Das mich die Kultur der Bajoraner faszinierte, habe ich an dieser Stelle schon erzählt. Ich schrieb einige Kurzgeschichten aus dem Bajoranischen Widerstand. Das ich damit nicht allein war, konnte man damals an den Fanpublikationen im Forum-Shop ablesen. Bajor und der Bajoranische Widerstand war ein sehr beliebtes Thema.
Die Macher von Star Trek: Deep Space Nine haben das geschickt gemacht. Eben weil sie auf Dauer keine Geschichten schreiben konnten, die nur eine Episode lang waren, entwarfen sie eine Menge Charaktere und entwickelten mit dem Planeten Bajor eine komplexe Welt. Eine Welt in der die Zeit vergeht und sich Dinge ändern, mal zum Guten mal zum Schlechten, wie im richtigen Laben. Das war notwendig, denn die Raumstation war kein Raumschiff, das umherflog und jede Woche bei einem anderen Planeten halt machte und neue Spezies eingeführt werden konnten. Deshalb begannen die Serienautoren längere Handlungsbögen zu entwicklen, die über mehrere Folgen reichten. Damit waren sie Vorreiter für die heute so erfolgreichen Serienkonzepte wie bei »Games of Thrones« oder Star Trek: Discovery, in denen die Handlung über eine komplette Staffel erzählt wird.
Das Ölbild malte ich Ende der Neunziger nach einem Matte Painting aus der Serie. Das Cardassianische Raumschiff fügte ich in Acryl später hinzu, um die Besetzung Bajor durch die Cardassianer zu symbolisieren. Die Cardassianer waren als Unterdrücker der Bajoraner genauso gut konzipiert, wie die Bajoraner selbst. Da gab es keine Klischees, keine schwarz oder weiß, jeder Charakter bekam seine eigenen Geschichte, in jedem steckte Gutes und Böses. Die Geschichten und ihre Figuren bewiesen in jeder Folge aufs Neue, dass das Leben alle Nuancen von grau enthält. Ein Grund dafür, dass auch die Cardassianer ihre Fans hatten und sie in genauso vielen Geschichten gewürdigt wurden.
All die Bilder hängen übrigens in meiner Wohnung im Haus meiner Eltern.