Blutiges Halloween

Das kommt von sowas!
Nun bin ich ja eigentlich kein Fan von solch neumodischem Zeug’s, dass vor Jahren aus den Staaten nach Deutschland schwappte. Ich rede von Halloween.

Das erste Mal mit Halloween konfrontiert, wurde ich im Oktober 1998. Ich war gerade mal zwei Wochen in NYC, als mich mein Mitbewohner zur Halloweenparade nach Greenwich Village schleppte. Zugegeben es war schon ein tolles Erlebnis all die Masken und Kostüme zu sehen, aber als der Hype dann nach Deutschland kam, konnte ich mich nicht wirklich damit anfreunden. Aber man ist ja ein offener Mensch und ich fand die Halloween-Trekdinner in München immer sehr stimmungsvoll. Auch wenn ich nie in einem Gruselkostüm sondern meist in Star Trek Uniform auftrat.

In diesem Jahr war mir sowieso alles egal, weil ich viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt war. Nun sah ich heute den Kürbis, der schon seit zwei Wochen im Fenster steht und der bei der Lieferung unserer wöchentlichen Gemüsekiste dabei war. Da mein Mann von den Kürbisrezepten aus dem vergangenem Jahr noch genug hat, wussten wir nicht wohin damit. Da schlug ich in meiner Einfalt vor, anlässlich von Halloween doch den Kürbis zu schnitzen. Nun, dass funktionierte auch ganz gut, bis ich mich mit dem schlecht entgrateten Griff des Schnitzmesser in die Finger schnitt. Sehr blutige Angelegenheit und auch nicht wirklich schmerzfrei. Das hat man nun davon, wenn man sich unbedingt aktuellen Trends unterwerfen muss.

Nun steht er auf der Terrasse und leuchtet, der Kürbis. Während ich mit verbundenen Fingern über der Tastatur hänge. Zugegeben ein bisschen Blut gehört zu Halloween dazu, auch wenn es das eigene ist.

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Das ambivalente Verhalten von Facebook

Manch einer würde sich wünschen, wenn der eine oder andere Facebook-Account verschwände. Nicht wenige scheitern daran, ihren eigenen Account vollständig zu löschen, denn die Datenkrake Facebook gibt normalerweise nicht so schnell ihre User wieder frei. Anders diese Woche. Da hat Facebook den Account von Michi gelöscht.

Michi ist ein elfjähriger Junge aus dem Landkreis Traunstein, der nach einem Unfall vor acht Jahren schwer gelähmt ist. Michi braucht dringend einen neuen Pfleger, der sich mit Intensivmedizin auskennt. Also postet er einen Hilferuf bei Facebook, der in der letzten Woche mehr als 60.000 Mal geteilt wurde und viel Resonanz nach sich zog. So viel Aufmerksamkeit rief die Verantwortlichen bei Facebook auf den Plan und sie nahmen Michis Account unter die Lupe. Dabei stellten sie fest, das der Junge noch keine dreizehn ist und somit kein Anrecht auf einen Facebook-Account hat und löschten ihn.

Während auf der einen Seite Pegida und andere rechte Gruppen, bei Facebook Volksverhetzung betreiben und der Konzern die Hetzparolen nur zögernd und widerwillig löscht, wird der Hilferuf eines Notleidenden Jungen einfach entfernt. Dieses ambivalente und scheinheilige Vorgehen von Facebook schreit zum Himmel. Ein Grund mehr für mich dem Unternehmen weiterhin die kalte Schulter zu zeigen.

Hier ist der Beitrag der Bayernwelle Südost mit dem Originaltext von Michi und den Kontaktdaten.
http://www.bayernwelle.de/buntes/michi-sucht-hilfe

Die Bundesakademie im Jahr 2016

Dieser Tage trudelte das neue Programmheft der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel ein. Nicht so farbenfroh wie im vergangenen Jahr dafür aber im dezenten silbergrau.

Natürlich werden auch in dieser Ausgabe wieder viele interessante Veranstaltungen und Seminare präsentiert. Egal ob man Kunst-, Literatur- oder Musikinteressent ist, da ist für jeden etwas dabei. Mich reizen besonders die Literaturseminare. Das Kurzgeschichtenseminar im August habe ich mir schon mal rot angestrichen. Wobei das Seminar über Bloggen und Twittern auch sehr spannend klingt, die vielen Workshops zur Textarbeit und die Autorenseminare unteranderem zum Selfpublishing eingeschlossen. Vielleicht überlege ich mir ja kurzfristig an einem weiteren Seminar teilzunehmen.

