Landhotel mit top Preis-Leitungs-Verhältnis

Erst jetzt ist mir aufgefallen, dass ich kein Foto vom Hotel und vom Zimmer gemacht habe, aber das ist nicht so schlimm, ich verlinke hier ohnehin die Webseite, da kann sich dann jeder selbst ein Bild machen.

Bei meiner kurzfristigen Suche nach einer Unterkunft blieb ich recht schnell beim Landhotel Schneider hängen. Auf allen Plattformen wurde das Familiengeführte Hotel als sehr gut bewertet. Nachdem ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei Booking buche, bin ich direkt auf die Seite des Hotels und entdeckte dort, dass es verschiedenen Arrangements gibt, die man buchen kann. Wir beschlossen die drei Übernachtungen mit Frühstück und 4-Gänge-Menü zum Abendessen zu buchen. Ich sagte mir: Wenn das Essen wirklich so gut ist, wie die Bewertungen sagen, dann ist der Preis unschlagbar.

Und in der Tat wurden wir nicht enttäuscht. Das Hotel befindet sich inmitten eines kleinen Dorfs oberhalb von Riedenburg, sehr idyllisch gelegen. Es besteht aus mehreren Häusern, einem Haupthaus, einem großen Gästehaus und der alten Schmiede (einem kleinen Gebäude auf der anderen Straßenseite). Von der Suite bis zum Einzelzimmer sind alle Zimmerkategorien buchbar. Unser Hotelzimmer lag im Haupthaus, war geräumig und standardgemäß eingerichtet. Es hatte sogar einen kleinen Balkon. Das Bad muss in den Nullerjahren mal renoviert worden sein, den Fliesen nach zu urteilen. Es könnte einen kleinen Umbau zu einer bodenebenen Dusche vertragen. Die eingebauten Rollläden könnte man gegen Rollläden mit Fliegengittern tauschen, dann hätte man auch nicht so viele Mücken im Zimmer. Eine Klimaanlage wäre prinzipiell leicht nachrüstbar, muss aber nicht sein, wenn man die ganze Nacht die Fenster aufmachen könnte. Es gibt einen Aufzug und einen kleinen Wellnessbereich mit Fitnessraum im Keller vom Haupthaus.

Das Restaurant mit angeschlossenem Biergarten verfügt über mehrere getrennte Räumlichkeiten, so dass man nicht mit hunderten Leuten zusammen beim Essen sitzt. Es ist alles sehr persönlich. Hotelgäste können im Wintergarten essen und frühstücken. Das Schöne ist, jedes Zimmer hat während des ganzen Aufenthalt seinen eigenen Tisch, man muss also nicht nach freien Plätzen suchen, wenn man mal später zum Essen kommt. Das Frühstücksbuffet war das vielseitigste Buffet, was ich in einem Hotel je erlebt habe. Nicht mal in den großen Hotels hat man so eine Auswahl, die auch noch jeden Tag gewechselt hat. Das Abendessen ließ von der Qualität und Vielfalt ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Es war reichhaltig, schmackhaft und hübsch angerichtet. Das Speisenangebot von der Karte ist überwältigend, da hat man die Qual der Wahl. Es gibt Gerichte für Vegetarier und sogar für Veganer. Man müsste schon mehrere Wochen bleiben, um alles einmal gegessen zu haben. Preislich liegt es im mittleren Niveau, für die Qualität eigentlich schon überraschend günstig. Wenn man das 4-Gänge-Menü zum Zimmer mitbestellt, kommt man weit unter den Preis, den man einzeln für die Gänge zahlen würde. Und falls jemand denkt, die Portionen wären beim Menü kleiner: Nein, definitiv nicht.

Mehr als das Hotel und ein paar Bauernhöfe gibt es in dem Ort nicht. Es ist also sehr ruhig, bis auf die LKWs, die am Freitagmorgen das Hotel belieferten (aber die waren auch schnell wieder weg). Wichtig für E-Autofahrer, es stehen zwei öffentliche Ladesäulen neben dem Hotel und es gibt eine Bushaltestelle, wobei ich nicht sicher bin, ob da überhaupt noch ein Bus fährt. Mit den Öffentlichen ist das Hotel schwieriger zu erreichen, dafür gibt es genug Parkplätze und eine Fahrradgarage. Wer möchte, kann sein Auto gegen Aufpreis auch in einer Garage unterstellen. Wir haben fürs Parken nichts bezahlt. WLAN ist im ganzen Haus verfügbar und der Zimmerservice war auch tadellos.

