Ich hatte wenig erwartet und war am Ende positiv überrascht. Die Rede ist vom letzten Star Trek Film mit dem düster klingenden Untertitel „Into Darkness“. Nein wirklich, es fühlte sich dieses Mal tatsächlich einwenig wie Star Trek an und die logischen Löcher in der Handlung waren nicht ganz so offensichtlich. Sogar der Maschinenraum (im ersten Teil noch ein absolutes „No Go“) konnte sich sehen lassen. Aber am meisten beeindruckte mich der Charakter des Khan. Benedict Cumberbatch mochte ich schon als „Sherlock“. Er spielt brillant und ist momentan nicht für umsonst Hollywoods Allzweckwaffe. Seine geniale Darstellung des Khan war derart überzeugend, dass ich die Handlungen des Charakters durchaus nachvollziehen konnte und stellenweise Mitleid mit ihm hatte. Das war endlich mal ganz großes Kino.
Beim Stöbern durch die Händlerräume auf der diesjährigen FedCon stieß ich am Stand vom CrossCult-Verlag auf einen Comicband, der sich ausschließlich mit der Figur des Khan beschäftigt. Ich bin ja eigentlich kein großer Comicleser. Irgendwie hab ich Probleme mit dem wenigen Text und bin mir nie sicher, in welcher Reihenfolge ich die Dialoge nun lesen muss. Aber allein das Cover dieses Comics zog mich so sehr in seinen Bann, dass ich mir sogar die Hardcoverversion gönnte. Das auch noch David Messina, der Teile des Comics gezeichnet hat, vor Ort war, war natürlich ein noch größerer Anreiz für mich, mir diesen Comic zu kaufen und so bekam ich auch noch eine Originalzeichnung mit Signet obendrein.
Und ich muss gestehen, die Geschichte überzeugt. Sie beleuchtet sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart. Es ist die Lebensgeschichte eines mittellosen Jungen, der durch genetische Aufwertung zu einem Soldaten gemacht wird, der schließlich außer Kontrolle gerät und die Weltherrschaft an sich reißt. Es ist eine Geschichte von Krieg, Gewalt und Missbrauch. Hier erfährt man auch, warum Benedict Cumberbatch nicht aussieht wie Ricardo Montalban. :) Dies ist ja einer der Kritikpunkte der Fans, den die Autoren in diesem Comic intelligent gelöst haben. Die Storyideen sind zu jeder Zeit glaubhaft. Auch das Zeichnerteam hat großartige Arbeit geleistet. Die Figuren und ihre Bewegungen wirken lebendig, der Stil ist homogen. Das hat zur Folge, dass man sich an den Bildern nicht satt sehen kann.
Mein Fazit: Eine umfassend gelungene Anschaffung.