Woche vom Juli 2020, erklärt Gregor Paulmann, wie die Risszeichung der THORA entstand und zeigt Mark Fleck die erste Risszeichnung zu PERRY RHODAN NEO.
Dazu kommen wie immer die Besprechungen der PERRY RHODAN-Erstauflage und NEO, sowie ein ausführlicher Rückblick auf den »Mythos«-Zyklus. Die Fan-Szene wird durch ein Interview mit den Podcastern von der Dritten Macht vertreten. Susanne Modl präsentiert den zweiten Teil ihres Wörterbuchs der Arkonidischen Sprache. Norbert Fiks nimmt uns in einer Kurzgeschichte noch einmal mit zum Mond und erklärt in einem weiteren Artikel welchen Stellenwert PERRY RHODAN bei den SF-Preisen in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten hatte.
Besonders hervorheben möchte ich den bewegenden Beitrag von Katja Bruck über ihren Vater den Künstler Johnny Bruck und den sehr aufwendig recherchierten Artikel von Stefan Wepil zum Sternenrad, der im nächsten Heft mit den »Welten des Sternenrads« fortgesetzt werden wird.
Außerdem erwarten euch eine Betrachtung über queere Charaktere bei PR, eine Vorstellung welche PERRY RHODAN-Spiele es für den ATARI gab und eine Besprechung der Space-Thriller.
Seit dieser Woche ist der 250. Band von PERRY RHODAN NEO erhältlich. Gelesen habe ich ihn zwar noch nicht. Aber ich möchte heute meine Glückwünsche an alle Autoren und die Redaktion richten, für zehn Jahre NEO-Serie. Ihr macht eine großartige Arbeit. Danke für die vielen schönen Lesestunden, die ich bis jetzt mit den Charakteren im NEOversum verbringen durfte.
Ich bin zwar erst 2014 eingestiegen und lese die Serie erst seit Band 75 regelmäßig, aber dafür mit stetig wachsender Begeisterung.
Ab Band 250 startet die Serie in eine neue Epoche, die viele Veränderungen bringt. Unteranderem bekommen Perry Rhodan und seine Mitstreiter ein neues Schiff. Für alle Leser meines Blogs, die bei PERRY RHODAN nicht bewandert sind: Dieses Schiff gilt in der PERRY RHODAN-Erstauflage als Legende und ist auch Namensgeberin für das Magazin der PRFZ – die SOL.
Jetzt hat NEO also auch seine SOL. Die wurde von Technikberater Peter Dachgruber bereits im vergangenen Jahr konzipiert und in den letzten Wochen von Modellbauer und Fan Raimund Peter als Computermodell gebaut und animiert. Sieht sie nicht toll aus?
Wer mehr von Raimund Peter sehen will, dem empfehle ich seinen YouTube-Kanal. Dort findet man auch das großartige Video zur RAS TSCHUBAI, das er animiert hat. Wer wissen will, was ein Omniträger-Schiff ist und wie die Schiffe bei PERRY RHODAN aufgebaut sind, der sollte sich das halbstündige Video unbedingt ansehen. Es wurde von einem Profisprecher vertont und enthält einige witzige Szenen.
PERRY RHODAN NEO Band 249 – »Blackout Terrania« von Rüdiger Schäfer
Ein vom Mond ausgehender weltweiter Blackout stellt die Terraner vor ungeahnte Herausforderungen. Alle elektronischen Systeme versagen und stürzen die Menschen in die Katastrophe, vor allen in Terrania.
Perry Rhodan muss auf den Mond, um den Urheber des Blackouts, Iratio Hondro, das Handwerk zu legen. Mit Hilfe eines alten chinesischen Jets fliegt er mit Ronald Tekener nach Südamerika und gelangt mittels des dortigen Zeitbrunnens zum Mond. Unterstützung erhält er dabei unter anderem von SENECA, der Bordpositronik der CREST II.
Auf dem Mond trifft Rhodan neben Gucky, Sofgart und Omar Hawk auch auf seine beiden Söhne. Gemeinsam dringen sie in NATHANS Herz vor. Dort hat Iratio Hondro bereits das Nonagon gestartet, um Tihit ins Einsteinuniversum zu holen. Die Terraner greifen den allmächtigen Plophoser an, doch seine Technosporen schützen ihn. Bei dem Angriff wird Farouq Rhodan da Zoltral von Hondro erschossen. Die Situation wendet sich erst, als Sofgart in den Kampf eingreift. Sein Flakon und die drei Tropfen zerstören die Technosporen, nehmen damit Hondro die Macht und beenden den Blackout.
