Gestern stellte ich das herkömmliche Cerankochfeld vor. Heute möchte ich etwas zu Induktion sagen, weil das in den vergangenen Jahren zunehmend populärer geworden ist. Beim Kochen mit Induktion sollten man einiges beachten. Denn auch hier ist nicht alles so perfekt, wie manch einer denkt.
Der Newcomer – das Induktionskochfeld
Immer mehr Leute kaufen sich ein Induktionskochfeld, weil damit das Kochen sehr viel schneller geht, als mit Wärmestrahlung. Eine elektromagnetisches Feld erzeugt im Topfboden Kurzschlussströme, die das Gargut erhitzen. Das heißt, die Ceranoberfläche wird nicht so heiß – warm schon, durch die Kontaktwärme vom Topf – es kann also nichts anbrennen. Bei einigen Herden kann man den Topf überall hinstellen, der Herd erkennt den Topf automatisch. Auch hier verfügen die teureren Geräte über Koch- und Bratsensorik, welche die Temperatur regelt. Manche Kochfelder lassen sich sogar über eine App steuern, wenn man das möchte.
An sich ist Kochen mit Induktion eine schnelle, saubere Angelegenheit. Sie ist vor allem sicher, weil man sich am Kochfeld nicht so leicht verbrennen kann. Dafür muss man allerdings auch tief in die Tasche greifen. Induktionsherde sehr viel teuer als normale Cerankochfelder. Hersteller erklären gern, dass man die hohen Anschaffungskosten durch die Energieersparnis beim Kochen zurückbekommt. Das ist ein Trugschluss. Cerankochfelder erzeugen beim Aufheizen einen Energieüberschuss, der beim Fortkochen genutzt wird. Mit Induktion erreicht man schnell die Temperatur erhält aber keinen Überschuss, beim Fortkochen muss im Vergleich mehr Energie zugeführt werden. Die Boostfunktion verbraucht nochmal einiges mehr an Energie. Durch diese nur minimal bessere Energiebilanz wird man den Anschaffungspreis innerhalb der Lebensdauer des Geräts trotzdem nie kompensieren können. Messung haben ergeben, dass man zirka fünf Euro im Jahr spart. Induktionsherde enthalten sehr viel moderne Elektronik, die naturgemäß anfälliger für Störungen ist. Sie gehen schneller mal kaputt und die Reparaturen sind meist teuer.
Ein weiteres Gegenargument werden für einige Menschen die elektromagnetischen Felder sein, die der Herd erzeugt. Man sollte sich bei der Anschaffung eines Induktionsherdes bewusst machen, dass man sich da einen (je nach Größe) sieben bis elf Kilowatt Mittelwellensender in die Küche stellt und dann zehn Zentimeter davor steht. Wenn schon jemand Probleme bei Handymasten hat, sollte er keinen Induktionsherd kaufen.
Zudem funktioniert der Herd nicht mit allen Töpfen. Man muss sich eventuell komplett neu ausstatten. Die meisten Töpfe sind zwar heute Induktionsgeeignet, aber nicht alle haben die gleiche Qualität. Hier ist es ähnlich wie bei Cerankochfeldern, bei manchen Töpfen (den billigen) ist die Wärmeentwicklung nicht so optimal (es geht Energie verloren) und es können unangenehme Geräusche entstehen. Viele Haustiere reagieren negativ auf das hochfrequente Pfeifen, was wir Menschen weniger wahrnehmen. Für Menschen mit Herzschrittmachern und eingepflanzten Defibrillatoren sind Induktionsherde ohnehin ungeeignet.
Vorteile: Es geht richtig schnell. Wasser wird zum Beispiel mit schneller heiß, als mit einem herkömmlichen Cerankochfeld.
Nachteile: Die Schnelligkeit hat ihren Preis, die Kochfelder sind teuerer und die Elektronik ist störungsanfälliger. Man benötigt spezielle Töpfe. Haustiere und Menschen mit Herzschrittmachern und ähnlichen Implantaten reagieren auf die elektromagnetischen Felder, mit denen Wärme im Topfboden erzeugt wird. Die Energiebilanz in der Praxis ist nicht so gut, wie viele Hersteller behaupten.
Ich persönlich würde mir keinen Induktionsherd in die Küche stellen und zwar schon wegen der hohen Anschaffungskosten nicht. Schnell kochen mag mitunter nicht schlecht sein, aber dafür gibt es andere Möglichkeiten. Wo wir beim Kochen mit Gas wären …