Im Seenland Südostoberbayern

Außer dem Chiemsee und dem Waginger See gibt es in Südostoberbayern viele weitere Seen. Die meisten sind eher klein aber lauschig. Ein paar habe ich schon besucht, aber einige kannte ich noch nicht. Einer davon ist der Wössener See, den wir am Wochenende besuchten.

Von der Größe her ist es eigentlich ein Teich. Aber der See ist tief, weil es ein Stausee ist. Da ist der Begriff See dann schon wieder richtig. Wenn man sich den Wössener See auf Satellitenbildern ansieht, hat er eine Herzform. Davon bemerkt man vor Ort jedoch nichts. Dafür ist das Drumherum wirklich idyllisch und man kann dort gut baden, wenn man Naturgewässer mag. Wir waren am Samstag dort und es war nichts los, außer den Leuten, die ihre Hunde spazieren führten. Es gibt offenbar mehr Hunde als ich gedacht habe, manche hatten sogar vier bis sechs an der Leine. Jedenfalls ist der Wössener See leicht zu erreichen, es gibt sogar eine Bushaltestelle von der man etwa 400 Meter auf einer bequemen Asphaltstraße bis zum See laufen kann.

Wir wollten jedoch etwas mehr wandern als nur einmal um den See herum, daher fuhren wir auf der Deutschen Alpenstraße weiter über Reit im Winkel nach Seegatterl und vorbei am Weitsee zum Mittersee. Der hatte im Frühsommer überraschend viel Wasser gehabt, das wollte mein Mann mir zeigen. Doch das Wasser war abgelaufen und der Seespiegel so niedrig, wie ich ihn kannte. Mein Mann erzählt immer, dass der See Anfang der Neunziger bis hoch zum Wald reichte. Durch die wenigen Niederschläge in den letzten Jahren/Jahrzehnten und die ausgefallenen Schneeschmelzen der letzten Winter ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Wir spazierten so lange am Seeufer entlang, bis mir die Sonne zu sehr brannte, dann gingen wir durch den Wald zurück zum Auto. Interessant: auch hier waren viele Urlauber mit Hunden unterwegs. Zumindest waren die meisten angeleint.

Hier ein paar Impressionen vom Wössener See:

Wössener See
Wössener See
Wössener See
Wössener See
Mittersee
Mittersee
Mittersee
Mittersee

Neuanfang nach Pleite

Gestern war mein letzter Arbeitstag. Es fühlt sich noch ein bisschen komisch an, zu wissen, dass man die Kollegen nicht mehr regelmäßig sehen wird, und ich auch keinen »Kampf gegen das Chaos« mehr zu führen habe, wie ich meine Arbeit immer bezeichnet habe. Ich bin jetzt noch bin Ende September im Urlaub, dann fange ich einen neuen Job an. Das ist zumindest die erfreuliche Aussicht nach all dem Stress der letzten Zeit.

Die vergangenen Monate waren nicht einfach. Es ist schlimm mitanzusehen, wie eine Firma den Bach runter geht. Da spielt sich jeden Tag ein neues Drama ab, teilweise so absurd, dass man sich an den Kopf greift. Irgendwann werde ich mal einen Roman darüber schreiben. Die Abläufe werden in einem Artikel der Wirtschaft Woche sehr gut beschrieben, auch wenn es sich bei mir nicht um einen großen Konzern gehandelt hat, sondern nur um einen mittelständischen Handwerker, aber es passt alles. Man glaubt gar nicht, welches Spektrum an Gefühlen man da durchlebt. Ich war verärgert, frustriert und fühlte mich oft hilflos. Gleichzeitig staunte ich über die absurden Geschehnisse (manches erträgt man tatsächlich nur mit Humor) und hegte immer die Hoffnung, es würde schon wieder werden, aber das war ein Irrtum. Die Problematik war, dass am Ende jeder nur für sich kämpfte, aber nicht für die Firma. Die wenigen, die sich noch engagierten, waren die Dummen. Wobei ich nicht sicher bin, ob man die Insolvenz mit eigenem Engagement noch hätte abwenden können. Zumindest nicht in den letzten sechs Monaten, da war eigentlich alles schon gelaufen.

Ich habe bereits im Mai begonnen, mir eine neue Arbeit zu suchen und auch recht schnell einen neuen Arbeitsvertrag in einem Ingenieurbüro unterschrieben. Auf Grund der langen Kündigungsfrist konnte ich aber nicht gleich wechseln. Mich für die Zeit krankschreiben, wie es andere getan haben, widersprach meinen Prinzipien und es kann dazu führen, dass man kein Geld bekommt. Außerdem hätte ich dann das Spannendste verpasst. Daher blieb ich bis kurz vorm bitteren Ende. Am 1.10. wird das Insolvenzverfahren eröffnet und die Firma abgewickelt. Ich hoffe, dass ich zumindest bis dahin meine aussehenden Gehälter bekomme, wie es der Insolvenzverwalter versprochen hat.