Vom Mahlstrom zerrieben

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO – Band 273 – »Der Mahlstrom« von Rainer Schorm

Die SOL schickt den Langstreckenversorger SLITHRUGTANNI nach M 3, um einem Hyperimpuls aus dem Akonsystem auf den Grund zu gehen. Mit an Bord ist der alte Arkonide Sofgart. Doch schon der Ausflug aus dem Wegasystem gestaltet sich schwierig, denn Leticron setzt seinen besten Kommandant auf die SLITHRUGTANNI an. Die Überschweren können das Schiff bis zum Blauen System der Akonen verfolgen. Am stark pulsierenden Blauen Schirm stellen die drei Schiffe das der Menschen. Die SLITHRUGTANNI ruft die terransiche Flotte um Hilfe, doch es scheint sie keiner zu hören.
Hinter dem pulsierenden Blauen Schirm passieren derweil unerwartete Dinge. Zwischen Erde und Mond hat sich ein Raum-Zeit-Strudel manifestiert, der mit den Zeitbrunnen auf Erde und Mond reagiert und droht, das ganze System mit Sonne und Planeten zu verschlingen. NATHAN bittet darum, das die CREST II, das System verlässt, weil er glaubt, dass die Zeitpfütze auf dem Schiff den Mahlstrom hervorruft. Die CREST II fliegt durch den Blauen Schirm direkt in die Schlacht zwischen der SLITHRUGTANNI und den Schiffen der Überschweren hinein. Sie können den Langstreckversorger retten und ziehen sich wieder hinter den Schirm zurück, weil die Zeitpfütze mit zunehmender Entfernung außer Kontrolle gerät. Die drei Schiffe der Überschweren versuchen daraufhin den Schirm zu durchdringen, werden aber einer nach dem anderen zerstört.
Am Ende bricht Sofgart zum Mahlstrom vor. Er kann mittels seines F’Atkor und der plötzlich auftauchenden Dao-Lin-H’ay die Anomalie schließen. Er droht aber in die Anomalie gezogen zu werden. Die SLITHRUGTANNI kann ihn rausholen, wird aber selbst in den Mahlstrom gezogen und verschwindet.

Ich habe außergewöhnlich lange für diesen NEO gebraucht. Und das lag nicht nur daran, dass ich wenig Zeit zum Lesen hatte. Es lag vor allem am ersten Teil des Romans, der sich ewig hinzuziehen schien. Die Handlung mäandert zwischen den Überschweren und der SLITHRUGTANNI, ohne sie entscheidend voranzubringen.

Erst mit dem Auftreten von Auris von Las-Toór kommt Bewegung in den Roman. Die Handlung im Akonsystem riss mich dann endlich mit. Dazwischen haderte ich mit der Besatzung der SLITHRUGTANNI (Wer sucht sich eigentlich solche Namen aus?) und den Überschweren und ihren Taten. Beide handeln oftmals unklug und man fragt sich, wie sie es überhaupt geschafft haben a (die Menschen): erfolgreich Handel zu treiben und b (die Überschweren): ein Imperium aufzubauen. Wenn ich weiß, dass ich verfolgt werde, dann führe ich doch den Feind nicht zum geheimsten Ort der Galaxis. Oder, wenn ich ahne, was sich hinter dem Schirm verbergen könnte, schicke ich doch sofort ein Schiff zurück, um meinem Oberboss davon zu erzählen. Diese Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden Parteien ist nicht nur ermüdend, sondern man zweifelt oftmals auch an der Intelligenz aller Beteiligten.

Wie schon häufig erwähnt: Rainer Schorm liebt es technisch, das merkt man dem Roman an. Wobei ich es dieses Mal als nicht so schlimm empfunden habe. Viele Dinge waren für mich nachvollziehbar. Der Stammleser bekommt einige Zusammenhänge präsentiert, die absolut spannend sind und von denen man gern mehr erfahren würde. Das kommt sicher noch.

Gut getroffen fand ich Sofgart, bei dem ich schon fürchtete, er würde den Roman nicht überlegen. Aber er ist weiter mit dabei und ich glaube, dass die Figur noch lange nicht auserzählt ist. Rainer Schorm kann dem alten Arkoniden einfach am besten Leben einhauchen. Aber auch Gabrielle Montoya und Auris von Las-Toór bereichern die Handlung ungemein.

Übrigens hinter der Besatzung der SLITHRUGTANNI verbergen sich bekannte Namen aus der PERRY RHODAN-Serie, wie Gregor Sedlak und Janina Zimmer.

Manche Aussagen in Rainer Schorms Romanen sollte man herausschreiben und in einer Zitatensammlung verewigen. Auch in diesem NEO konnte ich wieder viele schlaue Sätze lesen, wie: »Das politische Establishment musste einfach so tun, als habe es alles unter Kontrolle, auch wenn genau das Gegenteil zutraf.«

»Der Mahlstrom« fängt zäh an, steigert sich aber in der zweiten Hälfte zu einem wahren Feuerwerk an Ideen. Wir erfahren endlich, dass die Versetzung von Erde und Mond ins Akonsystem nicht zufällig passiert ist. Was wir immer noch nicht wissen, wer hinter dem Ganzen steckt.

