Geknotet statt geflochten

Neues Aus der Kamihimo-Werkstatt gefällig? Ich habe die vergangenen Wochen nicht auf der faulen Haut gelegen und neben meiner Arbeit und den Aktivitäten für PERRY RHODAN wieder ein paar schöne Taschen gemacht.

Wobei schön im Auge des Betrachters liegt. Zuerst habe ich ein Muster ausprobiert, das einfacher aussieht, als es dann war, weil die Streifen doppelt liegen und ich eine Weile gebraucht habe, um daran zu denken eine Paketnadel zu benutzen, um die Verzierungen anzubringen. Diese Tasche ist besonders stabil, und mit dem gemusterten Henkel auf optisch ansprechend.

Die Bänder sind geteilt, um den Faden besser durchziehen zu können. Wobei ich zu spät gemerkt habe, das ich die vor dem Flechten der Seiten hätte teilen müssen. Also habe ich sie nachträglich mit einem dünnen Messer aufgeschlitzt. Was am Ende mehr Arbeit verursacht hat, als wenn ich die Seiten gleich komplett nochmal aufgemacht hätte. Nun ja! Fehler sind dazu da gemacht zu werden. Mein Mann hat mich jedenfalls ziemlich schimpfen hören, während ich an der Tasche gearbeitet habe.

Man beachte die gemusterten Henkel. Die waren leichter herzustellen, als ich vorher gedacht habe. Einfach Wickeln und den zusätzlichen Strang einflechten. das gibt einen schönen Abschluss. Ebenso wie das Zick-Zack-Muster oben am Rand, das hatte ich so auch noch nicht gemacht. Sieht aber gut aus, finde ich.

Schwierig war auch, die dünnen Schnüre, mit denen die Seiten bestickt sind, im Innenteil so zu verflechten und zu verkleben, damit es einigermaßen sauber aussieht.

 


Die zweite Tasche hat mich mehr als zwei Wochen beschäftigt. Ich hatte das Muster gesehen und extra passendes Band bestellt. Letztendlich ist trotz der Arbeit das Ergebnis nicht befriedigend.

Aus insgesamt 1085 Knoten besteht das gute Stück. Eine mitunter knifflige Angelegenheit, weil das Band teilweise geteilt war. Ich hatte nicht die notwenige Menge an Material und musste improvisieren.

Das Ergebnis hat mich etwas ernüchtert. So viel Arbeit und dann sieht die Tasche billig und zerknautscht aus. Das hätte ich nicht erwartet. Sie ist irgendwie durch das Knoten unförmig geworden und nicht so gerade, wie erhofft. Da hat es auch nicht geholfen, sie nass zu machen und anschließend zu pressen. Dabei ist sie durchaus stabil.

Die Tasche werde ich wohl für mich behalten, weil so viel Arbeit darin steckt, möchte ich sie nicht hergeben. Auch wenn sie nicht so perfekt aussieht, wie ich es mir gewünscht hätte.

Gelb und Strapazierfähig

Im letzten Kommentar wurde ich gefragt, wie stabil die Taschen und Körbe aus Kamihimo-Band sind.

Als Antwort präsentiere ich mein neuestes Werk. Diese Tasche ist stabil wie ein Weidenkorb. Durch die vielen verflochtenen Streifen sind die Seiten und der Boden doppelt bzw. dreifach so dick wie bei einer normale Tasche. Der doppelte Rand mit der geflochtenen Verzierung ist ebenfalls sehr fest.

Grundsätzlich verträgt eine Tasche aus Kamihimo Bändern schon mal ein paar Wassertropfen. Ich würde sie aber nicht komplett in Wasser tauchen, obwohl das sicher möglich wäre. Ich muss das mal ausprobieren. Das Papierband quillt in Wasser auf und zieht sich beim Trocknen wieder zusammen. Für manche Flechttechnik ist das sogar notwendig. Es erleichtert das Flechten, weil es die Bänder sehr geschmeidig macht. Einzig die Klebestellen könnten aufgehen.

