Der Gehirntransporter

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 318 – »Eskalation« von Rüdiger Schäfer

Perry Rhodans Sohn Thomas offenbart nach seiner Heilung von der Aphilie den Plan Catrons. Der Biocomputer will den zwanzig Milliarden Menschen auf der Erde die Gehirne zu entnehmen und diese mittels des gigantischen Raumschiffes BASIS nach M87 zu bringen. Das wollen Rhodan und seine Mitstreiter unbedingt verhindern. Während Sylvia Demmister und Sergio Percellar auf der Erde versuchen, die geplante Aktion der Gehirnentnahme zu verzögern oder zumindest zu stören, beschließt Perry Rhodan die BASIS zu sabotieren. Das im Auftrag Catrons gebaute Schiff, besteht aus einem ausgehöhlten Asteroiden und enthält eine große Flotte an Raumschiffen. Diese Flotte wird Perry Rhodan auch benötigen, denn Catron war in den achtzig Jahren seiner Herrschaft nicht untätig und hat auch die Terranische Flotte aufgerüstet. Die sorgt nun dafür, dass alle Menschen auf der Erde großflächig paralysiert und von einer Armee an Robotern zu den überall auf der Erde gebauten Operationszentren gebracht werden.
Der Avatar der Schiffspositronik der BASIS – Demeter Hamiller – steht auf der Seite von Perry Rhodan und hilft ihm bei der Zerstörung der Frachtzylinder, in die die Gehirne eingelagert werden sollen. Bei dem Sabotageakt opfert sich ein Posbi. Doch dessen Opfer ist umsonst, denn Catron lässt sich davon nicht beeindrucken. Rhodan würde gern den Dimetransantrieb der BASIS zerstören, kommt aber wegen der gefährlichen Strahlung nicht mal in dessen Nähe. Demeter kann die Schlichter auf der BASIS so lange hinhalten, bis Rhodan mit Hilfe der Posbi Monade, eines Ministrels und dem Posbifragmentraumer die Steuerung über die auf der BASIS stationierte Flotte übernehmen kann. Gemeinsam mit der PERLENTAUCHER fliegen sie zur Erde, wo die finale Schlacht zwischen ihnen und der Terranischen Flotte entbrennt. Durch die Zerstörung des Posbiwürfels kann der Asteroid, mit dem NATHAN auf dem Mond bedroht wird, vernichtet werden. Der befreite NATHAN übernimmt die Steuerung aller Schiffe, auch die der Terranischen Flotte und beendet die Auseinandersetzung.
Doch Catron hat noch ein Ass im Ärmel, die Immunen auf dem Mars.

Hm! Das ist eine ganz schöne Materialschlacht, die sich hier vor den Augen der Leser abspielt. Ein riesiges neues Schiff (sechzehn mal acht Kilometer) zwei gewaltige Flotten mit gigantischen Raumschiffen. Dazu unzählige globale Operationszentren mit Millionen von Robotern, um den zwanzig Milliarden Menschen die Gehirne zu entnehmen. Da fragt man sich, wo die Rohstoffe dafür herkommen sollen, wenn doch das Solsystem vom Rest der Galaxis durch den Schirm abgeschnitten ist. Die Frage was Catron mit den Gehirnen in M87 will, spreche ich nicht mal aus. Braucht es die physischen Organe überhaupt, um sich die Bewusstseinsinhalte der Menschen einzuverleiben? Die Frage ob dieses sogenannte Neuronat überhaupt funktioniert, versuchte Thomas Rhodan da Zoltral offenbar selbst herauszufinden. Mit negativen Ergebnissen, die unteranderem Demmister und Percellar nutzen, um die Aphiliker vom Gang zur Gehirnentnahme abzubringen. Obgleich das alles sehr gigantisch und überwältigend klingt, erscheint mir das ganze Konstrukt wenig überzeugend.

Die Sabotage der BASIS wirkt ein bisschen wie ein Himmelfahrtskommando bei dem Perry Rhodan keine gute Figur macht. Mir ist nicht verständlich, warum sich der eine Posbi bei der Zerstörung der Frachtzylinder opfert und der andere aber nicht. Obwohl er leicht in die angeblich verstrahlte Antriebssektion kommen würde, in die kein Mensch vordringen kann. Ein Held, wie Perry eigentlich einer sein sollte, hätte unter Umständen sein Leben geopfert, um das von zwanzig Milliarden Menschen zu retten. Vielleicht hätte ihm die Strahlung durch seine Unsterblichkeit gar nichts anhaben können. Aber dann wäre die Serie zu Ende.

Die Lösung, die letztendlich für den Durchbruch sorgt, geistert mir schon seit Rhodans Besuch auf dem Mond durch den Kopf. Warum zerstört die PERLENTAUCHER oder der Posbiwürfel nicht in einem überraschenden Angriff den Asteroiden in der Mondumlaufbahn? Dann wäre NATHAN frei und das Thema Catron erstmal erledigt. So wird das alles durch die Handlung auf der BASIS und die Kämpfe zwischen den Flotten unnötig verkompliziert.

