Den englischen Begriff Massformation bzw. Massenbildung hatte ich noch nie zuvor gehört. Gut, ich habe mich bisher auch nie mit Psychologie auseinandergesetzt, oder auseinandersetzen müssen.
Für die Recherche zu meinem Buch stieß ich auf den belgischen Psychologen Matthias Desmet, der ein Buch über Totalitarismus herausgebracht hat. In The Psychology of Totalitarianism erklärt er, was der Unterschied zwischen einer klassischen Diktatur und einem totalitären Staat ist und erzählt wie totalitäre Staaten entstehen. Da läuft es einem kalt den Rücken runter, denn das, was wir gerade in Deutschland und der Welt erleben, ist eine Massenbildung, die Vorstufe zum Totalitarismus. Die derzeitige gesellschaftliche Entwicklung deckt sich zum Großteil mit den, von ihm genannten Faktoren. Dabei ist er nicht der Erste, der das entdeckt hat. Es gab schon im 19. Jahrhundert Psychologen, die das Phänomen beschrieben haben.
Ich finde das gruslig. Vor allem, weil ich viele Bekannte und Freunde habe, die Opfer dieser Massenbildung geworden sind, ohne das sie es bemerken. Das Schlimme ist, dass man diese Leute nicht wird bekehren können. Sie haben den Blick für die Realität verloren. Und es tut mir leid, weil ich absolut nichts dafür tun kann, damit sie die Wahrheit erkennen.
Marc Friedrich, dessen Meinung ich nicht immer teile, hat ein langes Interview mit dem promovierten Psychologen geführt. Es geht nicht nur um Corona, wie der reißerische Titel suggeriert, aber auch darum. Menschen, die der Massenbildung erlegen sind, werden mit dem Video nichts anzufangen wissen und mich in die Querdenkerecke stellen. Das ist mir egal. Ich möchte es trotzdem teilen für all diejenigen, deren Bauchgefühl in den vergangen zwei Jahren ihnen immer wieder sagt, das irgendetwas nicht stimmt.
Denn ich habe durch Matthias Desmet gelernt, dass es meine ethische Pflicht als Mensch ist, meine Meinung zu äußern, auch wenn sie einigen nicht gefällt und ich damit niemanden aus der Massenbildung herausholen vermag.