Ich versuche daher so wenig wie möglich Leim zu verwenden und die Abschlüsse der Bänder erst einmal zu verflechten und dann mit Leim nur zu fixieren. Es wäre sicher auch möglich wasserfesten Kleber zu verwenden oder die Tasche mit transparentem Sprühlack zu lackieren. Eine Lösung für diejenigen, die Angst haben, dass die Tasche beim erstbesten Regen auseinander fällt. Ich glaube aber nicht, dass das passieren wird.

Geblümte Tasche und löchriges Körbchen

Weil die vergangenen Wochenenden oft regnerisch waren, konnte ich viel Zeit in die Taschenproduktion stecken. So habe ich mich mal an einem eher verspielten Muster versucht. Außerdem hatte ich irgendwann mal grünes Kamihimo-Band bestellt. Die Farbe hat mir dann so gar nicht gefallen. Das musste also weg und was läge näher, als eine grüne Blumenwiese.

Das Muster stamm aus einem Buch, dass ich mir aus Japan habe liefern lassen. Ich habe es aber abgewandelt. Ursprünglich sollte die Tasche niedriger sein und die Blumen sollten aus rosafarbener Kordel ausgeführt werden. Rosa Kordel hatte ich nicht und die Kordel, die ich hatte, hat farblich nicht gepasst. Außerdem hat es mir von der Ausführung her nicht gefallen. Ich habe dann auf Kamihimo-Reste zurückgegriffen, die ich liegen habe. Ich finde, es ist gut geworden, auch wenn die einzelne Blüten relativ aufwendig waren.

Der Henkel besteht aus geflochtenem Kamihimo-Band und ist recht einfach herzustellen. Die Maßangaben aus dem Buch sind allerdings sehr großzügig. Wenn man denen folgt, verbraucht man zu viel Material, das dann überflüssig ist. Deshalb habe ich das Muster auch abgewandelt und zwei Reihen zusätzlich gemacht. Ich versuche die Bänder immer so knapp wie möglich zu schneiden, damit ich nicht unnötig viel verbrauche. Manchmal muss ich dann wieder was ankleben, wenn doch zu kurz geworden ist. aber das passiert selten. Ich Machs dann auch so, dass man es nicht sieht. Beim Henkel, habe ich dann aber doch einen großen Teil abschneiden müssen, weil er zu groß geworden wäre. Beim nächsten Mal nehme ich mindestens ein Drittel weniger.

Das Körbchen habe ich in der Grundform jetzt schon drei Mal gemacht. Dieses Mal ist das Muster aber etwas anders. Statt der Dreiecke habe ich die Waben mit braunem Band umwickelt. Das sieht nicht übel aus, dafür sind die Löcher größer. Aber für Obst oder größere Objekte geht schon. Zumindest kommt von allen Seiten Luft ran.

 

 

Neues aus dem Kamihimo-Universum

Zeit, mal wieder meine neuesten Kreationen zu präsentieren. Nach einem kurzen Abstecher ins Reich der Körbchen bin ich nun doch wieder bei Taschen angelangt. Es lässt mich einfach nicht los und es gibt so viele Muster, die ich noch ausprobieren möchte. Eine meiner Taschen steht jetzt sogar im Schaufenster eines Stoffgeschäftes in Trostberg. Schauen wir mal, ob sie dort einen Käufer findet.

Links ein recht einfaches, aber dennoch raffiniert aussehendes Muster. Das Interessante ist, dass man mit breiten Bändern am Boden anfängt und sie dann einfach teilt und schmal weiter flechtet. Das Dunkelbraun gefällt mir nach wie vor sehr. Deshalb sind die 60 Meter, die ich bei Amazon Japan gekauft habe schon fast alle. Etwas Kleines kann ich aber noch daraus machen. Als Borde habe ich ein mehrfarbiges Band und eine Kordel verwendet.

