Ich hatte unlängst versprochen, hier zu zeigen, was ich zum Kamihimo-Flechten für Hilfsmittel verwende. Hier nun eine kleine Übersicht.
Wichtig ist eine feste Unterlage, die schmutzig werden kann. Denn der Kleber kann schnell daneben tropfen. Ich bevorzuge eine Schneidmatte A1, mit der ich auch die Bänder schnell mal abmessen kann. Es geht aber auch kleiner. A1 passt gut auf den Tisch und man kann z. B. ein Mustervorlage aufkleben, nach der man schön genau arbeiten kann. Die besteht aus einer bedruckten und laminierten A3-Seite.
Wichtig sind scharfe Scheren, ein Maßband, ein Bleistift mit Radiergummi, eine Ahle, Tesafilm zum Fixieren und natürlich das Kamihimo-Band. Auf dem Bild sind drei Varianten zu sehen: rechts oben das Paper Strap von Ursus, das es in Deutschland gibt. Qualitativ ist das sehr gut, nur leider ist die Farbauswahl begrenzt und der Preis recht hoch. Noch höher im Preis aber von schlechterer Qualität ist das Kamihimo-Band von Stafil (Mitte). Das ist »Made in China« und dementsprechend schlecht. Oft sind die Schnüre verdreht, dann lassen sich die Bänder nicht teilen. Und wenn man es teilt, riecht es nach China-Restaurant. Einziger Vorteil, es gibt das Band auch in Dunkelgrün und in einem schönen Rot. Die großen Rollen links oben habe ich mir direkt aus Japan schicken lassen. Neben dem unschlagbar günstigen Preis stimmt hier auch die Qualität und es gibt es in allen vorstellbaren Farben.
Das Band gibt es mit einer unterschiedliche Anzahl von Strängen. Das von Stafil hat nur zehn Einzelstränge, das von Ursus hat zwölf. Das eine ist entsprechend 1,2 Zentimeter breit, das andere hat eine Breite von 1,5 Zentimetern. Teilen kann man es entweder in 2x 5 Stränge oder 2x 6 Stränge bzw. 3x 4 Stränge usw. Im Grunde kann man es, wenn man möchte in 12 Einzelstränge teilen. Dann ist es ähnlich wie Papierkordel aber nicht mehr so stabil.
In Japan gibt es noch mehr Variationen mit bis zu 24 Strängen.
Weitere unverzichtbare Utensilien sind Klammern in allen Größen. Die Klammerauswahl links im Bild habe ich bei Tedi gekauft. Da gibt es viele hilfreiche Dinge zum Nähen und Basteln. Mit den Klammern werden Bänder in Position gehalten, bevor sie angeklebt, oder verflochten werden und weil sie unterschiedliche Breiten haben, braucht man unterschiedlich breite Klammern. Neben Schere und Leim, sind Klammern fürs Flechten mit Kamihimo unbedingt erforderlich.
Das nächste wichtige Utensil sieht man im Bild rechts. Das sind Paketband-Stücke aus Plastik. Quasi der Nachfolger von Kamihimo-Band. Denn ursprünglich wurden die Papierbänder zum Verschließen von Reissäcken und Paketen verwendet. Nach dem Aufkommen von Kunststoff wurden sie durch Kunststoffband ersetzt. Es gibt Leute, die flechten Taschen aus diesem Plastikband. Ich nehme es zum Schneiden her. Richtig gelesen: Schneiden. Damit lassen sich die Bänder schnell und sauber in einzelne Stränge teilen. Einfach mit der Schere kurz einschneiden, das Plastikband ansetzen und ratsch ist man durch. Bevor ich das wusste, habe ich die Bänder aufwendig mit Schere oder Skalpell getrennt und dabei hin und wieder reingeschnitten.
Zum Schluß noch der Leim, mit dem man die Enden verklebt. Ich habe zuerst weißen Bastelleim von UHU genommen, aber nachdem die Tube immer so schnell leer war, habe ich mir eine große Flasche Holzleim gekauft. Funktioniert prima. Zur besseren Dosierung fülle ich den Leim in eine kleine Flasche um. Die auf dem linken Bild ist eine Flasche, in der einmal Wachsfarbe zum Beschriften von Kerzen drin war. Es eignen sich aber auch Window-Color-Flaschen oder andere Flaschen mit kleiner Öffnung.
Ein weiteres Hilfsmittel, das ich aber nicht so häufig benötige, ist eine Sprühflasche mit Wasser. Aber Vorsicht bei geleimten Sachen und Wasser. Der Leim ist wasserlöslich, die verleimten Stellen gehen dann wieder auf.
Hier noch eine Liste, woher ich die Materialien beziehe:
Stafil Kamihimo aus einem Online Shop in Holland
sowie bei Amazon Japan.