Spannung kommt bei der Handlung trotzdem wenig auf, da sich Rüdiger Schäfer vor allem im Mittelteil zu einigen langatmigen Innenbetrachtungen hinreißen lässt. Dabei – das ist mir schon in seinen letzten Romanen störend aufgefallen – lässt er immer öfter seine Protagonisten mit erhobenem Zeigefinger predigen, sei es in den Absätzen über die Verbreitung von Fakenews oder Rhodans Ansichten zur Masernimpfung. Überhaupt ist der Anteil medizinischer Erklärungen in diesem Roman besonders hoch. Da der Autor sich beruflich damit auskennt und offensichtlich auch sehr dafür interessiert, haben diese Abschnitte einen großen Anteil an der Handlung. Mir ist das stellenweise zu detailliert. Frei nach dem Motto: »Bringe deine Kenntnisse an den Mann, selbst wenn sie nicht gefragt sind.« Nein, ich will das gar nicht so genau wissen. Es ist für die Handlung auch nicht essentiell, im Gegenteil. Es schafft Probleme, wo sonst keine wären. Wenn schon Thomas Rhodans Körper solche Schwierigkeiten hat, die Auswirkungen von »Jungbrunnen« zu verkraften. Wie Bitteschön sollen das zwanzig Milliarden Menschen heil überstehen? Wobei ich auch nicht weiß, wo man die vielen Dosen des Heilmittels herbekommen will.

Das Demmister und Percellar auf der Erde zurückbleiben, während Perry und Thora zur BASIS aufbrechen, kann ich zumindest in Ansätzen nachvollziehen. Aber warum man Rhodan zusammen mit einem neuen Team aus unbekannten Leuten auf die BASIS schickt, die dann bis auf ihre Aufgabe als Stichwortgeber keine tragende Rolle spielen, ist mir komplett unverständlich. Wenn ich raten dürfte, würde ich sagen, dass es der Vorbereitung auf den kommenden Zyklus dient und uns hier schon mal die neuen Charaktere vorgestellt werden sollen.

»Eskalation« ist einer der wenigen Romane von Rüdiger Schäfer mit dem ich nicht so viel anfangen konnte. Es fehlte einerseits die Spannung während andererseits die für Perry und Co ausweglos scheinende Staffelhandlung mittels ein paar Kniffe im Exposé wieder gerade gerückt wird. Die Stärke des Autors ist und bleibt der Charakterroman, das wird mit dieser Geschichte und nach dem unsäglichen NEO 313 (»Zeitfrass«) wiederholt deutlich.

Das Klausbuch zum 60.

Endlich darf ich es vorzeigen. Das Projekt, was mich jetzt ein Jahr lang beschäftigt hat. Ab sofort darf ich mich Herausgeberin nennen.

Hier der offizielle Ankündigungstext:

Dem Aufruf »Eine Geschichte für Klaus« sind viele Kollegen, Freunde und PERRY RHODAN-Fans gefolgt, um dem Chefredakteur der PERRY RHODAN-Serie – Klaus N. Frick – ein würdiges Geschenk zum 60. Geburtstag zu machen. Namhafte Autoren und Autorinnen widmen ihm ihre ganz persönlichen fantastischen Geschichten. Mal ist er Teil davon, mal wird er am Rande erwähnt, und mitunter spielt der Raumfahrer Perry Rhodan darin eine wichtige Rolle. So entstand eine Anthologie mit Storys aus unterschiedlichen Genres, versehen mit farbigen Illustrationen sowie Fotos von Klaus N. Frick aus den letzten Jahrzehnten. So ein Geburtstagsgeschenk bekommt nicht jeder.
Der Titel des Buches ist Zitat aus der PERRY RHODAN-Serie, das bei den Fans längst zum geflügelten Wort geworden ist. Welcher Spruch wäre passender für jemanden, der seit Jahrzehnten die Richtung der Serie bestimmt und beinahe alles darüber weiß?

Christina Hacker & Alexandra Trinley (Hrsg.)
»Das wüsste ich aber!«
60 Jahre Klaus N. Frick
AndroSF 96
p.machinery, Winnert, 9. Dezember 2023, 368 Seiten, Paperback
ISBN 978 3 95765 359 8 – EUR 22,90 (DE)
E-Book: ISBN 978 3 95765 745 9 – EUR 7,49 (DE)

Mit einem Titelbild von Thomas Rabenstein.

Bestellen kann man das Buch im SpaceShop der PRFZ. PRFZ-Mitglieder zahlen bei der ausschließlichen Bestellung des Buchs keine Versandkosten.

Die SOL in geheimer Mission

Manch ein Mitglied der PERRY RHODAN-FanZentrale hat sich in den letzten Wochen vielleicht gefragt, warum die SOL noch nicht bei ihm eingetroffen ist. Eigentlich wäre sie in der zweiten Novemberhälfte fällig gewesen.

Nein, wir haben nicht gebummelt, wir waren in geheimer Mission unterwegs. Die Druckdaten der SOL waren pünktlich Anfang November in der Druckerei, wir haben nur die Auslieferung des Magazins verzögert, damit die Überraschung perfekt ist.

Welche Überraschung? Und von was schreibt die da eigentlich, wird sich jetzt der eine oder andere denken.

Es hat etwas mit dem Schwerpunkt der Ausgabe 112 zu tun. Der zielt nämlich auf den 60. Geburtstag von PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick ab. Und weil wir natürlich nichts verraten wollten, gab es auch keine Vorankündigung wie gewohnt. Es sollte eine Überraschung für Klaus werden, die wir erst zu seinem Geburtstag lüften wollten. Das bezieht sich wiederum auf einen Teil des Inhalts des Schwerpunktes, denn hier stellen wir einige Beiträge aus der Geburtstags-Anthologie vor, die Alexandra und ich in vielen Stunden Arbeit für Klaus zusammengestellt haben und die ab sofort im SpaceShop erhältlich ist. (Mitglieder können das Buch Versandkostenfrei bestellen, sofern sie nur das Buch kaufen möchten.) Klaus N. Frick kommt in einem Interview in der SOL 112 selbst zu Wort. Wir haben ihn über seine Arbeit für die PERRY RHODAN-Serie befragt.