Bei der weißen Tasche kommt ebenfalls mehrfarbiges Kamihimo-Band zum Einsatz. Es gibt da die verschiedensten Farben und Variationen. Wie gesagt, braun und beige sind meine Lieblingsfarben, daher habe ich sie als Streifenmuster gekauft. Das harmoniert sehr gut zusammen mit dem Weiß, was etwas cremefarbener ist, als das Weiß, das es in Deutschland zu kaufen gibt. Übrigens, VBS hat die Preise erhöht. 15 Meter kosten jetzt nicht mehr 4,99 EUR wie bisher, sondern 5,99 EUR. Ein Grund mehr für mich, die Bänder in Japan zu kaufen.

Die weiße Tasche hat übrigens Henkel aus Kamihimo-Band und nicht aus Leder, wie bei den anderen. Grund, ich hatte kein Leder mehr, was dazu gepasst hätte. Es macht zwar ein bisschen mehr Arbeit, aber ich finde es wertet die Tasche auf und es sieht noch besser aus als einfache Lederhenkel. Man braucht halt mehr Material.

Ebenso ist die Bordüre am Abschluss geflochten. Das hatte ich so auch noch nicht gemacht. Schaut gut aus und ist gar nicht so schwer, wenn man einmal kapiert hat, welches Band man wie über das andere legen muss. Wichtig ist, absolut präzise zu arbeiten, sonst wird es unförmig.

Hier sieht man mal die Böden der beiden Taschen im Vergleich. Einmal eckig und einmal oval geflochten. Der ovale Boden ist komplizierter, aber bei diesem Muster einfach notwenig, sonst geht es nicht auf. Bei dem eckigen Boden erkennt man genau, dass er aus breiten Bändern besteht, die ineinander geflochten sind. Das ergibt auch so ein schönes Muster.

Körbchen kompliziert

Ich war fleißig, weshalb ich hier nicht so viel gebloggt habe. Ich habe mich an Körbchen versucht. Vielleicht lassen die sich besser verkaufen, als die Taschen.

Das große Körbchen habe ich speziell als Geschenk angefertigt. Das Dreiecksmuster ist relativ einfach und sieht schick aus. Der geknüpfte Rand hat es aber in sich. Da sitzt man tatsächlich länger dran.

Weil ich Material übrig hatte, versuchte ich mich gleich an einer kleineren Version. Auch hier steckt der Teufel im Rand. Der war noch aufwendiger als der Geknüpfte, weil ich die einzelne Stücke Zentimeterweise ausschneiden, falzen und kleben musste. Zum Schluss wird noch mal eine Schnur drumherum geknüpft. Schaut gut aus, ist aber für zwei Personen als Brotkörbchen ein bisschen klein.

Jetzt wird es richtig kompliziert. Das Windmühlen-Muster hat es mir angetan. Weil das richtig schwierig ist. Zum einen muss man genau drauf achten, wie was geflochten wird bzw. in welcher Reihenfolge. Und dann muss man das Geflochtene immer wieder nass machen und zusammen rutschen, damit die Bänder schön eng aneinander liegen. Das geht auf die Fingernägel.

Beim Rand habe ich was Neues ausprobiert. Ich hatte mir gemustertes Kamihimo Band aus Japan schicken lassen. Das eignet sich hervorragend als Abschluss. Außerdem hatte ich noch Papierkordel herumliegen, die habe ich als Abschlusskante obendrauf gesetzt. Schaut richtig gut aus, finde ich. Und viel Platz ist auch in dem Körbchen, weil es tiefer ist, als die anderen.

Kamihimokörbchen und mehr

Die Leser meines Blogs werden sich schon fragen, ob ich mit Kamihimo aufgehört habe. Die Antwort ist Nein. Ich habe nur eine Urlaubspause eingelegt. Leider hatte ich bisher keine Zeit, die Arbeiten, die davor und danach entstanden sind, hier würdig zu präsentieren. Das hole ich hiermit nach.

