Unser erster längerer Urlaub mit dem E-Auto – ein Erfahrungsbericht.
»Da kann man ja nicht so weit fahren … da muss man ja dauernd stehen bleiben … und was wenn es keine Ladesäule gibt … das kostet doch viel mehr, weil man viel öfter laden muss als tanken«
Das sind die gängigen Argumente, mit denen man als Besitzer eines E-Autos konfrontiert wird. Ich trete mal den Gegenbeweis an. Wir sind in acht Tagen etwa 1400 Kilometer gefahren, haben unterwegs fünfmal geladen, dreimal davon kostenlos. Sprich, wir haben ungefähr 30 Euro für die 1400 Kilometer bezahlt. Und nein, wir haben nirgendwo außerplanmäßig stehenbleiben müssen, weil unser Auto leer war und wir haben auch immer eine funktionierende Ladestation gefunden, wenn wir eine gebraucht haben. Außerdem verbrauchen E-Autos deutlich weniger … vorausgesetzt, man fährt vernünftig und rast nicht.
In der Pfalz und in Baden-Württemberg, zumindest in den Gegenden, in denen wir waren, gibt es nämlich in jedem kleinen Dorf mindestens eine öffentliche 22 kw Ladestation. Die Wanderparkplätze im Pfälzer Wald sind meist mit Ladesäulen ausgestattet. Wenn man will, kann man dort sein Auto laden, so lange man Wandern geht oder irgendwelche Burgen besichtigt. Da haben wir in Bayern noch deutlichen Nachholbedarf. Wenn es in der größten Stadt im Landkreis Traunstein nur eine mickrige öffentliche Ladesäule gibt und auf den umliegenden Dörfern gar keine, kann das nichts werden mit der E-Mobilität. Zumindest einige Hotels haben das Potenzial inzwischen erkannt und bieten ihren Gästen eine Lademöglichkeit (meist gesponsert von Tesla).
Die Ladestationen in den Gemeinden in der Pfalz sind übrigens fast alle von Bund und Ländern gefördert worden. Dass es zu teuer wäre, ist also keine Ausrede. Und inzwischen sind auch die Energieversorger soweit, dass sie die Infrastruktur nach und nach danach ausrichten.
Hier zwei Bilder, die die Unterschiede deutlich zeigen, vielleicht fällt jemandem was auf:
Wer es nicht gleich sieht. In Bad Reichenhall gibt es zwar einen Parkplatz für E-Autos, aber keine Ladestation.
Bezüglich des kostenlosen tankens. Meinst du das bleibt so, wenn es keine Verbrenner mehr gibt? Wer soll das denn bezahlen?
Vor allem, da fahr ich da dann dahin, lade meine Batterie kostenfrei und daheim zapf ich es wieder ab um im Winter eine E-Heizung zu nutzen und Gas zu sparen.
Von daher, das mag jetzt in der ANschubpahse funktinieren, aber auch Strom ist nicht kostenfrei und von daher ist das jetzt auch nur ein Lockangebot in meinen Augen. Und falls du ein Dorf ohne Zapfsäule im Pfälzerwald suchst, nimm meins, hier gibt es m.W. keine. Zumindest ist mir bisher keine aufgefallen.
Denn ich hätte z.B. gerne eine in Bahnhofsnähe, denn da steht mein Auto sowieso den ganzen Tag rum. Das wäre dann Win-Win. Aber wie gesagt, da ist nix.
Die kostenlosen Ladestationen in den Hotels und bei Supermärkten werden noch eine Weile bleiben, denke ich. Das rechnet sich im Rahmen des Kundenservice.
Die meisten der Ladestationen werden von Photovoltaik-Anlagen gespeist, die Hersteller bieten hier gleich das passende Ladeequipment mit an. Insofern sollten öffentliche Gebäude grundsätzlich mit Photovoltaik und Speichern ausgestattet werden, dann wäre auch das Laden kostengünstig möglich, sowohl für den Betreiber, als auch für den Nutzer. Ladestationen an Bahnhöfen finde ich sehr sinnvoll. Traunstein hat sogar welche. Das Problem sind hierbei aber die Parkgebühren, die meist noch dazukommen. In Saalfeld steht auch eine Ladesäule am Bahnhof. Hier braucht man keine Parkgebühren bezahlen, darf aber nur vier Stunden stehen.
Wo wohnst Du denn genau? Einige Ladesäulen werden bei Google-Maps nicht angezeigt. Unser Auto hat oft mehr angezeigt, als die Google-Karte.