PERRY RHODAN NEO 193 – »Countdown für die Menschheit« von Arno Endler
Im Sol-System versucht die terranische Flotte die Bestienraumer von den Posbischiffen wegzulocken, die den Angriff auf ANDROS vorbereiten. Bis NATHAN einen überlichtschnellen Hyperimpuls startet, um die Manifestation des Geisteswesens in der Nähe des Sedna-Nexus zu verhindern, fordert der ungleiche Kampf viele Menschenleben.
Derweil begibt sich Perry Rhodan mit der MAGELLAN zum Planeten Aklur ins Capella-System, um die Transmitterstrasse nach Andromeda zu aktivieren. Beim Kontakt mit der Transmittersteuerung löst sich sein Körper auf. Er erwacht auf einer Welt, auf der es keinerlei Technologie gibt, dafür eine mittelalterliche Gesellschaft, deren Herrscher die Unwissenheit und Not der Bevölkerung ausnutzen. Hier wird Rhodan von einem Erzfeind verfolgt, der ihn denunzieren und auslöschen will, erfährt aber auch Einzelheiten über seine Aufgabe.
Nach seiner Rückkehr zur MAGELLAN besteigt Rhodan ein Situativ und macht sich allein auf den Weg, den Riss zwischen den Dimensionen zu verschließen.
Der Roman erschien parallel mit Band 3000 der EA und hatte damit harte Konkurrenz. Andererseits habe ich mich mit der Geschichte auch ohne diese Tatsache ziemlich schwergetan. Zum einen bringt der Roman die Staffelhandlung nicht wirklich voran, und zum anderen ist mir nach wie vor unklar, welchen Zweck Rhodans »Pilgerfahrt« eigentlich hat.
Diese Handlungsebene nimmt ein Drittel des Romans ein und erinnert mehr an einen Fantasyroman, als an Science Fiction. Außerdem liest sich die Geschichte wegen der ausschweifenden Beschreibungen des Settings sehr zäh. Ich musste mich schon ziemlich zusammenreißen, damit ich den Roman überhaupt zu Ende gelesen habe. Letztendlich wäre das eigentlich auch nicht nötig gewesen, da Rhodans Ausflug – wohin auch immer – ohne nennenswerte Konsequenzen bleibt. Außer, dass er mitgeteilt bekommt, dass er mit dem Situativ allein losziehen muss, um die Transmitterkette zu aktivieren.
In den anderen Handlungssträngen lässt Arno Endler Figuren aus seinen vergangenen Romanen wiederaufleben. Meist handelt es sich um Charaktere mit niedrigen Rängen, die sich beweisen müssen und mit staunenden Augen zu den Handlungsträgern aufblicken. Das finde ich gut.
Ich weiß nicht, ob man mit diesem Roman nicht ein wenig Potential verschwendet, so knapp vor dem Finale in Band 199. Da wären so viele Fragen zu beantworten, so viele Handlungsfäden zu verknüpfen, dass man sich solche »Füllromane« eigentlich nicht leisten kann.
Das Arno Endler, der mich in der Vergangenheit mit vielen kurzen Kapiteln in seinen Geschichten geärgert hat, auch anders kann, beweist er mit diesem Roman. Und dennoch mag er mich auch dieses Mal als Autor nicht zu überzeugen. Was vor allem an Rhodans Pilgerfahrt liegt. Fantasy ist einfach nicht meins und wird es wahrscheinlich auch nie werden.
»Countdown für die Menschheit« ist ein etwas zäh zu lesender Roman, der wenig neue Informationen enthält, aber für Freunde des Fantasy-Genres eine nette Geschichte in der Geschichte zu erzählen weiß. Was den Titel angeht: ein Countdown kommt zwar vor, ist aber weniger dramatisch, als der Titel weismachen will.