Weiterer Inhalt der SOL 112 ist unter anderem ein Interview mit Dietmar Schmidt, der nicht nur Romane für die Miniserien und für NEO schreibt, sondern hauptberuflich als Übersetzer für Bastei Lübbe arbeitet und hier vor allem Bestseller übersetzen darf. Wir sprechen mit ihm darüber, was eine gute Literaturübersetzung ausmacht und warum ein Algorithmus einen menschlichen Übersetzer nach wie vor nicht ersetzen kann.

Abseits der gewohnten Besprechungen der PR-Erstauflage und NEO gibt es einen Bericht von den SciFi-Days in Speyer. Nils Hirseland erzählt, wie es bei DORGON weitergeht, zuzüglich einer Kurzgeschichte. Es gibt Besprechungen der letzten beiden FanEditionen sowie von Rüdiger Schäfers Krimi »Die Wellensittichmorde«. Frank G. Gerigk und Andreas Weiß stellen das Infanterie-Unterstützungsvehikel »Kleine Faust« vor inklusive der dazugehörigen Risszeichnung.

Apropos Risszeichung! Als Besonderheit und kleines Dankeschön an die treuen Fans liegt der letzten Ausgabe des Jahres 2023 ein Risszeichnungsposter bei. Gezeichnet hat es Gregor Sedlag für die PERRY RHODAN-Miniserie Atlantis 2. Extra für die Leser und Leserinnen der SOL hat Gregor die Zeichnung coloriert. Dieses Poster ist nur in Kombination mit dem Magazin erhältlich.

Das schöne Titelbild hat uns dieses Mal Alfred Kelsner zur Verfügung gestellt.

Die SOL 112 wird die Mitglieder im Laufe der 50. Kalenderwoche erreichen, wenn sie nicht schon angekommen ist.

Kampf um die Wahrheit

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 317 – »Wahrheitskrieger« von Lucy Guth und Marie Erikson

Trevor Cassalle wird zur Leitfigur einer Widerstandsbewegung gegen die Führung der Aphilie. Neben Schlichtern schließen sich ihm auch Zivilisten an, die Antworten auf die Fragen rund um die gefundenen Gehirne möchten. Ihm auf der Spur ist Jocelyn Pinatauro. Der wurde vom Licht der Wahrheit beauftragt Cassalle zu töten, um den Widerstand der Wahrheitskrieger zu brechen. Doch seine Anschläge auf Cassalles Leben gehen allesamt schief.
Die Wahrheitskrieger stöbern bei einem Angriff auf das Gebäude von Pharamond in New York Professor Worthing auf. Der kann ihnen weitere Stützpunkte nennen, an denen Gehirne liegen, bevor er auf Befehl von Jocelyn Pinatauro erschossen wird. Einer dieser Stützpunkte befindet sich in Cardiff und wird merkwürdigerweise kaum von den Schlichtern bewacht. Cassalle macht sich auf den Weg dorthin, um herauszufinden was dort los ist. Er und seine Leute werden dort von einer Gruppe Schlichter in die Mangel genommen. Bevor es zu einem blutigen Gemetzel kommen kann, bietet Cassalle der Anführerin der Schlichter einen Deal an. Er zieht ab, wenn sie nichts in dem Gebäude von Pharamond finden. Sehr schnell stoßen sie dort jedoch auf eine unterirdische Anlage, die in keinem offiziellen Plan verzeichnet ist und in der lebendige Gehirne lagern, die miteinander vernetzt sind. In diesem Moment tritt nicht nur Pinatauro auf den Plan, sondern auch Catron. Der Biocomputer dessen Splitter sich in der Stele in Terrania befindet, befiehlt beiden die Zusammenarbeit, um herauszufinden, wer für die Versuche mit den vernetzten Gehirnen verantwortlich ist. Außerdem bekommen sie den Auftrag das Licht der Wahrheit und das Licht der Vernunft, Thomas Rhodan da Zoltral, zu eliminieren, da diese offensichtlich nicht mehr im Interesse Catrons handeln.
Auf der anderen Seite versuchen auch Perry Rhodan, seine Frau Thora und Roi Danton, sowie die beiden Agenten Sylvia Demmister und Sergio Percellar mehr über die Versuche der Aphiliker und das Medikament Jungbrunnen herauszufinden. Sie wollen Rhodan und Thoras Sohn Thomas mittels einer Dosis des Unsterblicheitspräparats von der Aphilie heilen, doch der hat alle Chargen vernichten lassen. Der einzige, der noch eine Dosis besitzt, ist Reginald Bull. Sie ist für Bulls Frau Stella Michelsen gedacht. Er wurde damit von Thomas Rhodan da Zoltral erpresst und hat deshalb behauptet Perry Rhodan sei das Licht der Vernunft. Michelsen gibt Rhodan die Dosis, gegen den Willen ihres Mannes.
Thora und Perry fliegen mit Demmister und Percellar ebenfalls nach Cardiff, wo Thomas ein Haus an der Küste besitzen soll. Zuerst suchen sie ihn aber im Stützupunkt von Pharamond. Mit Spiegelfeldern durchstöbern sie den Stützpunkt parallel zu Cassalles Leuten. Sie werden jedoch von Pinatauro entdeckt und festgesetzt. Mittels einer Ablenkung durch das Herbeirufen von Cassalle kann Rhodan mit der Dosis Jungbrunnen entkommen und ins Haus seines Sohnes eindringen. Perry hat Skrupel seinen Sohn einfach so zu überwältigen und ihm das Mittel zu spritzen und so kann Thomas entkommen. Perry folgt ihm und es kommt zum Kampf zwischen ihm und seinem Sohn. Zuletzt stecken beide in einem Opernhaus fest, das von Cassalles Leuten umstellt wird, der Thomas als Licht der Vernunft absetzt. Rhodans Sohn muss sich entscheiden, will er sich den Wahrheitskriegern ergeben und exekutiert werden oder will er unter der Bedingung, dass er sich das Medikament gegen die Aphilie spritzen lässt, von seinem Vater gerettet werden. Er entscheidet sich für Letzteres und die beiden können gemeinsam entkommen.
Catron ernennt Pinatauro zum neuen Licht der Wahrheit und Trevor Cassalle zum neuen Licht der Vernunft. Sie sollen in seinem Sinne weiterregieren, so wie es schon seit Jahrzehnten der Fall ist.

