Ich habe lange nichts zur Deutschen Bahn gebloggt, obwohl es mehr als genug Gründe gäbe. Denn momentan müssen Pendler auf der Strecke Salzburg-München ziemlich viel ertragen.
Vergangene Woche und diese Woche von Freitag bis Dienstag Vollsperrung! Das heißt Schienenersatzverkehr und ausfallende Züge. Also fuhr ich in dieser Woche an zwei Tagen hintereinander zur Arbeit, nämlich an den beiden, an denen die Strecke nicht gesperrt war. Der Baustellenfahrplan zwingt mich außerdem seit Ende Februar noch früher von der Arbeit abzuhauen, weil der EC nicht mehr am Ostbahnhof hält, sondern ich zum Hauptbahnhof muss. Während ich mir in der Früh jetzt fünf Minuten länger gönne, um mit dem EC statt dem MERIDIAN fahren. Die alten Wagons sind trotz Neubestuhlung deutlich bequemer wie die MERIDIAN-Züge, die eigentlich eher einer »S-Bahn mit Klo« ähneln. Das hat allerdings den Nachteil, dass ich später auf Arbeit bin, weil der EC jeden Tag mit 5-15 Minuten Verspätung abfährt, die er zuvor auf einer Strecke von vielleicht 20 km angehäuft hat. Ich weiß nicht, wie die Deutsche Bahn das schafft, aber es ist so. An der Baustelle zwischen Rosenheim und München hakt es dann meistens auch und so bin ich oft erst zwanzig Minuten später da. Und wenn ich dann, wie heute, auch noch im S-Bahn-Lotto verliere, summiert es sich am Ende auf eine halbe Stunde, die ich später auf Arbeit bin.
Die Baustelle soll noch bis Mitte Mai gehen und auch an diesem Wochenende ist bis Dienstag wieder eine Vollsperrung angekündigt. Zum Glück habe ich nächste Woche Urlaub und muss mir den Stress nicht antun. Die vielen Pendler, die täglich diese Strecke fahren müssen und keinen Urlaub nehmen können, tun mir aufrichtig leid. Man muss schon eine ziemliche Leidensfähigkeit mitbringen. Wenigstens kann ich im Zug fokussiert an meinem Roman arbeiten. Und so ein Showdown, geschrieben, während der Zug eine gefühlte Ewigkeit vor einer Baustelle hält, bringt zumindest Spannung in die Fahrt.