Ich habe schon einen coolen Job. Baustellen gibt es viele und ich bin in den vergangenen Jahren auch immer wieder mal auf diversen Baustellen gewesen, meist waren das aber Ein- oder Mehrfamilienhäuser.
Als Systemplaner kommt man aber manchmal auch an Orte, die sonst gewöhnlichen Menschen verschlossen bleiben. Diese Woche hatte ich gleich zweimal das Vergnügen, Orte zu sehen, die die wenigsten jemals von innen sehen werden.
Am Dienstag war ich in einer Wehrtechnischen Dienststelle in der Schutz und Sondertechnik für die Bundeswehr getestet wird. Was genau, kann ich hier nicht sagen, weil ich ein Verschwiegenheitsschreiben unterzeichnen musste. Es ist eine Untertageanlage in der die elektrotechnische und sicherheitstechnische Ausrüstung erneuert werden muss. Das geht vom Grubenfunk über die Sicherheitsbeleuchtung bis zur Notstromversorgung, was eine planerische Herausforderung darstellt. Jedenfalls ein cooles Projekt wie ich finde.
Heute war ich dann in der JVA in Laufen und durfte mir den Küchenneubau anschauen, für den ich ein paar Pläne zeichnen durfte. Beeindruckend fand ich das riesige Lüftungsgerät für die Küche. Das ist mindestens so groß wie meine Wohnung in München. Man glaubt, man steht vor einer Druckmaschine und nicht vor einer Lüftung. Außerdem bekommt man bei so einem Baustellen-Jour fixe so einiges mit. Da tauchen Probleme auf, an die man im Voraus gar nicht kommt.
Mal sehen, ob ich die anderen Projekte, an denen ich mitarbeite, auch noch zu sehen bekomme. Darunter mehrere Feuerwehrhäuser, Schulen und Kindergärten.
Wenn man Teenager ist, beschäftigt man sich mit Umweltschutz. Das war vor 30 Jahren so und ist bis heute so geblieben. Nur die Art und Weise hat sich geändert. Ich habe damals Bilder gemalt, die Jugend von heute besudelt Gemälde anderer mit Kartoffelbrei.
Linolschnitt haben ich schon in der Schule gern gemacht. Dazu ritzt man ein Motiv in ein Gummimaterial und druckt es dann wie mit einem Stempel. Spannend ist, man muss beim Schneiden des Negativs immer das Positiv im Kopf haben.
Ich bin eigentlich kein Mensch mit düsterer Seele. Aber bei den beiden Bilder habe ich wohl etwas gesehen, was mich dazu animiert hat, die Motive mit Kugelschreiber aus dem Knitterdruck herauszuholen.
PERRY RHODAN NEO Band 343 – »Zielplanet Epsal« von Olaf Brill
Eigentlich wollen Perry Rhodan und Atlan von Rumal mit ihrer Space-Disk GREYHOUND direkt zur Erde reisen. Doch ohne eigenen Flaschengarten können sie in dem von Granulen gestörten Hyperraum nicht manövrieren. Auf der Suche nach einem Flaschengarten entdecken die beiden auf Rumal nicht nur eine mafiöse Mehandorsippe, sondern auch einen alten Schaltmeister. Im Ausgleich gegen ein paar Informationen erhalten sie Gyps für einen Flaschengarten und den zwielichtigen Gärtner Calemuur obendrein. Mit beiden machen sie sich auf den Weg nach Epsal, weil es dort laut dem Gärtner angeblich viel besseres Gyps gibt, dass ihre Chancen zur Erde zu gelangen, erhöhen könnte. Auf Epsal werden sie rüde von den Vitaliern empfangen, die den Planeten und seine Bevölkerung kontrollieren, um den Rohstoff für ihre Droge – Condiment-E – von Pilzsammlern ernten zu lassen. Obwohl Stroke (alias Ronald Tekener) Rhodan unter seinen