Martina Bernsdorf, Finsternis über Asharan, erschienen im NOEL-Verlag
Vielleicht ist diese Rezension etwas voreingenommen. Ich kenne Martina schon gut zwanzig Jahre und dass sie schreiben kann, hat sie als Fanfiction Autorin nicht nur in ihrer aktiven Zeit im Star Trek Forum oft bewiesen. Als ich hörte, dass sie endlich ihren eigenen Roman veröffentlichen konnte, hat mich das sehr gefreut und natürlich musste ich ihn unbedingt lesen.
Wie ich schon einige Male erwähnte, bin ich nicht unbedingt ein Fantasy-Fan, aber es ist ihr wunderbarer Schreibstil, der mich von Anfang an zu fesseln vermochte. FINSTERNIS ÜBER ASHARAN ist das gelungene Werk einer überaus talentierten Autorin. Ihre Auseinandersetzung mit den Charakteren der Geschichte ist beispielhaft. In diesem Roman geht es nicht nur um epische Schlachten – auch wenn diese einem empfindlichen Gemüt wie mir manchmal etwas zu blutrünstig waren – es geht hauptsächlich um die Charaktere. Jede handelnde Figur wird bis in ihre tiefsten Winkel ausgeleuchtet. Es gibt keine strikte Trennung von Gut oder Böse – in jeder Person finden sich Charakterzüge, die diese, um es bildlich auszudrücken, nicht nur als Schwarz und Weiß definieren, sondern in allen Nuancen von Grau. Martina gibt dem Leser Einblick in die Vergangenheit der Charaktere und man lernt, warum sie so geworden sind. Es ist so wie im richtigen Leben, wo die Guten nicht immer perfekt und die Bösen nicht nur schlecht sind.
Wer sprachlich perfekte Unterhaltung sucht, wer lesbische Liebe zu akzeptieren weiß oder ein Fan von Fantasy-Geschichten im Stil von „Herr der Ringe“ ist, sollte FINSTERNIS ÜBER ASHARAN unbedingt lesen.
Inzwischen hat Martina weiteren Romane über den Kindle-Store von Amazon veröffentlicht. Eine Bibliographie und Leseproben findet man auf der Homepage der Autorin.