Perry in Dystopia

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 340 – »Kosmische Genesis« von Rüdiger Schäfer

Naumann von Silikor erwirbt ein Artefakt, dass ihm und seiner Crew den notwendigen Schatz bringen könnte, den er für die Ertüchtigung seines Schiffs EUPHORION benötigt. Doch die Karte mit dem Weg ins Solsystem führt die EUPHORION in ein Sonnensystem mit nur einem Planeten. Zudem wird das Schiff von einem Energiestrahl getroffen und stürzt ab. Auf der Suche nach Ressourcen, die bei der Reparatur der EUPHORION helfen könnten, stößt Naumann in einer Höhle auf einen Smaragdsarkophag mit einem Menschen. Durch eine Berührung setzt Naumann einen Prozess in Gang, bei dem der in Stasis liegende Körper erwacht.
Als Perry Rhodan zu sich kommt, findet er sich in einer Höhle auf einem fremden Planeten wieder. Die Raumfahrer, die ihn aus der Stasis geweckt haben, sind ein bunter Haufen mit einem Raumschiff, das schon bessere Zeiten gesehen hat. Schlimmer als das, ist jedoch die Information, dass etwa 321 Jahre seit der Symaios vergangen sind. Das Raumgebiet um das Solsystem ist durch Granulen in der Raumzeit unpassierbar geworden, die Erde nur noch ein Mythos. Interstellare Raumfahrt ist nur erschwert und über kurze Distanzen möglich. Von außerhalb der lokalen Blase gibt es keinerlei Informationen.
Perry Rhodan hilft der Crew bei der Reparatur, dafür nehmen sie ihn mit nach Imago, einem Handelsposten auf dem kargen Planeten Nimbus. Die dortigen Zustände erinnern ans Mittelalter: Die Technik ist veraltet oder defekt, viele Menschen vegetieren in Armut dahin, Recht und Gesetz gibt es nicht, jeder ist sich selbst der Nächste. Naumann will in Imago einen neuen Auftrag für die EUPHORION an Land ziehen, wird aber von seinen Gläubigern festgenommen. Rhodan kann fliehen und kommt in Kontakt mit dem Paragon-Orden, der in Imago einen Tempel erbaut hat. Bruder Oberon, das Oberhaupt des Ordens, möchte Perry Rhodan zu seinem Nachfolger erklären und bittet ihn, die Entität Paragon zu erforschen, die im Zentrum der Milchstraße steht und für das Raum-Zeit-Chaos verantwortlich zu sein scheint. Doch Oberons Ordensbrüder sind anderer Meinung und greifen ihn und Rhodan an. Zusammen mit Oberons Tochter Zina gelingt Rhodan die Flucht. Oberon übergibt Rhodan eine Geminga-Druse mit deren Hilfe Rhodan Naumann von Silikor von seinen Schulden freikaufen und genügend Ersatzteile bekommen kann, um die EUPHORION wieder flugtauglich zu machen. Er beschafft sogar ein Medikament, mit dem Naumann von Silikons todkranke Tochter Cleo geheilt werden kann.
Auf dem Weg nach Rummel im Algolsystem wird die EUPHORION jedoch von Piratenschiffen aufgebracht.

Das nenne ich mal einen Cut. Zunächst erinnert die Handlung an den Beginn des Mythos-Zyklus der PERRY RHODAN-Hauptserie. Nur das der NEO-Perry auf sich allein gestellt ist. Thora, seine Familie, alle seine Freunde scheinen tot zu sein, oder sind verschollen. Die Terranische Union ist zerbrochen, die meisten Kolonien abgeschottet, die Menschen, Akonen und Arkoniden, denen er begegnet, schlagen sich mehr schlecht als recht durch und das betrübt ihn am meisten. Sein Traum von einer Menschheit, die in Freiheit und Wohlstand lebt, ist Geschichte. Doch Perry Rhodan, wäre nicht Perry Rhodan, wenn er nicht jedem Funken Hoffnung hinterher jagen würde. Und so schließt er sich kurzerhand Naumann und seiner bunten Raumfahrertruppe an, um herauszufinden, was passiert ist und um irgendwie nach Terra zu gelangen.

Es ist erstaunlich, mit welcher Empathie es Rüdiger Schäfer gelingt, die Schicksale der Protagonisten an mich als Leserin heranzuführen. Innerhalb kurzer Zeit wurde ich von den Charakteren und ihrer Geschichte vereinnahmt. Dabei ist es gar nicht die Tatsache, wie und warum der Terraner hierher gekommen ist, die mich beeindruckt, sondern der phantastische Weltenbau. Gypsblüten, die verdammt nach den Blumen aussehen, die JOEL – der Bruder von NATHAN – erblühen ließ, helfen den Raumfahrern innerhalb der veränderten Raumzeit überlichtschnell zu reisen. Außerdem gibt es eine geheimnisvolle Entität, die im Zentrum der Milchstraße sitzt. Da darf man schon mal spekulieren. Welche Rolle spielt das Nonagon, was Rhodan einst im Compariat entdeckt hat? Ist er, als er den Zeitbrunnen betreten hat, in einem alternativen Universum gelandet, oder ist dies die Zukunft seiner realen Welt, in der die Dinge tatsächlich so geschehen sind? Sehen wir die Auswirkungen eines Universum dass geheilt wurde? Und was ist mit den anderen Charakteren: Reginald Bull, Gucky, Icho Tolot, Atlan. Und ist Thora wirklich tot? Wird Rhodan eine Zeitreise machen müssen, um sie wiederzusehen? Das sind viele Fragen, die hoffentlich in dieser oder der nächsten Staffel beantwortet werden.

»Kosmische Genesis« ist eine Staffelauftakt, der es in sich hat, mit einer spannenden Geschichte und einem großartigen Weltenbau, aber besonders mit Charakteren, deren Geschichten ans Herz gehen. Ich habe nicht nur einmal geweint.

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