Während Rhodan zögert, den wehrlosen Hondro zu töten, übernimmt das Ronald Tekener für ihn und erschießt den Mann, der seine Schwester und ihn missbraucht hat. NATHAN nutzt das aktivierte Nonagon, um das Dunkelleben endgültig aus der lokalen Blase zu entfernen.
Tage später findet auf dem Mars die Trauerfeier für Rhodans Sohn Farouq statt.
Endlich, so möchte man hinausschreien, hat der Spuk um das Dunkelleben und um Iratio Hondro ein Ende. Der Handlungsbogen erschien mir extrem langgezogen. Das Perry Rhodan den Plophoser nicht töten würde, war zu erwarten. Wie gut, dass man für diesen Fall eine Figur wie Ronald Tekener aufgebaut hat. In dieser Hinsicht hat mich das Staffelfinale nicht verblüfft.
Überraschend dagegen ist der Tod von Rhodans Adoptivsohn Farouq. Natürlich ist sein Tod ein zusätzliches Mittel, um Rhodans Wut gegenüber seinem Gegner zu schüren. Dennoch war eigentlich klar, dass er Hondro kein Haar krümmen würde. Farouqs Tod dient vermutlich auch der Vorbereitung der nächsten Staffel, wenn es um die Unabhängigkeit der Kolonien und des Mars gehen wird. Da stünde der Marsgeborene wohl im Weg. Obwohl er gleichzeitig Konfliktpotenzial geboten hätte. Ich hätte eher Thomas Rhodan geopfert.
Sehr schön erzählt ist die Nebenhandlung über die junge Ärztin Nelly Parks, die zusammen mit einem Patienten durch das stromlose Terrania irrt und zur Helferin für viele Menschen wird. Mit solchen Geschichten kann mich Rüdiger Schäfer regelmäßig begeistern. Auch in diesem Fall ist dieser Handlungsbogen mein Favorit. Allerdings hätte ich mir gewünscht, wenn sie am Ende des Romans ein abschließendes Kapitel bekommen hätte (vielleicht als Prolog). Denn so wird die Handlungsebene mit ihr mittendrin abgewürgt.
Wie bei anderen Staffelenden werden, in mehr oder weniger geglückter Form, einige Charaktere aus der Handlung genommen. Das schlimmste Schicksal ereilt dabei neben Farouq Rhodan Jessica Tekener, der Hondro alle Mentalenenergie entzieht und ihr damit jegliche Erinnerungen und ihre Seele raubt. Sie ist nur noch ein menschliches Wrack, lebendig aber ohne Bewusstsein. Sofgart verliert durch sein Eingreifen das Augenlicht. Der Kreellblock mit dem Leyden-Team ist schwer beschädigt und wird genauso wie Leibnitz und Monade von NATHAN unter Verschluss gestellt.
Ein bisschen hadere ich nach wie vor mit der technischen Erklärung des Blackouts. Die lieferte bereits Rainer Schorm im vergangenen Band. Die These über die Aushebelung des Welle-Teilchen-Dualismus überzeugt mich nicht ganz. Warum sind dann nur die elektrischen Systeme betroffen? Wenn, müsste eigentlich alle Materie auseinanderfallen und jegliche chemische Reaktion betroffen sein. Alle Lebewesen auf der Erde und Mond könnten nicht mehr existieren. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Informationen gewünscht. So habe ich es als gegeben hingenommen, befriedigt hat es mich allerdings nicht. Ebenso wenig wie Perry Rhodans Flug mit dem chinesischen Jet. Dabei war arg viel Zufall im Spiel.
»Blackout Terrania« bringt den langen Handlungsbogen um das Dunkelleben endlich zu Ende. Trotz der unvorhergesehenen Überraschung ist es für mich nicht das beste Staffelfinale, da konnte man in der Vergangenheit schon Bessere lesen. Dennoch haben die Exposé-Autoren die meisten offenen Fäden zusammengeführt und zu einem befriedigenden Abschluss gebracht. Jetzt geht es hoffentlich mit neuen Ideen ins zweiundzwanzigste Jahrhundert.
