Das Ende der Ausdehnung

Quelle: Amazon Prime

Diese Woche haben wir uns die letzten beiden Folgen von »The Expanse« angesehen. Nun bin ich total traurig, dass die Serie zu Ende ist, denn es sind viele Fragen offen geblieben.

»The Expanse« gehört für mich zu den besten SF-Serien der letzten beiden Jahrzehnte. Da steckt unglaublich viel Potential drin und man könnte damit wahrscheinlich noch ein Dutzend Spinoff-Serien drehen. Allein die Ringwelten bieten da genug Stoff.

In der letzten Staffel (Staffel 6) hat man sich auf die innenpolitische Situation im Sonnensystem konzentriert und die Geschehnisse auf den Ringwelten nur angerissen. Das Protomolekül kam ebenfalls ein wenig zu kurz und es fehlte auch eine nähere Betrachtung der Ringidentitäten. Leider hatte man nur sechs Folgen Zeit, um alles aufzulösen und hat sich daher für den politischen Konflikt zwischen den Inneren und den Gürtlern entschieden. Dennoch fand ich die sechs Folgen zu wenig. Besonders in der Letzten ging es so Hauruck, dass man kaum mitgekommen ist. Ich fand das unheimlich schade, aber da ist den Beteiligten wohl das Geld ausgegangen.

Mir liegen die, der Serie zugrundeliegenden, Bücher vor. Ich bin aber noch nicht über den Anfang von Band eins hinausgekommen. Das liegt auch daran, dass die Erzählung von James Corey stilistisch kein Meisterwerk ist und sich eher wie Fan-Fiction liest. Vielleicht wird es noch besser. Aber dazu müsste ich echt mehr Zeit haben. Soviel wie ich von anderen gehört habe, ist die Verfilmung stellenweise besser als die Romane und das liegt daran, dass man nicht alles eins zu eins übernommen hat.

Produzent Naren Shankar hat schon bei Star Trek tolle Arbeit geleistet, so das ihm da wohl ein Großteil des Verdienstes zusteht. Die Handlung der Folgen waren stets sehr spannend und die Charaktere entwickelten sich. Das sieht man ganz besonders in der letzte Episode. Die Figuren wirkten echt und nicht aufgesetzt und waren nie schwarz-weiß gezeichnet. Die Darsteller haben ihr Quentchen dazu geleistet, allen voran Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala und Cara Gee als Camina Drummer. Die Serie hatte einen überragenden weiblichen Cast, ohne das es sich aufgezwungen angefühlt hat, dass so viele Frauen in Hauptrollen zu sehen waren.

Echtes Highlight für mich war aber die realistische Darstellung des Lebens im Weltraum, die Reparaturbedürftigen Schiffe und Raumstationen, die Darstellung der fehlenden Schwerkraft und die Raumkämpfe, bei denen die Protagonisten zwischenzeitlich einen Kaffee trinken konnten, bis die Torpedos endlich ihr Ziel trafen.

Das Ende von »The Expanse« reißt eine Lücke in die Wand der SF-TV-Serien, die wahrscheinlich nicht so schnell zu schließen ist.

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