Es gab Zeiten, in denen ich dachte, dass wir Menschen die Fähigkeit besitzen, über uns hinauszuwachsen, dass wir die Fesseln von Egoismus, Machthunger, Neid und Eitelkeit abstreifen würden, dass Fanatismus und Irrglaube irgendwann der Vergangenheit angehören würden und dass wir gemeinsam eine humane Zukunft schaffen könnten. Wie naiv dieser Gedanke war, ist mir heute morgen am Frühstückstisch klargeworden, nachdem das Radio die Nachrichten verkündeten.
Terror in Paris; eine Mutter die ihre acht Säuglinge tötet; Angstbürger, die Wohnheime anbrennen; Großkonzerne die lügen und betrügen; käufliche Sportfunktionäre …
… das ist nicht die Zukunft, wie ich sie mir noch vor 15 Jahren vorgestellt hatte. So langsam glaube ich, wir Menschen sind es nicht wert, als Spezies zu überleben. Ich denke, mit unserem Aussterben würden wir dem Universum einen großen Dienst erweisen.
Ich kann heute nicht mehr tun, als fassungslos zu schweigen …
Verliere den Glauben nicht. Vielleicht erleben wir das in unserem Leben nicht mehr, aber wenn wir den Glauben an eine bessere Menschheit verlieren, dann wird es sie auch niemals geben. Und vielleicht täte es dir auch gut, wenn du hin und wieder dein Augenmerk auf die positiven Dinge lenken würdest, die es durchaus gibt. Man muss sie leider nur manchmal ein wenig suchen.
Angesichts der vielen schlechten Dinge, die in der letzten Zeit in meinem Umfeld geschahen, fällt es mir momentan echt schwer noch an das Gute im Menschen zu glauben.
Nicht zu vergessen: Politiker, die jetzt im Zusammenhang mit Terrorismus und totaler Überwachung offensichtlich an das Voltaire-Zitat denken, dem zufolge man Gott erfinden müsste, wenn es ihn nicht gäbe.