Eine kleine Kritik muss ich an dem schön gestalteten Programmheft dennoch loswerden. Auf dem Cover sieht die verwendete Silberfarbe richtig edel aus, leider hat man sie auch im Text für die Überschriften und Seminarkürzel verwendet, deren Lesbarkeit dadurch nicht mehr ganz so optimal ist. Aber das ist nur Jammern auf hohem Niveau.

Schwerer Stand

Vor einem halben Jahr erzählte ich, wie ich zum PERRY RHODAN-Leser wurde. Damals deutete ich bereits eine Fortsetzung der Geschichte an …

Erster Juli 1990 – die Währungsumstellung. Die Einführung der D-Mark veränderte alles. Von einem Tag auf den anderen (bzw. übers Wochenende) waren alle DDR-Artikel aus den Geschäften verschwunden, dafür gab es alles zu kaufen, was man von den Besuchen aus dem Westen kannte. Zeitschriften und Heftromane gehörten da natürlich dazu. Bei den Ostdeutschen besonders populär waren die Publikationen, die in der DDR verboten waren, wie der Spiegel, die Bravo und die als »Schundliteratur« verschrieenen Heftromane. Da spielte es auch keine Rolle, wenn die Ausgaben schon ein paar Monate, Jahre oder mehr auf dem Buckel hatten, im Gegenteil, diese waren dann kostengünstiger. So war die Nachfrage nach Magazinen und Heften aus Antiquariatsbeständen besonders groß und ein paar findige Geschäftsleute nutzten ihre Chance. Auf den Märkten, die jetzt wöchentlich (meist Samstags) abgehalten wurden, reihten sich bald Tapeziertische mit Kartons voller Zeitschriften und Heftromanen. Das Angebot erstreckte sich vom Arztroman, über Liebesromane, bis hin zu John Sinclair. Letzterer war besonders bei meinen Schulfreundinnen aus der Gruftiszene beliebt.

Nach der Lektüre der ersten drei Heftromane jener mir damals unbekannten SF-Romanserie, die ich aus dem Schwarzwald mit nach Hause gebracht hatte, stand für mich natürlich PERRY RHODAN im Vordergrund. Ich hatte nur ein Problem: Die Händlerin hatte hunderte, wenn nicht gar tausende Heftromane mit den Abenteuern von Perry und seinen Mannen. Wo fing ich da an? Also fischte ich wahllos ein paar zusammenhängende Ausgaben aus den Kartons und kaufte sie für 50 Pfennig das Stück. Wenn ich sie eine Woche später ausgelesen wieder zurückbrachte, bekam ich 20 Pfennig pro Heft wieder heraus und konnte das Geld sofort in neue Romane investieren. So las ich mich durch einen Großteil des Cappin-Zyklus. Zwischendurch kaufte ich mir auch hin und wieder am Kiosk die Romane aus der Erstauflage. Bis ich ein paar Jahre später in der Buchhandlung die ersten STAR TREK-Romane vom Heyne-Verlag entdeckte. Von da an konzentrierte ich mich voll und ganz auf die Abenteuer aus dem STAR TREK-Universum. In den Neunziger Jahren war STAR TREK Kult, jeden Monat kamen mindestens ein, wenn nicht zwei, Romane heraus; jeden Nachmittag liefen Folgen von TNG (The Next Generation) im Fernsehen und manchmal sogar zwei Serien parallel. Man kam an STAR TREK einfach nicht vorbei und so geriet der unsterbliche Perry bei mir in Vergessenheit.