Gestern flatterte mir diese schöne Broschüre aus dem Briefkasten entgegen. Darin geht es um PERRY RHODAN NEO. Viele Leser wünschen sich seit langem Zusatzinformationen zur Serie, da es in den Taschenheften keine Leserbriefseiten und auch keine zusätzlichen Inhalte wie Risszeichnungen und Reports gibt.
Zum bevorstehenden Jubiläumsband 250 und dem zehnjährigen Bestehen der Serie hat die PERRY RHODAN-Redaktion nun diese schöne Broschüre herausgebracht, die allerlei Wissenswertes über die Erde und ihre Kolonien im NEOversum beinhaltet. Das stellare Kompendium gefällt mir dabei besonders gut. Die Sternenkarten zu allen Systemen und die Infos über die jeweiligen Sonnen und Planeten sind richtig toll aufgemacht.
Einziger Wermutstropfen: Ich habe die Broschüre vor Band 249 gelesen und bin massiv gespoilert worden. Eine kleine Warnung wäre nicht schlecht gewesen. Also, wer den NEO 249 noch nicht kennt und sich überraschen lassen will, sollte erstmal die Finger von den 64 Seiten bzw. dem Text über Oxtorne lassen.
PERRY RHODAN NEO Band 248 – »Kybernetische Brandung« von Rainer Schorm
Beim Durchgang durch den Zeitbrunnen erlebt Gucky die Entstehung von NATHAN. Die Vision zeigt, wie die Fremdmaterie aus dem Creaversum das Posbischiff zum Absturz bringt und sich das Bioplasma mit der exotischen Materie zu etwas neuem transformiert. Leibnitz und Nike Quinto sind die einzigen, die nach der vollständigen Evakuierung NATHANs auf dem Mond zurückgeblieben sind. Auch Iratio Hondro ist inzwischen auf dem Mond eingetroffen. Nachdem Jessica Tekener ihn mit Hilfe der Technosporen den Weg geebnet hatte, versucht er nun ein weiteres Mal an den Kreellblock heranzukommen, in dem Eric Leyden und sein Team stecken. Auf der Suche nach dem Kreell treffen Leibnitz und Quinto auf eine seltsame Erscheinung, die sich kurz darauf als eine Manifestation von Eric Leyden entpuppt. Der Wissenschaftler ist allerdings nur so etwas wie eine Projektion, hat allerdings hilfreiche Ideen.Bei Erreichen des Kreellblocks ist Hondro schon da. Da tauchen auch die Projektionen von Luan Perparim, Abha Prajapati und dem Kater Hermes auf, die versuchen Hondro aufzuhalten. Der Versuch schlägt fehl und sie verschwinden wieder, genauso wie Leyden. Gucky, Omar Hawk und der Arkonide Sofgart schlagen sich derweil mit der bewusstlosen Jessica Tekener herum. Hondros Sporen versuchen die Frau erneut zu kontrollieren, was ihnen auch gelingt. Sie entkommt. Dafür treffen die drei den Technoläufer Karel Svoboda, der zu NATHANs Eingreiftruppe gehört. Er unterstützt sie auf dem Weg zu NATHANs Herz, wo Hondro versucht, die Mondintelligenz endgültig unter seine Kontrolle zu bekommen. Was ihm kurzzeitig auch gelingt. Laura und Sophie Bull-Legacy und Rhodans Söhne Thomas und Farouq versuchen derweil auf dem Mond zu landen, doch Hondro hat mittels der Sporen eine Art Störfeld um den Mond gelegt, das die Positronik jedes Raumschiffes lahmlegt, das sich nähert. Mit Hilfe des MINISTREL können die beiden NATHAN-Interpreterinnen das Feld durchdringen und Kontakt zu Monade herstellen und damit NATHAN »neu starten«. Rhodans Söhne setzen zur Landung an, als das Störfeld kurzzeitig ausfällt. Ob sie rechtzeitig landen konnten oder abgestürzt sind, bleibt ungewiss. Im Herzen NATHANs entbrennt der Kampf gegen Hondro, an dem Omar Hawk und sein Okrill Watson auf verlorenem Posten stehen. Quinto wurde betäubt, Leibnitz und Monade sind so geschwächt, dass sie nicht helfen können und Gucky kämpft immer noch gegen die Auswirkungen des Zeitbrunnentransits. Seine Parakräfte sind begrenzt. Das Hondro auch die Posbis kontrollieren kann, macht den Kampf nicht einfacher. Am Ende sieht es so aus, als würde Iratio Hondro gewinnen und mit der Erweckung der dunklen Entität Tihit das Leben im Sonnensystem, der Galaxis und im Universum auslöschen.