Ganz schön viel Stoff für einen NEO. Doch die beiden Autorinnen schaffen es mittels kurzer aber spannender Kapitel den Leser atemlos durch die Geschichte zu treiben, ohne dabei die Charakterisierung der Figuren zu vernachlässigen. Reginald Bulls Sorge um seine Ehefrau ist da genauso glaubwürdig dargestellt, wie Thomas Rhodans da Zoltrals Angst kein Aphiliker mehr zu sein, um den Verlust seiner Ehefrau Jessica Tekener verarbeiten zu müssen.

Besonders gut gefiel mir die Charakterisierung von Trevor Cassalle. Gerade als man denkt, er sei einer der Guten, tut er etwas, dass beweist, dass er nach wie vor wie ein Aphiliker denkt. Und selbst dem unsympathischen Pinatauro nimmt man den Eifer ab, mit dem er Cassalle hinterherjagt, um endlich seinen Auftrag zu erfüllen. Wobei ich immer noch mit dem spontanen Aufbegehren der aphilischen Bevölkerung hadere. Mein Eindruck war bisher, dass die meisten Aphiliker wenig entschlussfreudig und extrem befehlsgehorsam sind. In den ersten Romanen der Staffel hat keiner der Schlichter seine Aufgabe hinterfragt. Warum erst jetzt und nicht schon in den letzten 80 Jahren? Sind die geheimen Aktionen mit den Gehirnen, die Perry Rhodan aufgedeckt hat, wirklich so überraschend? Das hätte doch schon früher Mal jemanden auffallen müssen.

Was mir sehr missfiel, ist Rhodans Zögern seinem Sohn das Mittel zu verabreichen. Auf der einen Seite kommt er fast spielend an ihn heran (eher unglaubwürdig) und andererseits stellt er sich dann so dumm an. Anstatt den Sohn zu betäuben und das Mittel zu injizieren, redet er erst einmal ewig auf ihn ein, damit Thomas Zeit hat ihn zu überwältigen und zu fliehen. Die ganze Kampfszene über Cardiff fand ich eigentlich überflüssig, das war nur eine Show, die der spannende Roman überhaupt nicht nötig hatte. Witzig finde ich das Namedropping zu Thomas und Cardiff. So hieß Rhodans erster Sohn in der Erstauflage.

So langsam schält sich heraus, was im Solsystem passiert ist und wie das alles mit Catron (aus der Odyssee-Staffel) zusammenhängt. Da bin ich auf die nächsten Romane schon sehr gespannt.

»Wahrheitskrieger« ist ein rasant zu lesender Roman, der ein neues »Licht« in die Aphilie und der Familie Rhodan einen Familienzusammenführung bringt.

Auf schmalem Grat zwischen Wahrheit und Gewalt

Quelle: Perrypedia PERRY RHODAN NEO Band 316 – »Jungbrunnen« von Rainer Schorm

Perry Rhodan wendet sich in einer Botschaft an die Bevölkerung und erzählt von den eingelagerten Gehirnen auf dem Mars und in Nairobi. Daraufhin geraten viele Aphiliker in Todesangst und Panik. Alle Dementis der Regierung helfen nicht, die Unruhen unter der Bevölkerung zu befrieden. Als dann noch die Sicherheitskräfte selbst ins Zweifeln kommen, eskaliert die Lage in blutiger Gewalt.
Sylvia Demmister und Sergio Percellar entschlüsseln derweil ein gestohlenes Datenkonglomerat. Die Informationen über das Medikament »Jungbrunnen«, das angeblich bei Aphilikern zu Wahnsinn führt und nur bei Immunen einen verjüngenden Effekt hat, führen sie zurück ins Stummhaus in Terrania, in dass sie vor einigen Wochen eingebrochen waren. Der Mediziner Adrian Skelouth, einstiger Peiniger von Demmister, wird von ihnen aus der Anstalt befreit, in die sie ihn vor Wochen selbst gesteckt haben. Er kann ihnen nicht nur wichtige Hinweise zu den entschlüsselten Daten geben, sondern wurde durch die experimentelle Behandlung mit Jungbrunnen von seiner Aphilie geheilt.
Zusammen mit dem Mediziner brechen Demmister und Percellar zum Herstellungsort des Medikaments auf. In den Arjai-Grotten, einem alten buddistischen Kloster, wird ein Teil der Inhaltsstoffe angebaut. Skelouth ist den dortigen Wissenschaftlern gut bekannt, daher bekommen Demmister und Percellar als Assistenten von Skelouth ungehinderten Zugang. Beide wollen einen Vorrat an Jungbrunnen an sich bringen.
Doch zum einen wird Jungbrunnen seit kurzem nicht mehr in den Arjai-Grotten hergestellt, andererseits wird Percellar auf Grund seines Exoskeletts enttarnt. Skelouth schickt Demmister als Pilotin eines Transporter voll Rohstoffen für Jungbrunnen zurück nach Terrania. Die täuscht ihren Abflug nur vor und dringt erneut in die Arjai-Grotten ein, um Percellar zu befreien. Auf der Suche nach ihrem Partner entdeckt sie das Geheimnis der zweiten Zutat für das Medikament – die Substanz C-XX wird aus menschlichen Gehirnen extrahiert. Deshalb konserviert das System der Aphiliker in geheimen Verstecken tausende menschliche Gehirne.
Als Demmister Percellar findet, soll ihm gerade das Gehirn entnommen werden. Sie kann einen Teil der Mediziner ausschalten, bevor sie selbst vom Sicherheitsdienst überwältigt wird. Adrian Skelouth rettet beide Agenten vor der Prozedur und flieht mit ihnen zurück nach Terrania. Auf dem Weg werden sie von Schlichtern verfolgt, ein Großteil der Fracht des Transporters wird beschädigt und im Stummhaus werden die verbliebenen Reste der Jungbrunnen Ingredienzien von einer geisteskranken Frau zerstört, die auch Adrian Skelouth in ihrem Wahn erschlägt. Demmister und Percellar stehen erneut mit leeren Händen da.