Die meisten Urlauber waren mit dem Fahrrad oder Auto da, manche nur für eine Nacht, andere länger. Meist waren es ältere Paare, Familien oder Großeltern mit Kindern. Es ging international zu. Die Wirtsleute, allen voran die Seniorchefin, ging morgens und abends von Tisch zu Tisch, erkundigte sich nach dem Wohl der Gäste. Das Personal nahm sich immer Zeit für einen kleinen Schwatz mit dem Gast. Man hat das Gefühl, dass man zur Familie gehört. Die Organisation stimmt, trotz einer parallellaufenden Veranstaltung am Freitag hatten wir pünktlich und zeitnah unser Abendessen auf dem Tisch.

Fazit: Wir kommen gerne mal wieder hier her.

Tropfsteine und Burger

Quelle: Wikipedia

Man lernt nie aus. Obwohl ich aus einer Stadt mit einer Tropfsteinhöhle komme und mich seit Kindheit damit auskenne, wusste ich nicht, dass es Becherstalagmiten gibt. Eigentlich ist weltweit bisher nur einer bekannt, und der steht im Schulerloch bei Essing.

Nach dem wieder sehr reichhaltigen Frühstück checkten wir aus unserem Hotel aus und fuhren Richtung Kehlheim. Der Abschied fiel angesichts des Regens nicht allzu schwer. Wir machten uns auf einen regnerischen Tag gefasst, aber kurz vor Essing hörte der Regen plötzlich auf, die Straße war trocken und auf dem Parkplatz der Tropfsteinhöhle trafen wir zusammen mit den ersten Besuchern ein.

Was ich irgendwie nicht auf dem Schirm hatte; bis zum Eingang zur Höhle muss man erstmal zwanzig Minuten steil den Berg rauf. Zum Glück hatte ich die Bergschuhe angezogen. Allerdings kam ich nicht nur ins schwitzen, sondern keuchte angesichts des sehr steilen Anstiegs wie ein Asthmatiker. Das sollten die unten am Parkplatz unbedingt dranschreiben, damit man sich darauf einstellen kann. Es gibt zwar unterwegs ein paar wacklige Bänke, aber ältere Leute und Familien mit kleinen Kindern tun sich da schwer. Ich war froh, als ich vor dem Höhleneingang stand.

In der Höhle darf man nicht fotografieren, damit sich keine Algen auf den Tropfsteinen bilden. Ganzjährig herrscht eine Temperatur von 9 Grad in der Höhle, in der schon Neandertaler gelebt haben und Fledermäuse überwintern. Die »Räume« sind ziemlich groß. Der Größte soll einst eine Druiden-Schule gewesen sein, wobei das nicht schriftlich überliefert ist. Man kann es sich aber gut vorstellen. Die Tropfsteine sind eher klein, verglichen mit denen anderer Höhlen, das Highlight aber ist ein Becherstalagmit mit einem Meter Durchmesser. Da hat es mich dann doch geärgert, dass man nicht fotografieren durfte. Am Ende der Führung bekommt man eine tolle Lichtshow gezeigt, die auf die Wände des größten Raums projektiert wird und die von den gleichen Machern produziert worden ist, die auch bei den Schlosslichtspielen in Karlsruhe dabei waren.

Als wir nach einer halben Stunde wieder an Tageslicht kamen, ist wegen des Temperaturgefälles meine Brille beschlagen. Wir haben noch ein paar Fotos von oben auf den Main-Donau-Kanal gemacht und sind dann zum Auto gelaufen und weitergefahren. Denn wir hatten uns in Landshut mit einem Freund im »Ruff’s Burger« verabredet. Hier hatten wir im Frühjahr schon mal angehalten und Mittag gemacht. Wir sind zwar keine Burgerfans, aber das Restaurant hat auch anderes zu bieten. Die belgischen Pommes (doppelt frittiert) sind echt lecker und die Limonaden werden in coolen Bechern serviert.

Nach netten Gesprächen und einem Kaffee sind wir dann gen Heimat gefahren. Unterwegs hat es immer mal wieder geregnet, aber insgesamt war es angenehm warm. Wir waren beide ziemlich müde als wir angekommen sind und haben erstmal einen Powernap machen müssen.