Doku zu Liebe im Roman

Quelle: Arte.tv

Eine Dokumentation, die vergangene Woche auf ARTE lief, stellt das Genre Liebesroman vor. Dabei kommen sowohl Autoren und Autorinnen zu Wort, als auch Verleger, Lektoren, Blogger und Fotografen. Es wird gleichermaßen über den Liebesroman im Heftformat und in Buchform berichtet. Dabei beeindrucken nicht nur die schieren Zahlen, sondern vor allem die Details des Geschäfts.

Fünf Tage braucht eine Autorin für einen Heftroman, zzgl. zwei Tage fürs Exposé und Überarbeitung. Eine, zumindest für mich, unvorstellbare kurze Zeitspanne. Die erfolgreiche irische Romanautorin Cecilia Ahern berichtet, wie sie von Januar bis Mai schreibt und anschließend bis September überarbeitet, so dass der Roman im Herbst fertig ist, und das Jahr für Jahr. Beeindruckend ist ebenfalls der Blick ins Archiv von Bastei-Lübbe, in dem Heftromane aus mehr als 50 Jahren lagern.

Die Programmleiterin vom Cora-Verlag erläutert den ungebrochenen Erfolg von Liebesromanen, der von vielen Frauen auch als Flucht aus dem Alltagsleben genutzt wird. Eine Autorin gibt Einblick wie ein Liebesroman funktioniert und liefert mit einem Blick auf die Hamburger Alster aus dem Stegreif einen Romanplot. Auch wenn dem Liebesroman ein negatives Image anhaftet, findet er seit Jahren sein Publikum. Woran man sieht, dass es in der Literatur für jeden Geschmack eine Nische gibt. Die Professionalität mit der die Liebesromane produziert werden, steht der anderer Genreliteratur oder gar der so genannten Hochliteratur in nichts nach. Im Gegenteil, vielleicht ist die Qualität manch eines Trivialromans sogar höher. Die Arbeit und Mühe von Redaktion, Lektorat und Autor sind zumindest gleich aufwändig.

Nach »Perry Rhodan – Unser Mann im All« ist dem Regisseur André Schäfer mit »Herzensbrecher« eine weitere hervorragende Dokumentation zur Genreliteratur gelungen. Zum Erfolg beigetragen hat PERRY RHODAN-Autor Hartmut Kasper – den Perrylesern besser unter dem Namen Wim Vandemaan bekannt. Ich fand die Dokumentation aufschlussreich und unterhaltsam. Sie liefert Einblicke in einen Geschäftsbereich der Literatur, der von vielen belächelt wird, über dem man aber kaum etwas weiß. Es war an der Zeit, dass zu ändern.

Den Trailer zur Dokumentation kann man sich auf ARTE.de ansehen.

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