Turbulente Zeiten

Ich weiß nicht, aber momentan habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Ich komme nicht mal mehr zum bloggen, weil ich abends völlig fertig bin, wenn ich aus der Arbeit komme und froh darüber einfach nur mein Hirn ausschalten zu dürfen. Ich bastle dann irgendwas, das entspannt mich.

Auf Arbeit scheinen alle mal wieder durchzudrehen. Nein, nicht die Kollegen, aber die Bauherren und die Großhändler. Trotz astronomischen Preisen, weggefallener Förderung (für Neubauten) und extrem langen Lieferzeiten wollen alle bauen. Hinzu kommt jetzt noch, das viele aufwachen und eine neue Heizung möchten oder eine PV-Anlage und das alles am liebsten vorgestern. Die Kollegen draußen auf der Baustelle sind fix und fertig, wir im Büro sind fix und fertig. Ich komme nicht mal mehr dazu irgendwelche Projekte ordentlich abzulegen. Ich zeichne Pläne und schreibe Angebote im Accord, unteranderem auch deshalb, weil die Bauherren jeden Tag neue Ideen und Wünsche haben. Dazu kommen die krankheits- oder quarantänebedingten Ausfälle. Tagsüber komme ich mir vor wie ein Jongleur, der versucht mehrere Bälle in der Luft zu halten und alle zehn Minuten kommt einer hinzu. Gleichzeitig telefonieren, E-Mails schreiben und Pläne zeichnen ist inzwischen Normalität. Ich wünsche mir, mal an einem Tag nur an einem einzigen Projekt arbeiten zu können, aber das ist nicht mehr möglich. Und da habe ich nun schon einen Kollegen, der mir einige Arbeiten abnimmt.

Ich merke, dass mir der Stress nicht gut tut und ich Fehler mache oder Dinge vergesse. Diese Woche habe ich mehrmals vergessen an eine E-Mail den Anhang anzuhängen, das passiert mir sonst nie. In einer privaten Mail habe ich den Adressaten mit falschen Namen angesprochen (oberpeinlich) und an meinem freien Tag am Freitag ist mir beim Kochen was Doofes passiert.

Mein Mann wollte Nudeln mit Tomatensoße und meinte, dass wir noch eine Flasche passierte Tomaten im Schrank hätten. Ich schaue nach und tatsächlich finde ich ein Glas und eine Flasche. Ein Blick aufs Verfallsdatum und nehme das raus, was zuerst abläuft. Dann bereite ich die Soße vor und will die passierten Tomaten in den Topf schütten, aber das geht irgendwie nicht so gut. Das Mark ist so dick, dass ich es nicht rausbekomme, also helfe ich mit dem Löffelstiel nach und fülle etwas Wasser in die Flasche, aber selbst da löst sich das Tomatenmark nicht richtig auf. Als ich endlich alles im Topf habe, koste ich und stelle fest, dass es total süß schmeckt, obwohl ich noch keine Gewürze rangemacht habe. Ich sehe auf die Zutatenliste auf den Flaschenetikett. Da steht Rohrohrzucker. »Jetzt tun die in die passierten Tomaten auch schon Zucker«, denke ich mir und lese noch was von Gewürzen. Da werde ich stutzig und drehe die Flasche rum. Drei mal dürft ihr raten, was da stand. Richtig: Ketschup! Ich war total ärgerlich darüber, wie mir das passieren konnte. Mein Mann hat gelacht und die süßliche Tomatensoße ohne Murren gegessen. Andere hätten es vermutlich gar nicht gemerkt.

Im Moment habe ich neben dem Stress auf Arbeit auch noch jede Menge Freizeitstress. Diese Woche musste ich meine Kolumne für die PERRY RHODAN-Erstauflage abgeben – übrigens schon die 43. – die SOL 106 wollte zusammengestellt werden. Dazu musste ich mir einen Ersatz fürs Lektorat suchen, weil der Lektor kurzfristig ausgefallen ist. Meinen Leitartikel musste ich auch noch finalisieren und die Bilder zusammensuchen. Dann habe ich für das Tibutprojekt der PRFZ grafische Unterstützung geleistet und eigentlich hätte ich noch das Titelbild für das Kinderbuch layouten müssen. Das habe ich aber nicht mehr geschafft. Auch den zweiten Durchgang des Lektorats der FanEdition muss ich vor mir herschieben, denn meine NEO-Kolumne für die SOL 106 harrt noch der Vollendung, aber ich bin zwei NEOs im Rückstand. Zumindest einen habe ich gestern morgen fertig lesen können. Den muss ich jetzt noch besprechen. Vergessen wir nicht die gefühlt hundert E-Mails, die ich diese Woche verschickt habe.

Also zur Zeit kommt mal wieder alles zusammen. Bitte nicht wundern, wenn ich hier momentan nicht so viel blogge. Es geht einfach nicht. Das einzig Gute an der Sache ist, dass ich absolut keine Zeit habe, um mich über Politiker, Krieg und Corona aufzuregen.