Brotkörbchen. Das Muster hatte mir beim ersten Mal ziemliche Kopfschmerzen bereitet. Nun habe ich es mit einem anderen Ansatz versucht und es ging tatsächlich besser. Nur mit der richtigen Länge der Bänder, habe ich noch so meine Schwierigkeiten. Farblich habe ich das etwas variiert, weil ich durch die japanischen Bänder ein wenig mehr Auswahl habe. Allerdings habe ich festgestellt, das man die beiden Bänder (die aus Japan und die aus deutscher Fabrikation) besser nicht mischt, weil sie nicht nur unterschiedliche Breite haben, sondern auch von der Festigkeit variieren. Die japanischen sind deutlich fester und vor allem gleichmäßiger. Das Körbchen habe ich übrigens schon verschenkt.

Tasche. Ich habe nochmal die Tasche gemacht, die ich meiner Mutter geschenkt habe, weil mir das Muster so gut gefallen hat. Eigentlich wollte ich dafür rote Lederhenkel hernehmen, aber die entpuppten sich als zu dünn. Die türkisfarbenen ergeben aber auch einen schönen Kontrast zu dem schwarz-weißen Taschenkörper. Allerdings habe ich nach Fertigstellung gemerkt, das mir bei Flechten ein Fehler unterlaufen ist. Da war es aber zu spät, das Geflecht nochmal aufzumachen. Man merkt es auch nur, wenn man es weiß. Wurmen tut es mich trotzdem.

Und weil ich durch die Tasche sehr viel Restmaterial hatte, das verarbeitet werden muss, damit es nicht herumliegt, habe ich nochmal so ein rundes Wollkörbchen gemacht. Weil ich aber kein schwarzes Kamihimo mehr habe – muss erst wieder welches bestellen – habe ich rosa genommen. Davon habe ich noch jede Menge. Im Kontrast zu dem Schwarz sieht das gar nicht mal übel aus. Das Körbchen ist ein wenig größer, als das, was ich schon mal gemacht hatte und was mir beim Häkeln gute Dienste erweist.

Hier noch ein paar Bilder aus anderen Perspektiven.

 


Mal’n Körbchen

Nachdem ich die ganze Zeit Taschen gemacht habe, dachte ich mir, ich mach mal was anderes und habe mich an einem Körbchen versucht. Das Dreieck-Muster hatte es mir angetan und die japanischen Kamihimo-Bänder wollen schließlich verarbeiten werden. So habe ich mich mal an einem einem Körbchen versucht.

Zuvor habe ich aber noch eine recht aufwendige Tasche gemacht. Die Farbgebung ist zwar nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe, aber irgendwie passt das Grün und das Rosa doch zusammen.

Aufgefallen ist mir, dass das japanische Band deutlich fester ist und sich schlechter teilen lässt. Es reißt aber dafür an den Enden nicht so leicht ein.

Werkzeuge und Hilfsmittel für Kamihimo

Ich hatte unlängst versprochen, hier zu zeigen, was ich zum Kamihimo-Flechten für Hilfsmittel verwende. Hier nun eine kleine Übersicht.

Wichtig ist eine feste Unterlage, die schmutzig werden kann. Denn der Kleber kann schnell daneben tropfen. Ich bevorzuge eine Schneidmatte A1, mit der ich auch die Bänder schnell mal abmessen kann. Es geht aber auch kleiner. A1 passt gut auf den Tisch und man kann z. B. ein Mustervorlage aufkleben, nach der man schön genau arbeiten kann. Die besteht aus einer bedruckten und laminierten A3-Seite.