Puh, das war eine Menge Handlung. Ich hatte das Gefühl, dass der Roman länger war, als üblich. Da passieren viel Dinge gleichzeitig und man ist hin und hergerissen zwischen den verschiedenen Handlungssträngen. Bei allen möchte man wissen, wie es weitergeht. Das macht die Geschichte unheimlich spannend. Auch die Beschreibungen der Verhältnisse innerhalb des Mondgehirns waren sehr treffend. Ich habe beim Lesen gefroren.
Freunde des technischen Hintergrunds kommen gleich mehrfach auf ihre Kosten. Sei es das »EIS«, das NATHAN zu seiner Verteidigung einsetzt, sei es die stehende Welle, die den Mond umgibt und herannahende Schiffe mit positronischen Schadprogrammen bombardiert, oder sei es die Erklärung um die Projektion des Leyden-Teams, hier lässt sich vortrefflich spekulieren. Das hat der Autor ziemlich gut hinbekommen.
Gut hinbekommen hat er auch die Dialoge zwischen den Figuren. Für seinen Wortwitz ist Rainer Schorm inzwischen bekannt. In dieser Geschichte darf er ihn wieder nach Herzenslust ausleben.
Sehen wir mal davon ab, dass mir Iratio Hondro nach wie vor viel zu übermächtig erscheint, und dass nichts weniger als das Ende des Universums auf dem Spiel steht, hat mir die Geschichte gut gefallen. Die Rückkehr des Leyden-Teams inklusive Kater Hermes, erfreute mich sehr, auch wenn die Freude nur kurz währte. Ob sie je wieder ganz zurückkehren werden, liegt in der Hand der Expokraten.
Mir ist allerdings aufgefallen, dass zwischenzeitlich Absätze bzw. Zusammenhänge in der Handlung fehlen. Zum Beispiel weiß Eric Leyden plötzlich, dass 30 Jahre vergangen sind, ohne das zuvor darüber geredet worden wäre. Es scheint mir, dass das Manuskript massiv gekürzt worden wäre. Wozu die Vision von Gucky am Anfang notwendig ist, ist mir ebenfalls nicht ganz klar. Seine Erkenntnisse haben nicht zur Handlung beigetragen, sie wurde nicht einmal erwähnt. Da der Roman mit einem Cliffhanger endet, denke ich, dass man darauf noch zurückkommen wird.
»Kybernetische Brandung« ist zwar ein sehr technischer Roman, aber ein sehr spannender, der das Staffelfinale auf beeindruckende Weise einläutet.
PERRY RHODAN NEO Band 247 – »Die Welt jenseits der Zeit« von Kai Hirdt
Sofgart, Gucky sowie Omar Hawk und sein Okrill Watson erwachen nach dem Transfer durch den Zeitbrunnen auf der fremden Welt Echo-TOOR. Offensichtlich sind sie nicht auf dem Erdmond gelandet. Sie begegnen Rittern, Lindwürmern und rätselhaften Gestalten. Sie treffen Jessica Trekener, die von NATHAN in den Zeitbrunnen auf dem Mond gestoßen wurde. Sie geraten in ein Gefecht zwischen Ilts und Maahks und müssen gegen arkonidische Sagengestalten um ihr Leben kämpfen. Zwei Schwestern der Tiefe zeigen Interesse an ihnen, doch nur eine meint es gut. Die andere hat es auf Sofgarts drei Tropfen abgesehen. Welches Spiel da getrieben wird und was für eine Welt Echo-TOOR ist, entblättert sich erst nach und nach. Eines steht fest, wenn sie sich nicht selbst verlieren wollen, müssen sie unbedingt einen Zeitbrunnen aktivieren, der sie auf den Mond und zurück in die Wirklichkeit bringt.
