PERRY RHODAN NEO Band 321 – »Duell der Druisanten« von Ruben Wickenhäuser
Die BASIS wird von den Raumschiffen der Skoar ins Dewellsystem eskortiert. Dort wird Perry Rhodan vom Befehlshabenden Druisanten Kibosh Baiwoff auf den 4. Mond des Planeten Dwellion eingeladen. Auch wenn die Geste zunächst freundlich erscheint, bleibt das Außenteam um Perry Rhodan, John Marshall, Ras Tschubai und Sarah Maas misstrauisch. Aus gutem Grund wie sich herausstellt. Baiwoffs Stellvertreter Agen Thrumb plant eine Verschwörung gegen seinen Vorgesetzten und informiert Perry Rhodan darüber, dass ein Dekonstruktor der Konstrukteure des Zentrums auf den Weg ist, um die BASIS zu zerlegen. Das bekommt Baiwoff mit und macht Jagd auf seinen Stellvertreter.
Ras Tschubai teleportiert Perry Rhodan und das Außenteam in ihre Space-Disk. Mit Hilfe von Thrumb, der inzwischen einen Großteil des Stützpunktes unter seine Kontrolle gebracht hat, können sie von dem Mond zurück zu BASIS fliehen.
Doch da erscheint der Dekonstruktor und umschließt die BASIS für die geplante Zerlegung. Erst als ein Raumschiff mit einem Kartanin in das System einfliegt und in die BASIS einschleust, lassen die Raumschiffe der Skoar und der Dekonstruktor von der BASIS ab. Die BASIS wird beschleunigt und kann trotz Beschuss mit einer Nottransisition flüchten.
Das Waffenfeuer der Gegner hinterlässt allerdings schwere Schäden am Dimetransantrieb. Damit ist die BASIS erst einmal in M87 gestrandet.
Eigentlich passiert in dem Roman sehr wenig, was ihn über weite Strecken sehr langatmig macht. Ruben Wickenhäuser beschreibt jedes Detail komplex und ausführlich, ohne das man tatsächlich eine Vorstellung davon bekommt. Die Beschreibung der Kultur der Druisanten mögen durchaus reizvoll sein, sind aber perspektivisch nicht immer passend. Zu oft verwendet der Autor einen allwissenden Erzähler, um Informationen zum Handlungsablauf zu vermitteln. Das kann man machen, ich ziehe allerdings die personelle Perspektive vor, weil es das Lesen erleichtert, wenn man direkt bei der Figur ist.
Generell hat der Roman das Problem, dass er zu viele Informationen vermitteln muss und das mit viel zu viel Personal. Zwischen den vielen Namen und Begriffen, wie Druis, Druisant oder Druisaton – um nur ein Beispiel zu nennen – verlor ich hin und wieder den Überblick und musste nachschlagen, wer jetzt diese Figur war. Das macht das Lesen nicht einfacher.
Was mich aber absolut irritiert hat, war das Auftreten von Sarah Maas in diesem Roman. Denn das passt irgendwie überhaupt nicht. Zum einen wird man durch ihre Erinnerungsschübe zurück in die Aphiliestaffel versetzt. Es mag zwar glaubhaft sein, wenn jemand ein Trauma wie sie erlebt hat. Andererseits hat so jemand nichts an Bord eines solchen Schiffes und schon gar nichts bei einer Außenmission zu suchen. Die Frau gehört therapeutisch behandelt, das hätte sogar John Marshall erkennen müssen. Andererseits, wenn ich richtig gerechnet habe, ist Sarah Maas inzwischen etwa 145 Jahre alt. Schon während der Aphilie ist sie auf die Behandlung mit Jungbrunnen angewiesen. Da stellen sich mir gleich mehrere Fragen. Wird Jungbrunnen immer noch hergestellt, damit sie es regelmäßig einnehmen kann? Was ich kaum glaube, da das Medikament ja offiziell vernichtet wurde. Wieso ist sie dann nicht längst gestorben wie Stella Michelsen? In dem Fall wäre es besser gewesen, einen unbekannten Charakter für diesen parallelen Handlungsstrang zu nehmen, obgleich ich den Rückblick in die Aphiliestaffel nicht gut finde. Darum gab es ja den Ortswechsel nach M87 und den Aufbruch der BASIS, um sich von der vergangenen Staffel abzugrenzen und ins Unbekannte vorzustoßen. Als Leserin erwarte ich da neue Abenteuer und keine Rückblicke.
Hinzu kommen wieder einige Anschlusslücken aus dem Vorgängerroman. So erfahre ich, dass Roi Danton im Körper von Thomas Rhodan da Zoltral den Namen Rhodanton erhalten hat. Da Thomas in diesem Roman keine Rolle spielt, wäre die Information im Vorgänger- oder Nachfolgeroman besser aufgehoben gewesen.
»Duell der Druisanten« kann man lesen, muss man aber nicht, weil man handlungstechnisch nicht viel verpasst. Wer sich jedoch für fremde Kulturen interessiert wird mit den bildhaften, überbordenden Beschreibung der Druis und ihrer Umwelt gut unterhalten.