Das war ein sehr untypischer Roman von Rainer Schorm. Normalerweise ist der Autor für seine technischen Beschreibungen und wissenschaftlichen Erläuterungen in den NEO-Romanen bekannt. In diesem NEO überrascht er mit sehr viel Innenansichten von Sylvia Demmister, der ambivalenten Beziehung der beiden Agenten zueinander, einem zurückhaltenden Humor und einer Handlung, die bis zum Ende spannend bleibt.

Dass die ganze Aktion von Demmister und Percellar letztendlich völlig ergebnislos endet, ist nicht nur für die Betroffenen enttäuschend, sondern auch für mich als Leserin. Was außer der Erkenntnis, dass Jungbrunnen vermutlich die Aphilie heilt, ist denn am Ende geblieben? So viele Tode und Verletzte, so viel Schaden angerichtet … für was eigentlich? Was wollten die beiden Agenten mit dem Diebstahl von Jungbrunnen bezwecken? Zumal sie völlig allein und isoliert agieren. Das hat sich mir nicht so wirklich erschlossen.

Dabei beschreibt der Autor das Agentenduo sehr treffend. Die Unsicherheit über ihre Beziehung und die vielen kleinen Sticheleien, waren vergnüglich zu lesen. Ebenso Demmisters innerer Kampf mit den Rachegelüsten, die sie ihrem Peiniger Skelouth gegenüber verspürt. Das war alles sehr nachvollziehbar und einfühlsam verfasst.

Eine Parallelhandlung erzählt von Trevor Cassalle einem Polizeikommandanten aus Terrania, der im Mittelpunkt der bürgerkriegsähnlichen Ereignisse steht, die Perry Rhodans Rede ausgelöst hat. Er muss sich entscheiden, ob er für oder gegen das System kämpfen soll. Das ging mir dann aber doch ein bisschen zu schnell.

Wenn ich es richtig verstehe, dann wissen die meisten Aphiliker nicht, was sie tun müssen, weil es ihnen schwer fällt Entscheidungen zu treffen. Der verstärkte Lebenserhaltungstrieb gut und schön, aber das da gleich das Chaos ausbricht und vor allem so schnell … glaube ich fast nicht. Ich fand die Idee dennoch gut, dass die Kommandanten noch nachdenken und nicht nur blind Befehle befolgen. Zumal es offensichtlich mehr Untergebene gab, die irgendwann mal Gehirne transportiert haben. Daran erkennt man die Anfälligkeit des aphilischen Systems, dass auf solche Details keinen Wert legt. Die Effizienz verbietet es, Personen, die beim Transport der Gehirne beteiligt sind, anschließend zu eliminieren. Für die Sicherheit der Sache wäre dies aber unabdingbar.

»Jungbrunnen« ist ein ausgezeichneter Roman von Rainer Schorm, der zwar sehr ungewöhnlich für den Autor – bisher waren die Innenansichten eher die Aufgabe von Rüdiger Schäfer – aber bis zum Schluss spannend erzählt ist. Leider enttäuschte mich das Ende, weil es nur in der Nebenhandlung Auswirkungen auf den Fortgang der Staffelhandlung gibt.

Dreieich im Ausnahmezustand

Was war das für ein Andrang. Obwohl ich bereits um 9 Uhr da war, brummte das Bürgerhaus in Dreieich bereits wie ein Bienenstock. Helfer eilten geschäftig hin und her, Autos wurden ausgeladen und drinnen wurden die Stände aufgebaut. Je näher der Zeitpunkt der Eröffnung rückte, desto mehr Besucher versammelten sich vor dem Gebäude. Man begrüßte sich überschwänglich mit freudigem Hallo, umarmte sich und tauschte Neuigkeiten aus oder erkundigte sich nach dem Befinden von Freunden und Bekannten. Es war wie ein großes Klassentreffen. Manche hatten sich seit Jahren nicht gesehen, andere kannten sich nur durch E-Mails oder von Online-Meetings. Ich saß zusammen mit einem Perry-Fan vom Mannheimer Stammtisch auf einer Bank und beobachtete das Treiben.

