PERRY RHODAN NEO Band 280 – »Fremder als fremd« von Lucy Guth
Perry Rhodan erwacht in völliger Finsternis jeglicher sensorischer Reize beraubt. Er weiß nicht, was passiert ist und wo er sich befindet. Er glaubt schon in dem Nichts seinen Verstand zu verlieren, da spürt er eine Veränderung …
Der Yanztrooner Doynschto arbeitet als Zerebralpfleger auf dem Planeten Nopaloor in einer Gehirnbank. Er versorgt frisch entnommene Ceynachs (Gehirne) und bereitete sie auf die Einlagerung oder die Transplantation in andere Wirtskörper vor. Da bekommt er ein Ceynach auf den Tisch, dass völlig anders ist und sich seinen Behandlungsmethoden entzieht. Um es am Leben zu erhalten, muss er es in einen Wirtskörper transplantieren …
So kommt es, dass Perry Rhodan im Körper eines jungen Yanztrooners aufwacht und von nun an zusammen mit dem Zerebralpfleger von einer insektoiden Verfolgerin durch eine fremde Welt gehetzt wird, die 43 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Sie schlagen sich auf und unter der Oberfläche eines völlig überfüllten Planeten durch Katakomben, Schmutz und billige Unterkünfte, durchstöbern Schwarzmärkte, Casinos und zwielichtige Etablissements um an eine Raumschiffpassage zu kommen.
Perry Rhodan will weg von dieser Welt und herausfinden, was mit ihm und seinem Körper passiert ist. Doch die Ceynach-Jägerin Torytrae bleibt ihnen ständig auf den Fersen und verhindert seine Flucht von Nopaloor.
Wow! Ich habe selten einen unterhaltsameren NEO-Roman gelesen. Da war alles dabei, was eine gute Geschichte ausmacht. Gut ausgearbeitete Charaktere, gelungene Dialoge, ungezwungene Action, perfektes Timing und ganz viel Sense of Wonder. Man lernt die Welt der Yanztrooner mit alles Sinnen kennen, man fühlt die Enge durch die Überbevölkerung förmlich. Ich hatte fast das Gefühl, die Bewohner Nopaloors würden jeden Moment aus den Buchseiten herausquellen.
Die Autorin beweist sehr viel Fantasie. Da bringt einen jede Kleinigkeit zum Staunen oder zum Lachen, vom Bordellbesuch bis zum Jahrmarkt, von der Bank bis zum Casino. Am Ende erlebt man noch einen genialen Twist, der überrascht.
Dabei wirkt die Geschichte nie albern, selbst wenn der Grundtenor so klingt. Ich meine, Perry Rhodans Gehirn geht auf Reisen, das hätte genauso gut schief gehen können. Siehe die Star Trek-Folge »Spocks Brain«, die nicht wirklich zum Besten gehört, was Star Trek hervorgebracht hat. Im Gegenteil vieles was in der Gesellschaft der Yanztrooner passiert, wird kritisch betrachtet und weißt einige Parallelen zur aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung unsere Realität auf.
Vom Schwarm gleich nach Naupaum, dies ist in der Tat eine unerwartete Entwicklung innerhalb der NEO-Serie. Da ich den Naupaum-Zyklus aus der Erstauflage nicht kenne, bin ich ziemlich gespannt, was mich hier im Kugelsternhaufen um die Galaxie M84 alles erwartet.
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht weiter spoilern, denn diesen Roman muss man selbst gelesen haben. Und weil man dafür so gut wie keine Vorkenntnisse benötigt, ist er auch für Neueinsteiger geeignet.
»Fremder als fremd« ist ein kleines Meisterwerk. Ich glaube, ich habe noch nie eine so unbedingte Leseempfehlung ausgesprochen wie zu diesem Roman. Danke an die Autorin, für die unterhaltsamsten Stunden mit einem NEO seit langem.
Danke für den schönen Kommentar! Mir selbst hat das Manuskript beim ersten Lesen auch ganz hervorragend gefallen, aber man weiß leider nie, ob der Text dann auch bei den Leserinnen und Lesern entsprechend ankommt. Bislang bin ich mit den Romanen, die ich kenne (bis einschließlich Band 286) sehr zufrieden. Vor allem unsere beiden Neuzugänge Olaf und Marlene haben sich toll eingeführt.
Kleiner Spoiler: In der kommenden Staffel (290-299) werden zwei weitere Autoren in die Serie einsteigen, so dass wir dann eine ausreichend große Mannschaft zusammenhaben, um alle zukünftigen Herausforderungen anzugehen.
welche Autoren schreiben fest für Neo
Die beiden Exposé-Autoren Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm. Momentan fest im Team sind Lucy Guth und Ben Calvin Hary. Ansonsten wechseln sich die Autoren öfter mal ab. Susan Schwartz und Kai Hirdt waren lange dabei, schreiben aber jetzt nur noch bei der Erstauflage mit. Hin und wieder springen Ruben Wickenhäuser und Arno Endler ein. Für die laufende Staffel sind zwei neue Autoren geplant und für die kommende auch nochmal zwei. Es ist momentan viel im Wandel begriffen.
Ooh, sehr schöner Blogeintrag! Ich habe ja die Odysee-Staffel tatsächlich im Abo gewonnen, daher lese ich dann nun (auch noch) etwas NEO.
Und ich war ebenfalls recht begeistert! Super Einstieg für komplette Neuleser*innen sowohl für NEO, wie auch Perry an sich. Dazu noch super Science-Fiction. Was will man mehr? :-D
Ich kenne diese Geschichte in der EA tatsächlich auch noch nicht, bin also genauso gespannt wie du!
Und Lucy Guth schreibt einfach toll!