Wenn es damals noch genügend Kunden gab, die die PERRY RHODAN-Hefte gekauft haben, dann hat sich das heute gewandelt. PERRY RHODAN hat im Osten Deutschlands einen schweren Stand. Am letzten Freitag bekam ich gerade noch das letzte Heft der aktuellen Erstausgabe, den neuen NEO-Roman leider nicht.
Die Händlerin von damals mit den Tapeziertischen voller Heftromane, verkauft diese immer noch in ihrem kleinen Laden, den sie seit November 1990 betreibt. Doch inzwischen sind die Kisten mit Science Fiction-Heften auf zwei zusammengeschrumpft. Dort teilen sie sich den Platz mit John Sinclair und ein paar Fantasy-Heftchen. »Noch vor ein paar Jahren«, so erzählt sie mir, »kamen ab und an ein paar ältere Herren, die sich ihren PERRY RHODAN gekauft haben. Aber heute, heute fragt keiner mehr danach.« Auch ist sie froh darüber, dass ihr vor ein paar Monaten ein junger Mann die ersten zwanzig Silberbände abgekauft hat, die seit gut einem Jahrzehnt im Regal standen. Verdient habe sie daran aber nichts. »Das hier«, sie zeigt hinter sich ins Regal, wo Kartons mit »Dr. Norden« und diverse Liebes- und Adelsromane stehen, »verkauft sich nach wie vor gut.« Eines hat sich indes nicht geändert, so kostet ein Heft einen Fünfziger und man bekommt einen Zwanziger wieder, wenn man es zurückbringt. Nur die Währung ist inzwischen eine andere.

Wie ich dann doch wieder zu PERRY RHODAN zurückfand, dass erzähle ich ein anderes Mal.

Nächtliche Autofahrt

Heute mal wieder etwas Lyrisches aus den Neunzigern. Sinnigerweise kam mir die Idee zu dem Gedicht bei einer nächtlichen Autofahrt. Heute kann ich auf Grund meiner Nachtblindheit nicht mehr im Dunkeln fahren. Aber an die Fahrt auf der ich diese Zeilen formuliert habe, kann ich mich noch gut erinnern.

 

Lichter brechen hervor
blenden mich
Die Furcht in meinem Herzen
wird sie je vergehen
Umzingelt von Gefahren
stirbt die Seele
erwacht die Aggression
Auch in mir
bis die Lichter vergehen
und hinter mir zurückbleiben

 

Einräumstress

Wer schon mal umgezogen ist oder renoviert hat, kennt das bestimmt: Ausgeräumt ist ein Raum schnell, das wieder Einräumen ist die echte Herausforderung.

Seit fünf Tagen versuche ich mein Schlaf- und Arbeitszimmer wieder einzuräumen. Dort musste im Sommer wegen eines Wasserschadens der Fußboden raus. Und ehe alles wieder trocken und der neue Teppichboden verlegt war, hat es bis Mitte Oktober gedauert.

Ich hatte mir extra ein paar Tage mehr freigenommen, um alles wieder an Ort und Stelle zu befördern. Bett und Schränke aufstellen ging ja noch. Den Computer und seine Peripherie zu verkabeln war schon kniffliger. Woran ich aber wirklich verzweifle ist, dass ich meinen Schreibtisch nicht mehr habe. Der hat mir nämlich das zweimalige auseinander- und wieder zusammenbauen übel genommen und nur noch Schrottwert. Einen adäquaten Neuen konnte ich auf die Schnelle nicht finden und so verzweifle ich an massenhaft CD’s, Papier und Stiften. Und stelle mal wieder mit Ernüchterung fest, dass ich viel zu viel aufhebe. Schon gestern habe ich angefangen rigoros wegzuwerfen, aber irgendwie will der Berg nicht kleiner werden.

Es wird wohl noch einige Wochen in Anspruch nehmen, bis ich für jedes Ding einen Platz gefunden habe.

Die Klasse von 1990

25 Jahre sind vergangen, seit ich die zehnklassige Oberschule abgeschlossen habe. Gestern habe ich einige meiner Mitschüler bei einem sehr netten und angenehmen Treffen wiedersehen dürfen.

25 Jahre sind eine lange Zeit. Eine Zeit die an keinem spurlos vorübergegangen ist, auch wenn einige äußerlich nicht um ein Jahr gealtert schienen. Tief drinnen sind wir aber längst nicht mehr die unbekümmerten Jugendlichen von damals. Wir sind erwachsen geworden. Der eine oder andere Schicksalsschlag wie Krankheit und Tod Angehöriger, Scheidung oder berufliche Rückschläge haben ihre Furchen in den Charakteren hinterlassen. Manche waren vielleicht nicht mehr so fröhlich oder spontan wie früher, während andere, die einst still und zurückhaltend waren, plötzlich viel gelöster und freier auftraten.

