Jetzt hat es mich ereilt.
Gestern rief mein Kollege an, der mir im Büro gegenübersitzt. Er hatte mir am Mittwoch schon erzählt, dass ein Teilnehmer aus seinem Abendschulkurs positiv auf Covid 19 getestet wurde. Gestern teilte er mir dann mit, dass er sich habe testen lassen und ebenfalls positiv getestet wurde. Dazu muss man hinterherschicken, dass er bereits im April an Covid 19 erkrankt war (wie seine komplette Familie) aber damals nicht getestet wurde. Im Juli hat er einen Antikörpertest machen lassen, der positiv ausgefallen ist. Da die PCR-Tests so empfindlich sind und auf kleinste Virusrückstände ansprechen, ist er wahrscheinlich deshalb positiv getestet worden. Krankheitssymptome hat er nicht, muss aber jetzt für zwei Wochen in Quarantäne.
Wir haben ein Lüftungsgerät mit HEPA-Filter im Büro, sitzen zwei Meter auseinander hinter unseren Bildschirmen verschanzt und haben alle zwei Stunden die Fenster zum Lüften geöffnet. Ich gehe nicht davon aus, dass ich infiziert bin. Schon allein, weil ich nicht glaube, dass es sich bei meinem Kollegen um eine Zweitinfektion handelt. Er hat schließlich keinerlei Symptome. Und ich habe gelesen, dass dies schon mehreren Leuten passiert ist, die bereits im Frühjahr erkrankt waren. Die haben sich als Reiserückkehrer testen lassen und wurden positiv getestet und in Quarantäne geschickt, trotz überstandener Infektion. Ausschlaggebend ist dabei der CT-Wert, doch im Gegensatz zu den Gesundheitsämtern in Ostdeutschland liefern die Gesundheitsämter in Bayern den CT-Wert nicht mit. Wenn der nämlich über 30 liegt, bedeutet das, das derjenige nicht infektiös ist. Es gibt Krankenhäuser, die schicken ihre Mitarbeiter mit einem solchen Wert sogar arbeiten. Das RKI sieht das ähnlich, nur manche Gesundheitsämter sehen das nicht so, die gehen auf Nummer sicher.
Es wird interessant, was das Gesundheitsamt zu dem Fall sagt. Muss ich mich jetzt ebenfalls testen lassen? Oder muss ich auch in Quarantäne? Noch hat sich keiner bei mir gemeldet. Nun, es ist ja auch Wochenende. Ich werde mich morgen mal mit meinem Arbeitgeber kurzschließen. Schwierig wird es so und oder so. Selbst wenn ich nicht in Quarantäne muss, habe ich die Arbeit des Kollegen nun auch noch am Hals. Gerade wo ich ohnehin so viel zu tun habe, dass ich kaum noch zu meiner eigentlichen Arbeit komme, Pläne zu zeichnen und Angebote zu schreiben.
Die nächsten beiden Wochen werden sicher spannend.
Oh je, die Einschläge kommen wirklich immer näher. Sohnemann ist aufgrund einer ähnlichen Situation bereits zwei Wochen im Homeoffice/Homeschooling. Testen hat er sich nicht lassen müssen. Soviel ich weiß wird derzeit auch nur noch bei Symptomen getestet, da die Labors (Ellen!) vollkommen überlastet sind.
Mehr als machen kann man nicht auf Arbeit. Ich möchte keine blöden Durchhalteparolen schreiben. Aber ich hoffe, du hast eine gute Strategie, wie du mit solchem Stress umgehst.