Schutz gestellt hat, ist der Anführer der epsalischen Vitalier Tom Brok anderer Meinung. Dennoch dürfen sich die Drei auf Epsal frei bewegen. Calemuur führt sie in den Horla, der gefährlichsten Ecke des Planeten. Dort lebt der tödliche Toadstool, ein Pilz, der Menschen gezielt tötet. Prompt wird Calemuur von dem Pilz angegriffen und verstirbt, leider konnte er zuvor noch ihre Position an die Vitalier verraten, die nun Jagd auf Rhodan und Atlan machen. Ein Roboter der sich Fatuus (Narr) nennt, rettet die beiden in einen Technikschlupf, den die Rumaler irgendwann mal auf Epsal angelegt haben müssen. Fatuus steht in Verbindung mit dem Toadstool. Bei ihm ist der epsalischer Pilzsammler Ephraim Moron, den er ebenfalls vor dem Toadstool gerettet hat. Alle zusammen beobachten sie, wie der Toadstool die Schiffe der Vitalier vernichtet und sich in seiner Angst auch gegen den Schlupf mit Rhodan, Atlan und Moron richtet. Mittels Sert-Hauben kommunizieren die Drei mit dem Pilzmyzel und verhelfen ihm zu einem Bewusstsein. Mit dem nun intelligenten Pilz treffen sie ein Abkommen, damit dieser ab sofort die Epsaler in Frieden leben und ihnen den Grundstoff für Condiment-E ernten lässt. Rhodan und Atlan brechen mit der GREYHOUND zur Erde auf. Mit an Bord ist ein Schleimpilz der Calemuurs Kenntnisse als Gärtner enthält.
Was soll ich sagen? Die Geschichte ist spannend geschrieben, inhaltlich geht es aber in eine Richtung, die ich, höflich formuliert, für gewagt halte. Ist das noch Science Fiction oder schon Fantasy? Unabhängig davon, ob man einem Pilz mittels gut zureden und Gedankenübertragung zu Bewusstsein verhelfen kann, stört mich etwas anderes.
Anfang 2024 lief bei Disney+ die Star Wars-Serie »The Acolyte«*. In den ersten Episoden wurden viele Charaktere eingeführt und ausgebaut. Nach der sechsten von acht Folgen, waren die meisten davon tot. Am Ende blieben nur die beiden Protagonistinnen übrig, die einen Wandel vollzogen hatten. Die Gute war die Böse und umgekehrt. So ähnlich komme ich mir gerade vor. Da werden von einem Autor Charaktere erschaffen, die vom darauffolgenden Autor herausgeschrieben oder getötet werden. Ideen und Tatsachen werden übersehen oder in die Ecke gestellt. Der große Wurf am Beginn der Staffel, der die Chance bot, die Serie von Null zu starten und Altlasten ein für alle mal zu entsorgen, Handlungsfäden zu Ende zu bringen um neue zu beginnen, verliert sich in Kleingram. So hüpft man auf Rumal von Ort zu Ort (Gibt es da nicht ein totalitäres Regime, das jeden überwacht und ihm vorschreibt, was er zu arbeiten hat?) und findet immer neue erstaunliche Sachen: Eine Posbi-Siedlung, die Mehandor-Mafia, einen alten Schaltmeister, der offenbar noch Zugriff auf das alte Netzwerk des Planeten hat und einen Gärtner, der wie Rhodan und Atlan einfach so von Rumal verschwinden darf, ohne, dass die Regierung dem Einhalt gebietet. Waren nicht die Arbeitskräfte knapp? Musste die Crew der EUPHORION nicht auch deswegen bleiben, damit sie niemandem verraten kann wo Rumal liegt? Rhodan und Atlan agieren derweil völlig ungestört von der rumalischen Flotte und den Sicherheitkräften. Schlechte Absprache nenne ich das, oder mangelnde Verknüpfung innerhalb des Exposés.
