Ich hatte hier unlängst einen Link zu einem YouTube-Interview geteilt. Darin sprach der belgische Professor für Psychologie Matthias Desmet über die Corona-Krise und die Entstehung totalitärer Systeme. Seit kurzem gibt es einen ganzen Film über den Mann. Produziert von Headwind.tv, einer Gruppe Journalisten, die Wissenschaftlern eine Plattform bieten, die eine abweichende Meinung zum Thema Corona-Pandemie vertreten.
Im Video, das auch durch schöne Aufnahmen aus Andalusien besticht, erzählt Desmet über sich, seine Theorie und wie sich sein Leben nach der Veröffentlichung seines Buchs verändert hat. Ich finde es wichtig, dass Wissenschaftler wie er sich so offen äußern, wo sie doch damit rechnen müssen, ihren Job an der Uni zu verlieren, weil sie eine gegenteilige Meinung als das vorherrschende Narrativ vertreten.
Noch vor zwei Jahren wäre sowas undenkbar gewesen. Heute befürchte ich, dass das in den nächsten Jahren noch zunehmen wird. Wer jetzt sagt, dass stimme nicht, und jeder dürfe heute seine Meinung zum Beispiel auf Plattformen wie Headwind.tv äußern. Nun ja, dass ist eine Sache der Perspektive. Es gibt viele Wege, Menschen wegen ihrer Meinung zu diskreditieren, ohne sie gleich ins Gefängnis zu sperren. Die Androhung von Jobverlust ist da noch das einfachste Mittel, um Menschen dazu zu bringen, ihren Mund zu halten. Auch Bloßstellung und psychischen Druck in den Sozialen Medien hält nicht jeder gleich gut aus.
Es kommen auf der Webseite noch weitere Wissenschaftler zu Wort und es gibt eine große Diskussionsrunde, in der das Für und Wider gleichberechtigt besprochen wird. Das ist leider viel zu selten geworden. Talkshows und Diskussionen im Fernsehen, besonders bei den Öffentlichen-Rechtlichen laufen nur noch nach einem Schema ab. Es werden drei oder vier Leute mit der gleichen Meinung eingeladen und einer, der eine andere Meinung vertritt. Auf letzteren wird dann gemeinsam eingehackt. Ich finde das so widerlich, dass ich mir das nicht mehr antue.
Hier nun der Link zum Film ohne weiteren Kommentar.