Dann, pünktlich um 10 Uhr öffnet das Bürgerhaus seine Pforten. Ich war unter den Ersten, die ihr ausgedrucktes Ticket (Das ist sicher nicht ökologisch und war wahrscheinlich auch nicht so gedacht, aber ich war nicht die einzige.) unter den Scanner hielten und ein Armbändchen für den Einlass erhielten. Drinnen erwartete mich eine überwältigende Anzahl von Ständen kleiner Verlage, Selfpuplisher und Vereine. Bei meinem letzten Besuch 2019 war der Saal nur halb mit Ständen bestückt gewesen. Dieses Mal waren sogar auf der Bühne Stände aufgestellt. Innerhalb kürzester Zeit wurde es voll, sehr voll. Ich schob mich durch die Gänge, betrachtete die schönen Bücher und den Einfallsreichtum mancher Standinhaber bei der Dekoration. Ich kaufte sogar ein Buch, obwohl ich mir vorgenommen hatte, keins zu kaufen. Es war der Roman von Esther Schmidt, bei der ich in Frankfurt Unterschlupf gefunden hatte. Ich dachte mir, wenn ich schon bei ihr übernachte, mache ich ihr die Freude und kaufe ihren SF-Roman »Rho«.

Das Programm quoll genauso über wie das Innere des Bürgerhauses. Zehn parallele Programmschienen mit Lesungen, Workshops und Diskussionsrunden. Es war schon schwierig sich auf dem ausgedruckten Papierplan einen Überblick zu verschaffen, geschweige denn eine Entscheidung für einen der Programmpunkte zu treffen. Ich nahm mir vor, die Lesungen von Axel Kruse, Madeleine Puljic, Aiki Mira und natürlich das PERRY RHODAN-Panel am Abend zu besuchen. Geworden ist daraus nicht viel, denn immer wenn ich mich auf den Weg zu einer Lesung machte, traf ich jemanden neues und blieb schwatzend hängen. Mittags holte ich mir eine Portion Pommes sowie eine reichlich überteuerte Fanta und saß mit Frank G. Gerigk an einem der wenigen Tische vor dem Imbissverkauf im Saal.

Besonders schlimm war es, in der Menge jemand Bestimmten zu finden, von dem man wusste, dass er da ist. So brauchte ich mehrere Anläufe bevor ich Sylvana Freyberg am SFCD-Stand erwischte. Cleverer waren die Mitglieder des Piratensenders »Radio Freies Ertrus«. Die hatten sich nämlich schon frühzeitig im Foyer ein paar Sitzgelegenheiten geschnappt und einen kleinen Stützpunkt eingerichtet, der nicht zu übersehen war. Zu ihnen gesellten sich immer mal wieder neue Leute. Dort kam ich mit Alex vom RFE ins Gespräch.

Am angenehmsten aber war es draußen vor dem Bürgerhaus. Bei schönstem Sonnenschein, frischer Luft und deutlich geringerer Lautstärke als drinnen, ließ es sich gut aushalten. Ich begrüßte Klaus N. Frick und die beiden neuen Marketing Mitarbeiterinnen aus der PR-Redaktion, als sie am Nachmittag ankamen. Dominik vom Weltendieb machte das obligatorische Bucon-Foto von mir und Ben Calvin Hary. Das haben wir bisher immer gemacht, wenn wir uns auf dem Bucon getroffen haben. Und ich schwatzte eine halbe Stunde mit Sylvana bevor wir uns die Verleihung des Deutschen Science Fiction Preis angesehen haben.

Was mir nicht gefiel, dass die Preisverleihung in keinen besonderen Rahmen stattfand, so wie früher. Sie war mitten im Nachmittagsprogramm versteckt und es waren nur wenige der Platzierten vor Ort, um ihre Urkunden abzuholen. Und das obwohl sie auf der Veranstaltung in Dreieich waren. Es scheint, dass nicht einmal den Preisträgern diese Auszeichnung viel bedeutet. Das finde ich unglaublich schade.

Bis 19 Uhr schlenderte ich noch ein bisschen herum, quatschte mit Diesem oder Jenen, bis ich mit den versammelten Perry-Fans ins Nebengebäude zum Perry-Panel ging. Neben Chefredakteur Klaus N. Frick waren die Autorinnen Verena Themsen, Michelle Stern, Lucy Guth und Marie Erikson sowie die Autoren Robert Corvus und Ben Calvin Hary anwesend. (Geballte Frauenpower, also.) Ben moderierte die Stunde und schaffte es trotz der Thermostrahler-Gags von Robert Corvus eine ernsthafte Diskussion anzustoßen. Es war unterhaltsam und informativ, auch wenn am Ende die Luft im gut besuchten Raum zum Schneiden dick war. Ich war froh wieder nach draußen zu kommen. Vorher verabschiedete ich mich aber noch von den anwesenden Autoren und Redaktionsmitgliedern.

Esther wartete schon am bereits abgebauten PAN-Stand zusammen mit einem weiteren Fahrgast auf mich. Zu Dritt ging’s zurück nach Frankfurt, wo wir trotz Baustelle wenig später ankamen und ausgehungert über das indische Essen herfielen, das vom Vorabend übrig geblieben war. Gegen 22 Uhr fiel ich erschöpft und mit tierischen Kopfschmerzen ins Bett. So einen ganzen Tag auf den Beinen und unter Strom ist man einfach nicht mehr gewohnt.