Perry hat wieder Hoffnung, Thora zu finden, nur weil ihm jemand suggeriert hat, dass es eine weitere Smaragdgruft mit einem Arkoniden gibt. Dabei hatte er doch fast schon akzeptiert, dass seine Frau tot ist. Vielleicht wäre es für die Figur sogar besser so. Die Moral von Perry bekäme einen Knacks, und er müsste den Glauben an das Gute im Universum erst wiederfinden. Stattdessen erlebe ich ein Planetenhopping bei der sich auf jeder Welt einer seiner getreuen Freunde wiederfindet, und sich, dank Perry, alles vom Bösen zum Guten wendet. Hm!
Das in Fartuus Roi Danton steckt, war mir schon sehr früh klar. Olaf Brill hat eine besondere Beziehung zu dem Franzosen und wer bitte denkt und redet so geschwollen, wenn nicht Danton. Wobei ich mich gefragt habe, woher Atlan wusste, was ein Vario-500 ist, wenn doch NATHAN von einem Prototypen spricht. Zumindest ist der Name eines solchen Roboter bei NEO noch nie gefallen. (Außer ich habe da was überlesen.) In der Erstauflage war ein Vario-500 der König von Olymp. Wie offenbar auch Fartuus konnte er mittels Kokonmasken als Lebensform auftreten.
Was mich allerdings so richtig geärgert hat, ist die Pilzgeschichte um Toadstool. Das klingt ziemlich abgefahren und war auch gut geschrieben, aber irgendwie ist es nicht mehr die Art Science Fiction, die ich gerne lese. Der Gipfel ist, dass sich ab sofort ein intelligenter Schwamm um den Flaschengarten kümmert. Damit hat die GREYHOUND nun offiziell einen Sporenantrieb. Star Trek: Discovery lässt grüßen.
»Zielplanet Epsal« ist etwas für Pilzfreunde und jene, die es werden wollen. Leser die eher auf harte Science Fiction stehen, werden damit wenig anfangen können. Der Neustart nach der Symaios fühlt sich immer mehr nach einem warmen Aufguss alter Geschichten an und nicht, wie versprochen, nach einem völlig neuen NEO-Erlebnis. Herausragend finde ich dagegen das tolle Titelbild von Dirk Schulz.
*Die Serie »The Acolyte« wurde übrigens mangels Zuschauerinteresse eingestellt.
Ich war noch nie in der Lüneburger Heide, aber so habe ich mir das immer vorgestellt. Das Aquarellieren ist eine der höchsten Künste in der Malerei. Sehr schwierig, weil man schon am Anfang genau wissen muss, wie das Bild aussehen soll und man kaum Möglichkeiten zum korrigieren hat. Die Seenlandschaft ist mir besser geglückt. Übung macht halt doch den Meister.
Inzwischen sollte die SOL so langsam bei den Mitgliedern der PRFZ eingetroffen sein. Ich durfte sie schon am Mittwoch in der Hand halten. Besonders gefreut habe ich mich, dass die Beilage so gut geworden ist. Ich habe auch noch keinen Fehler entdeckt, was mich noch mehr freut, da ich viele Stunden an dem Layout gefeilt habe. Ich hoffe, es kommt bei den Lesern gut an.
Und nein, die Beilage gibt es im SpaceShop nicht einzeln zu kaufen. Die große und die kleine SOL gibt es nur im Bundle.
Es gibt viele Materialien, die man zum Zeichnen hernehmen kann, um bestimmte Effekte zu erzeugen. Hier war es ein Metallblech mit Löchern, dass mit einem Bleistift zu einer Skyline wurde.
Ich habe damals viele »Knitterbilder« gemacht. Dazu nimmt man ein Stück Papier, zerknüllt es und faltet es wieder auseinander. Dann legt man ein glattes Papier darüber und walzt mit einer Rolle mit Ölfarbe darüber. Anschließend muss man das Geduckte noch mit Stiften oder Farbe bearbeiten. Es ist spannend, was man zwischen den »Knittern« alles so entdecken kann. Hier ist es ein organisches Netzwerk.