Wichtig sind scharfe Scheren, ein Maßband, ein Bleistift mit Radiergummi, eine Ahle, Tesafilm zum Fixieren und natürlich das Kamihimo-Band. Auf dem Bild sind drei Varianten zu sehen: rechts oben das Paper Strap von Ursus, das es in Deutschland gibt. Qualitativ ist das sehr gut, nur leider ist die Farbauswahl begrenzt und der Preis recht hoch. Noch höher im Preis aber von schlechterer Qualität ist das Kamihimo-Band von Stafil (Mitte). Das ist »Made in China« und dementsprechend schlecht. Oft sind die Schnüre verdreht, dann lassen sich die Bänder nicht teilen. Und wenn man es teilt, riecht es nach China-Restaurant. Einziger Vorteil, es gibt das Band auch in Dunkelgrün und in einem schönen Rot. Die großen Rollen links oben habe ich mir direkt aus Japan schicken lassen. Neben dem unschlagbar günstigen Preis stimmt hier auch die Qualität und es gibt es in allen vorstellbaren Farben.

Das Band gibt es mit einer unterschiedliche Anzahl von Strängen. Das von Stafil hat nur zehn Einzelstränge, das von Ursus hat zwölf. Das eine ist entsprechend 1,2 Zentimeter breit, das andere hat eine Breite von 1,5 Zentimetern. Teilen kann man es entweder in 2x 5 Stränge oder 2x 6 Stränge bzw. 3x 4 Stränge usw. Im Grunde kann man es, wenn man möchte in 12 Einzelstränge teilen. Dann ist es ähnlich wie Papierkordel aber nicht mehr so stabil.

In Japan gibt es noch mehr Variationen mit bis zu 24 Strängen.

 

Weitere unverzichtbare Utensilien sind Klammern in allen Größen. Die Klammerauswahl links im Bild habe ich bei Tedi gekauft. Da gibt es viele hilfreiche Dinge zum Nähen und Basteln. Mit den Klammern werden Bänder in Position gehalten, bevor sie angeklebt, oder verflochten werden und weil sie unterschiedliche Breiten haben, braucht man unterschiedlich breite Klammern. Neben Schere und Leim, sind Klammern fürs Flechten mit Kamihimo unbedingt erforderlich.

Das nächste wichtige Utensil sieht man im Bild rechts. Das sind Paketband-Stücke aus Plastik. Quasi der Nachfolger von Kamihimo-Band. Denn ursprünglich wurden die Papierbänder zum Verschließen von Reissäcken und Paketen verwendet. Nach dem Aufkommen von Kunststoff wurden sie durch Kunststoffband ersetzt. Es gibt Leute, die flechten Taschen aus diesem Plastikband. Ich nehme es zum Schneiden her. Richtig gelesen: Schneiden. Damit lassen sich die Bänder schnell und sauber in einzelne Stränge teilen. Einfach mit der Schere kurz einschneiden, das Plastikband ansetzen und ratsch ist man durch. Bevor ich das wusste, habe ich die Bänder aufwendig mit Schere oder Skalpell getrennt und dabei hin und wieder reingeschnitten.

Zum Schluß noch der Leim, mit dem man die Enden verklebt. Ich habe zuerst weißen Bastelleim von UHU genommen, aber nachdem die Tube immer so schnell leer war, habe ich mir eine große Flasche Holzleim gekauft. Funktioniert prima. Zur besseren Dosierung fülle ich den Leim in eine kleine Flasche um. Die auf dem linken Bild ist eine Flasche, in der einmal Wachsfarbe zum Beschriften von Kerzen drin war. Es eignen sich aber auch Window-Color-Flaschen oder andere Flaschen mit kleiner Öffnung.

Ein weiteres Hilfsmittel, das ich aber nicht so häufig benötige, ist eine Sprühflasche mit Wasser. Aber Vorsicht bei geleimten Sachen und Wasser. Der Leim ist wasserlöslich, die verleimten Stellen gehen dann wieder auf.

Hier noch eine Liste, woher ich die Materialien beziehe:

Paper Strap beim VBS-Hobby

Stafil Kamihimo aus einem Online Shop in Holland

sowie bei Amazon Japan.