Im Vergleich zu den vergangenen Klassentreffen (5, 10, 15 und 20 Jahre) ist mir aufgefallen, dass wir ehrlicher zueinander geworden sind. Keine Rede mehr von „Mein Haus, mein Auto, mein Pferd …“. Es wurde viel über Familie geredet, über Trennungen und die Sorgen mit den Kindern oder den Eltern, über den Stress auf Arbeit und auch darüber eine Arbeit zu finden, die Spaß macht und mit der man sich identifizieren kann. Etwas, das bei den wenigsten der Fall zu sein schien. Vielleicht ist es wirklich so, dass man mit Vierzig einen Schnitt macht und sich darüber klar wird, was für einen selbst im Leben wichtig ist.

Ich führte an diesem Abend ein paar sehr nette Gespräche; redete über Star Trek und Perry Rhodan und darüber, dass ich schreibe. Und da fiel mir etwas auf. Wenn ich jemandem aus Bayern oder Baden-Württemberg von Perry Rhodan erzähle, kommt meist die Reaktion: „Ach, das kenne ich von früher! Das gibt es noch?“ Im Osten jedoch werde ich nur gefragt: „Wer ist das?“ Leider war die Heftromanserie in der DDR genauso verboten wie die Bravo oder andere „Schundpublikationen“ des Klassenfeindes. Es gibt nur sehr wenig Ostdeutsche die die größte Science Fiction Serie der Welt überhaupt kennen. Schade eigentlich.

Mir hat der Abend viel Spaß gemacht, auch ein Grund warum ich trotz Husten und Heiserkeit bis kurz vor Mitternacht geblieben bin. Ich freue mich schon auf das nächste Treffen in fünf Jahren.

Wolfenbüttel zum Zweiten

Es lag mir kurzzeitig ein Stein auf dem Herzen, als mir mein Mann am Donnerstagabend mitteilte, dass ich Post aus Wolfenbüttel bekommen habe. Ich hielt den Atem an: »Und?«
Indem er am Telefon formulierte: »Müssen wir Ihnen bedauerlicherweise mitteilen, dass Sie teilnehmen dürfen«, schaffte er es, mich zunächst vollends zu verwirren, ehe ich sein Spielchen durchschaut habe und der Stein zu Boden plumpste.

Das heißt, ich darf im November wieder an einem Science Fiction-Schreibseminar an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel teilnehmen und freue mich wie ein kleines Kind darüber. Auch wenn ich weiß, dass jetzt zwei heiße Wochen vor mir liegen, in denen ich eine kniffelige Schreibaufgabe zu lösen habe. Aber es ist genau diese Herausforderung, die mich daran reizt. Einen Text unter knallharten Vorgaben zu schreiben, habe ich in dieser besonderen Art noch nie. Ich hoffe, dass es mir gelingt, etwas Verwertbares zu produzieren, mit dem ich mich nicht blamieren werde.

Wenn es vorbei ist, werde ich das Ergebnis hier präsentieren.

Erleuchte mich!

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO »Erleuchter des Himmels« von Susan Schwarz

Nach der anfänglichen Euphorie fühle ich mich nach diesem Roman etwas ernüchtert. Er ist nicht schlecht, hat durchaus seine Szenen. Der Autorin gelingt es sehr gut die Besonderheiten der Charaktere herauskitzeln und dennoch schafft es der Roman nicht, mich zu überzeugen. Da sind zu viele unglaubliche Zufälle; zu viele undurchdachte Handlungen; zu viele Ungereimtheiten. Habe ich mich bei den ersten Romanen darüber gefreut, wie nahe sich die Geschichte an der Wirklichkeit orientiert, um so enttäuschter bin ich, dass in »Erleuchter des Himmels« nichts mehr davon zu spüren ist. Die Überraschungen werden wie von einem Magier aus dem Hut gezaubert. Auf dem Mond wurde also eine Maahkwalze gebaut, in Zusammenarbeit mit Atlan. Das hat Rhodan doch sicher schon früher gewusst. Es lässt den Versuch in Band 104 eine der Maahkwalzen zu kapern, sinnlos, ja verantwortungslos, erscheinen. Wozu das Risiko eingehen, wenn die Lösung in Form der MAYA bereits existiert. Die Mutanten konnten bei dem Unternehmen zwar den Maahk-Transponder erbeuten, aber das war nicht geplant, sondern auch einer von vielen unmöglichen Zufällen. Der Transponder ist ein Thema für sich. Fremde Technologie, die so mir nichts dir nichts von einem terranischen Wissenschaftler verstanden und an die eigenen Schiffssysteme angeschlossen werden kann. Also Bitte! Programmierer durchschauen nicht mal die Programme der eigenen Kollegen, wenn diese nicht kommentiert sind und dabei »sprechen« sie eine Programmiersprache. Der Transponder ist nicht nur nach einer völlig fremden Logik verfasst, sondern besteht zudem noch aus einer, auf unbekannten Materialien basierenden, Hardware. Ein solches Artefakt zu verstehen und zu verwenden, würde ganze Generationen von Wissenschaftlern beschäftigen. Hier erledigen es ein Arkonide und ein Hyperphysiker in unfassbar schneller Zeit.

