PERRY RHODAN NEO Band 326 – »Expedition Monol« von Ruben Wickenhäuser
Perry Rhodan hat endlich ein Ziel. Nur im Zentrum von M 87 auf Monol können die Menschen dem Neuronat Catron entgegentreten und mit Hilfe einer Catron-Ader in die Milchstraße zurückkehren. Doch von Monol geht eine parapsychische Strahlung aus, die eine Annäherung verhindert.
Eric Leyden und Geoffry Abel Waringer tüfteln an einer Lösung, die sie im Libraschirm der SOL finden. Der könnte mit ein paar Modifikationen die Menschen vor der Strahlung schützen. Aber für die gefährliche Mission nach Monol muss das Raumschiff evakuiert werden. Fünfzehntausend Solaner müssen ihre Heimat verlassen ohne eine Garantie, zurückkehren zu können. Die meisten leben dort seit Generationen und sind nicht willig ihre Heimat so einfach aufzugeben.
Das Unmögliche gelingt, Perry Rhodan und die Schiffsführung der Großen Alten können die Solaner überzeugen. Mit einer Rumpfbesatzung fliegt die SOL nach Monol. Doch die Welt von Catron ist mehrfach gesichert. Spätestens an den Waffenplattformen scheitern die Terraner. Da bekommen sie unerwarteterweise Hilfe von dem Loower Pankha-Skrin. Das Loowerkind hatte Perry Rhodan einst gebissen. Nun erwachsen, revanchiert er sich und bringt Rhodan, zusammen mit Thora, Gucky, Icho Tolot sowie Omar Hawk und seinem Okrill Watson nach Monol. Die SOL bleibt in sicherer Entfernung zurück.
Nach ihrem Absturz auf Monol erleben die sechs gefährliche Situationen, die sich zwar schnell als Simulation entpuppen, aber dennoch tödlich sein könnten. Sie stoßen auf eine Spähre in der Perry und Thoras Tochter Nathalie gefangen gehalten wird. Mit Hilfe von Pankhra-Skrin können sie die altersschwache Schwester der Tiefe befreien und sich ihrem finalen Ziel einer neuneckigen Festung nähern.
Es stecken eigentlich zwei Romane in diesem NEO und die könnten nicht unterschiedlicher sein. Im ersten schildert der Autor die Evakuierung der SOL mit all ihren Schwierigkeiten. Dafür wählt er die Perspektive der Ärztin Lia Tifflor, die sich nur noch mit Aufputschmitteln aufrecht hält. Das ist sehr gefühlsbetont und vor allem nachvollziehbar geschildert. Dass aber letztendlich nur das Charisma von Perry Rhodan, die Aufständigen befriedet, sei dahingestellt. Wie realistisch das ist, vermag ich nicht einschätzen. Die Handlung hat mir aber auf Grund ihrer Bodenständigkeit gut gefallen.
Entgegen dieser eher realistischen Geschichte schwenkt die zweite Hälfte des Roman komplett ins Phantastische ab. Monol ist jene Welt, auf die es Perry Rhodans Gehirn am Ende seiner Odyssee verschlagen hatte und auf der er ein Fantasy-Abenteuer erlebt hatte. Dasselbe passiert nun mit den Teilnehmern des »Außenteams«. Da wird jeder mit Kreaturen aus seiner eigenen Phantasie konfrontiert, inkl. Watson, der ein Okrillweibchen gegen Hawk verteidigt.
Interessant wird es, als man auf Nathalie trifft und so nach und nach die Zusammenhänge erfährt. So waren es die Schwestern der Tiefe, die Rhodans Gehirn entführten, um es in Catron zu implantieren. Sie erhofften sich damit die Kontrolle über das Neuronat. Doch Catron leitete das Gehirn um, weshalb Rhodan in Naupaum landete. Das klingt für mich zumindest einigermaßen nachvollziehbar, wobei mich die Rolle Perry Rhodans – als Übermächtigen – dann doch ein wenig stört. Wieso soll ausgerechnet sein Gehirn Catron schaden? Roi Danton wurde zumindest dafür konditioniert. Rhodan ist doch nur ein Zeitträger.
Nett waren die vielen Bezüge zu vorangegangenen Staffeln, die ich teils nur noch schwach in Erinnerung hatte. Da wird der ein oder andere Neuleser fragend die Stirn gerunzelt haben, aber sie verleihen der Serie einen inneren Zusammenhang.
Nun ist Familie Rhodan da Zoltral wieder vereint. Und jetzt? Da erwarte ich noch ein bisschen mehr, als das, was mir bisher gezeigt wurde. Und kann mir bitte endlich mal jemand erklären, was denn nun eine Dyade ist. Herausheben möchte ich an dieser Stelle das exzellente Titelbild, das Thora mit ihrer Tochter Nathalie zeigt.
Alles in allem ist »Expedition Monol« ein unterhaltsamer und kurzweilig Roman, der neben Science Fiction viel Sozial Fiction enthält und daher verschiedene Leserschichten gleichzeitig anzusprechen vermag.