Aus der Taschenboutique

Ich war fleißig in den letzten Wochen. Neben der Zusammenstellung der SOL, meiner Kolumne FanSzene und dem Lektorat der kommenden FanEdition nutzte ich die Zeit für ein paar neue Stücke meiner Taschen-Collection.

Das Blumenmuster habe ich schon mal in weiß und beige gemacht. Weil ich so viel dunkelrotes Band hatte, und mir das Muster so gefällt, machte ich noch eine Tasche in rot und beige. Das Muster ist relativ einfach zu Flechten und schaut dennoch raffiniert aus. Ich glaube, in schwarz und weiß würde das auch gut aussehen. Das werde ich bei Gelegenheit mal in Angriff nehmen.

Bei diesem Werk rechts tat ich mich echt schwer, denn es sollte ursprünglich ganz anders werden. Der Boden war kein Problem, der ging schnell. Danach wurde es zäh. Ich experimentierte mit dickem Sisalfaden und zweifädigem Kamihimo. Das sollte ineinander verflochten werden. Durch das dünne Band ist beim Arbeiten aber kaum ein Fortschritt zu erkennen, außerdem musste ich die Bänder immer wieder aufdröseln.

Nach einem Drittel stellte ich fest, dass die Seitenwände der Tasche ziemlich labbrig waren. Die Tasche würde alles andere als stabil werden. Also trennte ich alles wieder auf und fing neu an. Dieses Mal mit Papierkordel statt Sisalfaden. Das Ganze wurde zwar stabiler, aber sah alles andere als ansehnlich aus. Also noch mal alles auftrennen und wieder auf Anfang. Etwas ratlos entschloss ich mich dann doch für die herkömmliche Methode, mit breiten Kamihimo-Streifen. Und siehe da innerhalb kürzester Zeit standen die Seiten.

Damit das nicht so langweilig aussah, flocht ich noch Einzelfäden hinein. Schließlich musste ich die zweifädigen Bänder verarbeiten, die ich ursprünglich verwenden wollte. Zum Abschluss kam noch ein geflochtener Zopf aus dem Band hinzu, das ich mir aus Japan hatte liefern lassen. Es ist zwar nicht die Tasche geworden, die ich wollte, aber sie sieht auch nicht übel aus und ist sehr geräumig.

 

Das Dreiecksmuster reizte mich schon lange. Da ich es aber für kompliziert hielt, wagte ich mich lange nicht heran. Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Man macht einen Grundkörper aus dem Sternmuster und flechtet danach erst die Bänder in Längsrichtung ein, dann die Bänder 60 Grad nach rechts und zum Schluss die Bänder 60 Grad nach links. Knifflig sind die Ecken, die nicht sechseckig sind. Da musste ich ein bisschen Herumprobieren bis ich den richtigen Verlauf der Stränge gefunden habe. Aber im Grunde ist das ein Muster, was sehr schnell zu einem schönen Ergebnis führt. Zum Schluss habe ich noch eine geflochtene Kante drum gemacht.

Und so sieht das Muster von innen aus.

Frisch aus Fernost

Ich bin verrückt.

Spätestens seit letzter Woche habe selbst ich keine Zweifel mehr daran. Ich bin Kamihimo-Verrückt.

Der Onlinehändler mit dem großen A im Namen hat auch eine Plattform in Japan. Da habe ich mich letzte Woche Freitag mit Hilfe einer Freundin angemeldet und mir viele bunte Kamihimo-Bänder bestellt. Außerdem noch zwei Bücher zum Ideen holen.

Gestern kam schon das Paket per Express an. Also ich hätte auch länger gewartet, aber es gab nur diese eine Versandoption. Ich hab schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, wegen des CO2, das der Transport verursacht hat, aber was nimmt man für sein Hobby nicht alles in Kauf. Vielleicht sollte ich einen Baum pflanzen.

Nun bin ich erstmal eingedeckt mit Papierbändern. Übrigens kostentechnisch war es mit Versandkosten und Steuern, für die ich wohl noch eine Rechnung bekomme, ein Schnäppchen.