Das Leben schreibt oftmals die besten Geschichten. Das ist der Grund, warum ich gern Filme ansehe, die auf wahren Begebenheiten beruhen oder die Biografie eines Menschen erzählen. Als wir unlängst unser Bücher-und Filmregal umgeräumt haben, stellte ich fest, dass wir viele solcher Filme haben. In den vergangenen Wochen liefen auch einige im Fernsehen oder erschienen neu bei den zwei Streamingdiensten, die wir abonniert haben. Drei davon möchte ich hier vorstellen.
»Air: Der große Wurf«
Als der Trailer letztes Jahr herauskam, machte dieser mich sofort neugierig. Unteranderem auch deshalb, weil ich den Schauspieler Matt Damon gerne sehe. In dem Film geht es um den Marketingmann Sonny Vaccaro, der in den Achtzigern beim Sportschuhhersteller Nike arbeitet. Er möchte den jungen Basketballer Michael Jordan zu Nike holen, was keiner in der Firma für möglich hält. Zum einen weil das Budget dafür nicht da ist und zum anderen, weil Addidas und Converse das Geschäft mit den Basketballschuhen dominieren. Doch Sonny Vaccaro läßt sich nicht beirren. Er setzt alles auf eine Karte und damit auch seine Karriere aufs Spiel. Der Coup gelingt unteranderem wegen des Schuhdesigners von Nike, der für Jordan einen eigenen Schuh kreiert und damit die Regeln des Sportverbands bricht (zu viel Farbe). Außerdem wurde der Vertrag mit dem Spieler zu einem Novum in der Geschichte des Sports. Erstmals wurde ein Sportler an jedem verkauften Schuh prozentual beteiligt.
Obwohl man weiß, wie die Geschichte endet, finde ich es spannend zu sehen, auf welchem Weg und mit welchen Mitteln Sonny Vaccaro um den Vertragsabschluss kämpft. Der Soundtrack mit vielen bekannten Songs aus den Achtzigern ist ebenfalls absolut hörenswert.
»Love & Mercy«
Wo wir gerade bei Musik sind. Unlängst lief auf 3Sat ein Biopic über die Beach Boys. Der Film stammt schon von 2015 und war irgendwie an mir vorbei gegangen. Auch über die Band wusste ich wenig bis gar nichts. Klar, man kennt die Lieder, aber die Geschichte dahinter oftmals nicht. Brian Wilson war einer dieser Menschen, bei denen Genie und Wahnsinn eng beieinander lagen. Er hatte fast schon autistische Züge, musikalisch war er ein Genie, der Umgang mit seien Mitmenschen lag ihm eher weniger. Das lag unteranderem daran, dass er vom Vater gnadenlos zum Erfolg angetrieben wurde und statt Lob meist Undank erntete. Später war es sein Manager, der ihn mit Psychopharmaka unter Kontrolle hielt und seine Genialität und seinen Erfolg zum eigenen Wohl ausnutzte.
Der Film gefiel mir deshalb so gut, weil er ein Happy End hat und nicht, wie zunächst befürchtet mit dem Tod von Brian Wilson endet. Nicht nur wegen der ins Ohr gehenden Musik ist dieser Film absolut sehenswert.
»Der Mauretanier«
Seit »Sherlock« bin ich großer Anhänger von Benedict Cumberbatch. Er ist einer der wenigen Schauspieler der in jeder Rolle überzeugt, egal was er spielt. Ich fand ihn auch als Khan in »Star Trek – Into Darkness« sehr stark. Als ich ihn im Trailer zu »Der Mauretanier« sah, wusste ich, den Film musste ich mir ansehen. Und weil auch noch Jodie Forster darin eine Hauptrolle spielt erst recht. In der wahren Geschichte geht es um einen jungen Mann aus Mauretanien, der nach den Anschlägen vom 11.9.2001 verhaftet und in Guantanamo eingesperrt wird. Ohne Chance auf einen fairen Prozess oder überhaupt einen Prozess wird er verhört, gefoltert und beinahe getötet. Schließlich soll er zum Tode verurteilt werden. Da wird eine Anwältin auf ihn aufmerksam und erzwingt vor Gericht Einsicht in die Beweise, was ihr nicht gelingt, weil die CIA und die Bush-Regierung blockieren. Aber auch der Ankläger hat Probleme Einsicht in die Verhörprotokolle zu erhalten und das nicht von ungefähr …
Wer wissen will, wie dieser juristische Thriller ausgeht, sollten ihn sich unbedingt anschauen. Die Geschichte ist so unglaublich und berührend, die muss man gesehen haben.