Wider der Vernunft

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 315 – »Das Licht der Vernunft« von Olaf Brill und Rüdiger Schäfer

Manipuliert durch Medikamente erzählt Georges Jacques (Roi) Danton in Erinnerungsschüben seine Lebensgeschichte. Wie er als sechszehnjähriger von den Schwestern der Tiefe verführt und an Bord ihres Raumschiffes NARGA PUUR gebracht wurde. Er berichtet wie sie ihn durch Gewalt und Folter zu einem Werkzeug ausgebildet haben, damit er irgendwann den Biocomputer Catron in M87 zerstören kann. Wie er die Geschicke der französischen Revolution beeinflusste und nach seinem Tod als Gehirn nach Naupaum geschickt wurde, um im Körper eines Yaanztroners weiterzuleben. Und schließlich berichtet er, wie er nach seiner Begegnung mit Perry Rhodan zur Erde zurückgesandt wurde und dort die Aphiliker bekämpfte. Er weiß, dass noch viele Geheimnisse in ihm schlummern, an die er sich nicht erinnern kann.
Perry Rhodan steht seinem Mitgefangenen Roi zur Seite und erfährt von ihm, was sich hinter dem Namen Catron verbirgt und welche Gefahr davon ausgeht. Welche Rolle die Loower dabei spielen und warum die Schwestern der Tiefe sein Gehirn ebenfalls nach Naupaum geschickt haben.
Als Thora mit einem Trupp Söldner die beiden befreit, ist sie zunächst überrascht sie vorzufinden, weil sie eigentlich auf der Suche nach ihrem Sohn Thomas ist. Gemeinsam ziehen sie los und durchsuchen die geheime Bastion der Aphiliker nach Perrys Sohn. Als sie ihn endlich finden, entwickelt sich das Geschehen in eine völlig neue Richtung. Auf Anraten von Thomas Rhodan versuchen sie mit medizinischen Mitteln an die verborgenen Erinnerungen Roi Dantons zu kommen, um mehr über Catron, die Aphilie und dessen geheimnisvollen Führer, das Licht der Vernunft, zu erfahren.
Am Ende stehen Perry und Thora vor ihrem ganz persönlichen Dilemma. Denn das Licht der Vernunft ist ihr eigener Sohn Thomas Rhodan da Zoltral. Er nimmt eiskalt den Tod seiner Mutter in Kauf, um seinen Vater Perry daran zu hintern, in aufzuhalten. Perry entscheidet sich für Thora und lässt Thomas ziehen, der dank Roi Dantons Erinnerungen nun alles weiß, was er wissen muss, um seinen Plan einer »befriedeten« Welt zu vollenden.

Wow! Diese Geschichte hat mich in mehrfacher Hinsicht umgehauen. Ich habe den Roman in einem Rutsch durchgelesen, was vor allem an der genialen Darstellung des Franzosen Roi Danton liegt. Wie treffend Olaf Brill hier Fakten und Fiktion vermischt, ist unglaublich. Man könnte glauben, dass es tatsächlich so gewesen ist. Das passt sich so sauber in die Geschichte der NEO-Serie ein, das man verblüfft zurückbleibt.

Nicht weniger überzeugend ist das, was Rüdiger Schäfer in der Handlungsebene um Perry und Thora erzählt. Endlich bekommen wir Hinweise, die die Geschehnisse aus den vergangenen Staffeln näher beleuchten. Wir erfahren, was es mit Catron auf sich hat, wie die Kartanin dessen Adern und Kapillaren nutzen, um durch das Universum zu reisen. Wir ahnen welche Rolle Peregrin spielt und  wieso Roi Dantons Gehirn in einen Yaanztroner versetzt wurde. Da fallen plötzlich die Puzzleteile an die richtigen Stellen.

So richtig heftig wird die Geschichte aber, als sich herausstellt, das das Licht der Vernunft niemand anderes als Thomas Rhodan da Zoltral ist. Die Szenen sind so erschütternd beschrieben, dass es einem eiskalt den Rücken herunterläuft. Da sitzt man am Ende da und ist baff, ob all der Zusammenhänge und Informationen.

Ich habe tatsächlich nicht einen Punkt in dem Roman gefunden, über den ich hätte meckern können, außer den, dass der Roman viel zu kurz ist und ich gern noch weitergelesen hätte.

Fazit: »Das Licht der Vernunft« ist der bisher beste Roman der letzten beiden Staffeln. Mehr Sense of Wonder und mehr politische Ränkespiele gehen eigentlich nicht. Man MUSS ihn lesen, sonst verpasst man was.

Fluchtpunkt Borneo

PERRY RHODAN NEO Band 315 – »Vergeltungsschlag« von Kai Hirdt und Dietmar Schmidt

