Seit ein paar Tagen haben wir einen Kuckuck in der Nähe. Zuerst dachte mein Mann die Nachbarn hätten sich eine Kuckucksuhr zugelegt, weil der Ruf zeitlich zur Uhrzeit passte. Als der Ruf dann ständig und in unregelmäßigen Abständen zu hören war, tippte ich auf das Klingeln eines Handys. Inzwischen sind wir uns sehr sicher, dass wir tatsächlich einen echten Kuckuck um uns haben. Denn der kleine Kerl ist unermüdlich. Zu jeder Tageszeit erklingt sein Ruf, was auf Dauer ziemlich nervig sein kann.
Er ist spät dran der Kuckuck. Viele seiner Wirtsvögel haben schon die erste Brut aufgezogen. Wahrscheinlich sucht er noch nach einer Partnerin und da die Population des Kuckuck durch Klimawandel und extensive Landwirtschaft ständig zurückgeht, kann es sein, dass er keine findet.
Ein bisschen rabiat ist das ja, was der parasitäre Kuckuck so anstellt. Nicht nur das die Kuckucksweibchen ihre Eier in fremde Nester legen, die fressen zuvor auch noch die Eier der Wirtsvögel. Das geschlüpfte Jungtier drängt dann die noch verbliebenen aus dem Nest und lässt sich von den fremden Vogeleltern dick und fett füttern. Spannend finde ich ja die Tatsache, dass die Weibchen Farbe und Musterung ihrer Eier an das Gelege der Wirtsvögel anpassen können. Die beobachten nämlich zuvor ganz genau, bei wem sie die Eier ablegen. Auch um den richtigen Augenblick zur Eiablage abzupassen.