Ich habe lange überlegt, was ich schreiben soll, denn eigentlich hatte ich mich sehr auf den Roman von Kai Hirdt gefreut. Doch wenn ich bei einer Geschichte mehrfach ansetzten muss, um sie nach wenigen Kapitel doch wieder zur Seite legen, dann spricht dies nicht unbedingt für den Roman. Wenn ich nicht diese Rezension hier hätte schreiben müssen, hätte ich diesen NEO nicht zu Ende gelesen, so leid es mir für den Autor und die Expokraten tut.
Schon der Anfang verärgert mich. Hier wird im ersten Kapitel offenbart, dass sich NATHAN von Iratio Hondro nicht so einfach austricksen lässt und die Bedrohung durch die Technosporen schnell auszuschalten weiß. Das tötet die Spannung, die in Band 245 von Ben Calvin Hary so exzellent vorbereitet worden war. Anschließend wechselt die Handlung nach Echo-TOOR und verläuft sich in konfusen Szenen.
Das war nicht nur schräg, es fühlte sich regelrecht abstrus an. Dabei lag es nicht mal an der altbekannten Idee, dass Gedanken und Ängste Realität werden. Das gab es schon bei Star Trek. Ich fand die Art und Weise nicht gut, wie sie in die Romanhandlung eingebettet war. Es wirkte alles irgendwie gequält, als müsse man zwanghaft die Ängste aller Charaktere offenbaren. Hawks Ehefrau taucht plötzlich aus dem Nichts auf und wir erfahren von seiner tiefen Trauer, die er offenbar noch nicht verarbeitet hat. Warum kam das andeutungsweise nicht schon früher vor, wenn es ein so entscheidender Teil von Hawks Persönlichkeit ist. Später dann Gucky und die gewaltätigen Ilts … nun ja, davon wissen wir schon seit seiner Begegnung mit den Shafakk. Jessica Tekener hat soviel Angst vor der Manipulation ihrer Gedanken, dass sie nicht merkt, wie sie erneut manipuliert wird. Und Sofgarts arkonidische Zombie-Furien, gegen die die Gruppe in einen Zug kämpfen muss … Nein, decken wir lieber den Mantel des Schweigens darüber.
Das alles funktioniert für mich einfach nicht und ich hätte es akzeptiert, wenn wenigstens die Charaktere funktioniert hätten. Aber auch hier scheint der Autor die Figuren nicht richtig zu fassen zu bekommen. Hawk ist so mürrisch und misstrauisch, das ich regelrecht von ihm angewidert bin. Sofgart, den ich als Charakter sehr schätze, wirkt über weite Strecken senil und ist so gut wie nicht in die Handlung eingebunden. Jessica Tekener wird ohne Hondro in ihrem Kopf, wieder zu der, die sie zuvor war, blass, langweilig und unsympathisch. Einzig Gucky blieb der Alte.
Vielleicht hätten Kai Hirdt und Susan Schwartz die Exposés tauschen sollen. Echo-TOOR wäre der ideale Spielplatz für die Autorin gewesen. Vielleicht liegt es auch daran, dass Kai Hirdt so lange bei NEO pausiert hat, dass ihm einfach das Gespür für die NEO-Charaktere verloren gegangen ist. Ich weiß es nicht, aber ich bin schwer enttäuscht von der von ihm erzählten Geschichte und seinen Figuren. Vielleicht hat sich der Autor auch zu sehr auf eine der Nebenfiguren konzentriert, die NEO-Version von Dao-Lin-H’ay. Die Kartanin ist eine Schwester der Tiefe, wie auch Rhodans Tochter Nathalie. Sie hilft den Gestrandeten von der seltsamen Welt zu entfliehen.
Das einzige was mich an dem Roman überzeugt hat, war die Erklärung zu Echo-TOOR. Eine Welt jenseits der Zeit, in der alle nicht realgewordenen Zeitlinien möglich sind. Was für eine großartige Idee. Um so trauriger bin ich, wenn ich daran denke, was man alles daraus hätte machen können. Interessant ist auch die Tatsache, dass es neun Tropfen gibt. Wer sie alle findet, besitzt unendliche Macht. Da wird sicher noch die eine oder andere Geschichte zu erzählen sein.
»Die Welt jenseits der Zeit« spielt bereits auf die kommende Staffel »Die Tiefe« an. Ein wahrhaft bezeichnender Begriff, stellt der Roman für mich doch den Tiefpunkt der vergangenen Staffeln dar. Es kann eigentlich nur besser werden. Hoffen wir es.