Es gibt Momente in denen man sich über seine eigene Dummheit ärgert und eigentlich viel zu sprachlos ist, um sich zu wehren.
Doch von Anfang an. Der Tag begann mit einem sehr guten Frühstück im Hotel. Das nimmt man im ehemaligen Weinkeller des Gutshauses ein, was sehr romantisch aber auch sehr modern eingerichtet ist. Es gibt keine Schlacht ums Büffet, was ich absolut angenehm empfinde. Dafür kann man sich aus einer Speisekarte alles mögliche zusammenstellen, inklusive Omelett, Rührei oder Spiegelei mit allerlei frischen Zutaten. Das Ganze wird zusammen mit einem Brotkorb, Butter und Marmelade an den Tisch gebracht, genauso wie der Kaffee oder Tee, den man sich bestellt. Positiv: es gibt keine Einwegverpackungen und Papierservietten. Ich war jedenfalls satt und zufrieden.
Anschließend fuhren wir nach Neustadt an der Weinstraße zum Hambacher Schloss. Die Anfahrt ist mit Navi etwas schwer zu finden, ohne braucht man nur den Schildern folgen. Unterhalb der Burg stellten wir das Auto ab und gingen auf einem Waldweg den restlichen Weg zum Schloss. Was viel schöner ist, als die ausgebaute Straße zu nehmen. Das Schlossmuseum und das Restaurant hatten geschlossen, das hatte man uns unten auf dem Parkplatz schon gesagt, aber wir wollten ohnehin nur die Aussicht genießen. Das Schloss ist zum Teil Ruine und ist in der Vergangenheit wohl mehrfach geschliffen wurden. Die ersten Mauern sind aus dem 12. Jahrhundert. Von oben hat man einen sensationellen Blick über die Oberrheinische Tiefebene.
Nach unserem Burgbesuch kämpften wir uns durch den Verkehr in Neustadt an der Weinstraße. Wir fuhren rein in den Pfälzer Wald, der mich sehr an das Thüringer Schiefergebirge erinnert. Nur das es hier mehr Laubwälder gibt. Es war nicht so spektakulär, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich bin halt durch meine Wohnorte Thüringen und Südostoberbayern total verwöhnt.
Unterwegs wollten wir irgendwo anhalten und etwas essen. Nur leider haben die meisten Gaststätten Montag und Dienstag Ruhetag. Mitten auf dem Kamm entdeckten wir dann einen Parkplatz und ein Gasthaus. Wir stiegen aus und wollten mal schauen, was es gibt, da kam schon der Wirt auf uns zu und erklärte, was es alles gibt und nahm unsere Bestellung auf, wo wir noch nicht mal am Tisch saßen. Allein das hätte mir schon zu denken geben müssen. Wir bekamen unser Essen recht schnell, Salatteller und Wildschweinbraten. Es war irrsinnig viel zu essen und es hat nicht übel geschmeckt. Leider fing es an zu regnen und wir saßen draußen unter einem Schirm. Gemütlich ist anders, zumal ich meine Jacke vergessen hatte. Morgens war es noch warm gewesen.
Der Schock ereilte uns dann mit der Rechnung. 80 Euro für zwei Mittagessen und zwei Wasser. Ich habe mir mein restliches Essen einpacken lassen und habe den Rest des Tages nichts mehr essen können. Das Fleisch soll aus der Gegend gewesen sein, es gab auch Lamm von selbstgezüchteten Schafen, die dort auf der Weide standen. Aber echt mal, 30 Euro für ein Essen und 6,50 Euro für einen kleinen Salatteller, ist schon Abzocke. Zumal das Ambiente eher unteres Niveau war. Kein Wunder, das wir die einzigen dort waren. Ich war entsprechend sauer und hab mich den restlichen Tag darüber geärgert.
Wir fuhren dann in großem Bogen durch die Pfalz ins Hotel zurück. Haben dann im Hotelzimmer Kaffee getrunken und sind am Abend ein wenig durch den Ort gewandert, bevor es wieder anfing zu regnen.
Hier noch ein paar Eindrücke von Deidesheim.
Da bist du vielleicht direkt an meiner Arbeit vorbei gefahren.
Was den Wald angeht, es ist eben „nur“ Wald. Wer Wald kennt, der ist ihn bzw. die Natur gewohnt. Wobei ihr offenbar auch nur den Waldrand gestreift habt, wenn ihr nur an der Haardt entlang unterwegs wart.
Ich finde ja das Meer unfassbar spektakulär, obwohl man ja nur Wasser sieht. Aber wenn man das eben nicht jeden Tag hat dann ist es cool. Wenn man im Wald wohnt, dann ist es eben Gewohnheit, hat ihn jeden Tag. Sagen die Küstler sicher auch, nur mit umgekehrten Vorzeichen.