Ob es die Maahk-Tarnanzüge sind, oder die Reaktionen der anderen Maahks auf die MAYA, manchmal hatte ich das Gefühl, die Maahks wurden zu leichtgläubigen Ignoranten degradiert. Wo sie doch in den Romanen zuvor bewiesen haben, dass sie scharf denkenden Logiker sind, die sich nicht übers Ohr hauen lassen. Hier schlüpft ein Schiff durch den Bündler, kommt in einem Sonnensystem heraus, in dem sich hunderttausende von Maahk-Schiffen auf einen Kriegseinsatz vorbereiten und keinen scheint es zunächst zu interessieren, woher das Schiff kommt und was es hier will? Das man Stunden später doch noch danach fragt, rettet die Situation auch nicht mehr. Die vielen Zufälle machen die Geschichte für mich einfach unglaubwürdig. Die Gigantomanie, die ich schon in den alten Heftromanen unmöglich fand, eingeschlossen. Hat sich eigentlich schon mal jemand die Mühe gemacht, den Ressourcenverbrauch dafür auszurechnen?

Das Gleiche gilt für den Handlungsstrang auf dem Jupiter. Man mag mir mangelnde Fantasie vorwerfen, aber ein bisschen rationaler Verstand und wissenschaftliche Logik in einem Science Fiction Roman sei mir als Leser bitte gegönnt. Anfangs habe ich die wirre Geschichte mit der durchgeknallten Stationspositronik gar nicht richtig erfasst. Und auch hier sind es viel zu viele Zufälle und Wunder, die mir das Lesevergnügen vereitelt haben. Leyden und sein Team sind viel zu rasch in der Lage die Symbole der fremden Sprache zu entziffern und anzuwenden – Ja sogar die Positronik umzuprogrammieren. Das steht im Widerspruch zu dem zögerlichen Prozess in der Marspyramide zwei Romane zuvor, wo sie lange rätseln mussten und am Ende doch nicht sicher waren, ob sie das Geheimnis des Ma-Bab-Ben richtig interpretiert haben.

Ich bin mir sicher, dass es sehr viele PERRY RHODAN Leser gibt, die sich von dieser Art Geschichten angesprochen fühlen. Ich gehöre leider nicht dazu. Mir fehlte dabei ein bisschen der Bezug zur Realität. Denn die NEO-Handlung spielt nur 30 Jahre in der Zukunft und nicht im Jahr 3000. Die Menschen hatten nur sehr wenig Zeit, Erfahrungen mit 5D-Physik zu sammeln, um so souverän damit umzugehen wie in diesem Buch. In meinen Augen ist das bisher der schwächste Roman aus dem Methans-Zyklus. Aber man muss ja nicht alles mögen.

Herbstlicher Seespaziergang

Es ist Herbst. So richtig bunt ist es zwar noch nicht, aber die Blattspitzen färben sich schon mal gelb. Auf unserem Spaziergang am Sonntag zeigte sich der See von seiner ruhigen Seite. Die Saison geht zu Ende, die meisten Touristen sind weg. Der See liegt verlassen wie ein bleigrauer Teppich, und man kann sich an den Vogelschwärmen und den vielen Farbtönen der Bäume und Wiesen nicht satt sehen.

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