Gottesdienst vom Beckenrand

freibad
25-Meter Privatpool

Weil heute morgen das schönste Sommerwetter war, nutzten wir zum letzten Mal in diesem Jahr die Gelegenheit das Freibad in Bergen zu besuchen. Ich erzählte bereits im vergangenen Jahr von dem urigen Bad am Fuße des Hochfelln.

Als wir nach Zehn ankamen, waren nur eine Handvoll Besucher im Bad. Die Rentnerinnen packten gerade ihre Sachen und das 25-Meter-Becken lag leer und verlockend vor uns. Ich liebe solche Umstände, das ist fast so, als schwämme man in einem privaten Pool.

Heute hatten die Bademeister ein Radio am Beckenrand aufgestellt. Als ich ins Wasser stieg, bemerkte ich, das der Sonntagsgottesdienst auf Bayern 1 lief. Ehrlich, es war schon etwas verstörend zu Predigt und Chorälen seine Bahnen durchs Schwimmbecken zu ziehen. Ich bekam ja nur die Hälfte mit, weil ich beim Brustschwimmen mehr unter Wasser, als über Wasser schwimme. Aber beim Verschnaufen am Beckenrand musste ich das in vollem Umfang über mich ergehen lassen. Irgendwann hat der Bademeister das Radio weggeräumt und auf der Außenbahn einem Mädchen die Prüfung zum Schwimmabzeichen abgenommen, während Eltern und Schwester stolz vom Beckenrand zusahen.

Wir sahen ebenfalls zu, ließen uns von der Sonne trocknen und tauchten dann noch einmal selbst für ein paar Runden ab, bevor wir gegen Mittag wieder nach Hause fuhren. Solche entspannten Freibadbesuche sind selten. Für mich war es, trotz der akustischen Untermalung, ein versöhnlicher Abschluss einer durch das schlechte Wetter spät gestarteten Badesaison.

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