Quelle: Perrypedia

Die Organisation Guter Nachbar steht vor ihrem Ende. Die Herrscher der Aphilie starten eine weltweiten Angriff auf die Stützpunkte der OGN. Reginald Bull ordnet die Räumung des Hauptstützpunktes auf Borneo an. Doch die Aphiliker sind schneller. Einige von Bulls Gefolgsleuten können nicht entkommen und werden entweder getötet oder gefangen genommen. In den Tunnel des Mount Kinabalu kommt es zu schweren Kämpfen. Bull und Leipnitz versuchen den geheimen Datenspeicher der OGN zu zerstören, damit die Informationen nicht den Aphilikern in die Hände fallen. Dazu ist der Führern der OGN bereit einen ganzen Berg zu sprengen.
Derweil versuchen Sergio Percellar und Sylvia Demmister aus den Arrestzellen der OGN zu entfliehen, in die Bull sie gesteckt hat. Percellar hatte nach ihrer Rückkehr zur Erde, Sylvia vor den Aphilikern gerettet, anstatt Rhodan zu beschützen, weshalb dieser verhaftet werden konnte. Außerdem steckt Demmister wegen ihrer Zugehörigkeit zu Regeneration bis zum Hals in Schwierigkeiten. Tatsachen die Reginald Bull beiden schwer übel genommen hat. Percellar und Demmister sind aber nicht nachtragend und versuchen beim Angriff der Aphiliker, ihren Freunden bei der OGN zu helfen. Doch sie werden in den Tunneln entdeckt und gefangen genommen. Auf dem Flug nach Terrania können sie das Fluggerät unter ihre Kontrolle bringen und sich absetzen. In New York City nehmen sie Kontakt zu einem ehemaligen Wachmann von Pharamond auf, der ihnen helfen soll, mehr über die eingelagerten Gehirne auf dem Mars zu erfahren.
Thora versucht auf eigene Faust in Terrania ihren Mann und ihren Sohn zu befreien und muss dafür nicht nur ihren Stolz und ihr Temperament als Arkonidin zügeln. Als Nonne getarnt, dringt sie mit der Äbtissin der Franziskaner, Mater Ironside, ins Hohe Amt für Frieden ein. Hier muss sie sich entscheiden, ob sie die Daten über die OGN unbrauchbar macht, um die verbliebenen Agenten der OGN zu schützen oder den Aufenthaltsort von Perry und Thomas auszukundschaften.

Rin in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln! Besser lässt sich die Romanhandlung nicht beschreiben. Das Hin und Her auf Borneo liest sich zwar spannend, aber man hat dennoch das Gefühl auf der Stelle zu treten. Dietmar Schmidt brilliert mit seinem Wissen über Chemie und lässt Reginald Bull einen ganzen Berg im Naturschutzgebiet sprengen. Mit Umweltschutz haben es wohl weder die Aphiliker noch die OGN.

Kai Hirdt verleiht diesem Roman wieder mehr Richtung und Zusammenhalt. Zudem sind die Frotzeleien zwischen Percellar und Demmister großartig. Man möchte ihnen zurufen: »Nun küsst euch doch endlich!«. Es erschließt sich mir allerdings nicht, warum sie lieber nach dem Geheimnis forschen, das sie auf dem Mars entdeckt haben, anstatt herauszufinden, wo Rhodan steckt, und versuchen ihn zu befreien,

Dafür ist Thora zuständig. Es ist eine Freude zu lesen, wie sehr sich die Arkonidin am Riemen reißen muss, um bei den Aphilikern nicht sofort mit der Tür ins Haus zu fallen. Sie beißt sich an den Franziskanern erst einmal die Zähne aus, bevor sie akzeptiert wird und man sie mitarbeiten lässt. Das ist alles sehr glaubhaft erzählt.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Metaebene des Romans für Kenner der Erstauflage sicher sehr groß ist und sie viele Anspielungen und Verweise auf Namen entdecken, die Neulesern entgehen. Dies macht einen solchen Roman für Insider viel reizvoller. Aber man sollte doch aufpassen, dass man auch die Leser mitnimmt, die eben nur NEO kennen und die Erstauflage nicht gelesen haben. Man könnte sie leicht vor den Kopf stoßen und ein Gefühl der Unterlegenheit erzeugen. Zu viel Fanservice ist eine Gratwanderung, die mal gut oder mal schlecht ausgehen kann. Da ich die Aphilie in der Erstauflage nicht gelesen habe, sind viele Namen für mich neu. Ich kann ich mich also nicht so sehr an den Anspielungen erfreuen, weshalb der Roman in meinen Augen nicht so genial erscheint, wie für andere.

»Vergeltungsschlag« ist ein rasanter Roman, der hauptsächlich von seinen Figuren lebt und sie in Situationen bringt, in denen sie über ihren eigenen Schatten springen müssen.

SF-Puzzle mit erweitertem Schwierigkeitsgrad

Nachdem es diesen Sommer so heiß war, hat sich unser Wandtattoo gelöst und von alleine abgerollt. Es war leider nicht mehr zu befestigen. Da aber seit längerem drei Puzzle herumlagen (2x PERRY RHODAN und 1x Star Trek) dachte ich mir, das wir damit die freie Wand schmücken könnten.

Ich musste nun nur noch die Puzzle zusammenfügen. Das Star Trek Puzzle hatte mein Mann bestellt und mir mal zu Weihnachten geschenkt. Die Qualität der Puzzleteile war gelinde gesagt lausig. Da passten Teile aneinander, die eigentlich nicht passen sollten. Irgendwie haben wir es dann doch geschafft, das Bild zusammen zu setzen. Aber es war mühsam.

Von den beiden PERRY Puzzle habe ich eins vom Verlag geschenkt bekommen und eines habe ich mir bei einem Event in Ulm gekauft. Ich hegte die Hoffnung, dass hier die Qualität deutlich besser wäre. Fehlanzeige! Bei dem hochformatigen Bild war ein Teil der Puzzleteile auseinander gefallen. Sprich, die Schicht mit dem Bild hatte sich von der Trägerschicht gelöst und ich musste sie erst einmal wieder zusammenkleben, bevor ich mit dem Puzzeln anfangen konnte.

Das zweite PERRY Puzzle war besser, das habe ich innerhalb eines Nachmittags zusammengesetzt. Trotzdem merkt man schon, dass es keine Ravensburger Puzzle sind. Die sind eben der Standard in Sachen Puzzle. Am Ende haben wir dann noch drei schöne Rahmen gekauft und die Puzzle nun aufgehängt.