Ich stehe an der Bushaltestelle. Der Wind fegt getrocknetes Laub um meine Füße, die Lindenbäume an der Straße sind braun gefärbt und schon beinahe kahl. Das Gras am Straßenrand sieht nicht besser aus, welke braune Stengel. Und auch hier teilweise kahle, wie verbrannt wirkende Stellen am Boden. Eigentlich ein typisches Bild für Oktober, doch wir haben erst Mitte August.
Es hat in diesem Sommer eindeutig zu wenig geregnet, dazu wochenlang täglich über 30 Grad – das war nicht gut für die Natur in unseren Breiten. In manchen Regionen ist es so schlimm, dass die Bauern kein Futter mehr für ihr Vieh ernten können und Futter zukaufen müssen. Das Obst vertrocknet oder fällt notreif von den Bäumen. Selbst im Alpenraum, wo es oftmals mehr regnet als anderswo, sieht die Natur verbraucht aus. Weniger grün, weniger frisch.
Werden wir uns an den Anblick gewöhnen müssen? Werden wir lernen müssen mit unserem Trinkwasser sorgsamer umzugehen? Angesichts des prophezeiten Klimawandels, müssen wir uns wohl häufiger auf Situationen wie in diesem Sommer einstellen. Eines ist sicher, üppiges Grün bis in den Oktober hinein wie in den letzten Jahren wird es heuer nicht geben. Da können auch die Regenfälle der letzten Tage nicht viel ausrichten.
Die Natur hat die Reißleine gezogen und auf Herbst geschaltet, auch wenn es erst August ist.