Drogen-Action mit Barry Seal

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Iran-Contra-Affäre – das sagt dem einen oder anderen sicher etwas. Ich hatte den Begriff im Ohr, musste aber dennoch erst einmal googeln, um genau zu wissen, worum es da ging. Grob gesagt die USA lieferten Geld und Waffen über den Iran an die Contras in Nigaragua, um die dortige kommunistische Regierung zu stürzen. Das da aber noch viel mehr lief, entdeckte ich unlängst erst in einem Spielfilm, der auf einer wahren Geschichte basiert.

Barry Seal ist Pilot bei TWA und wird auf Grund seines Draufgängertums und seiner Flugkünste vom CIA angeworben, um Fotos von Rebellenlagern in Mittelamerika machen. Dort kommt er bald unfreiwillig mit ein paar Drogenbossen ins Geschäft und verdient sich ein paar Dollars dazu. Als die Amerikaner die Contra-Rebellen mit Waffen versorgen, an denen die aber nicht interessiert sind, liefert er die Waffen an die Kolumbianer und nimmt deren Rauschgift mit zurück in die USA. Irgendwann hat er so viel Geld, dass er nicht mehr weiß, wohin damit. Sein nichtsnutziger Schwager lässt das Ganze auffliegen und Seal hat plötzlich den Grenzschutz, das FBI und die Drogenbehörde am Hals. Doch die CIA und das Weiße Haus boxen ihn da raus, denn sie haben schon wieder eine neue Aufgabe für ihn. Er soll seine Drogenfreunde in Kolumbien enttarnen. Als das rauskommt nehmen die ihm das selbstverständlich übel …

Die Geschichte ist noch viel komplexer, als ich das hier aufschreiben kann. Ich war echt fasziniert von dem Film. Ich mag zwar Tom Cruise wegen seines Scientology-Hintergrunds nicht so wirklich, aber er hat ein Händchen für gute Filme. »Barry Seal – Only in America« ist so ein Film. Da bekommt man Geschichtsunterricht auf eine unterhaltsame und zum Teil witzige Art serviert, zum Beispiel Barrys Sorgen, wo er das ganze Geld unterbringen soll.

Der Film lief unlängst im Free TV. Er ist aber auch bei diversen Streamingdiensten gelistet, oder man kann ihn auf DVD und Blu-Ray kaufen.

Bond am Ende?

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Wir haben uns am Wochenende den aktuellen Bondfilm angesehen. Ich hatte im Vorfeld zwar schon so einige Stimmen darüber vernommen, habe mich aber nicht Spoilern lassen. Meine Meinung: Sagen wir mal so, man kann ihn sich anschauen. Logik darf man aber nicht erwarten. Gut, aber das konnte man eigentlich noch nie bei einem Bondfilm und ich erwarte das auch gar nicht.

Die Geschichte von »Keine Zeit zu sterben« ist erstaunlich komplex und bleibt bis zum Ende undurchsichtig. Das ist ein echter Pluspunkt. Nichts mag ich weniger, als wenn ich nach zehn Minuten schon weiß, wo sie Reise hingeht. Allerdings habe ich den Vorgängerfilm noch nicht gesehen, daher fehlte mir ein bisschen der Zusammenhang. Auch das ist ein Novum. Zwei Bondfilme, die aufeinander aufbauen. Gab es das eigentlich schon mal?

Dann ist da die Brutalität, die früher, finde ich, irgendwie nicht so offensichtlich war. Ich meine, da sind auch immer Leute gestorben, aber ich finde, dass das in den letzten Filmen regelrecht zelebriert wurde. Insofern mochte ich diese Szenen nicht so wirklich. Schön sind dagegen die Landschaftsaufnahmen, die Stadt in Apulien oder die Brücke in Norwegen.

Gestört hat mich die aufgesetzte Diversität. Entschuldigung, nichts gegen Gleichberechtigung von Hautfarbe und Geschlecht – das ist wichtig und richtig – aber in jedem aktuellen Kinofilm müssen Helden jetzt möglichst eine dunkle Hautfarbe haben und/oder eine Frau sein. Das wirkt auf mich so erzwungen, dass man als »alte« weiße Frau schon fast schon Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Andererseits, frage ich mich, hilft es den von Rassismus und Ungerechtigkeit betroffenen Menschen tatsächlich weiter? Die werden doch dadurch im realen Leben nicht sichtbarer. Eher im Gegenteil, die Zuschauer reagieren genervt und glauben, dass die nur deshalb eine Rolle spielen, weil sie anders sind. Nun gut, das ist nun mal dem Zeitgeist geschuldet. Dann haben wir jetzt eben eine dunkelhäutige Frau als 007. Ist mal was Neues. Dafür stirbt James Bond. (Daniel Graig wollte nicht mehr weitermachen. Er wirkt im Film schon ziemlich alt.)

Die Frage, die ich mir nach dem überraschenden Ende aber stelle: Ein 007-Film ohne James Bond? Echt jetzt? Vielleicht wechselt 007 im nächsten Film das Geschlecht und nennt sich dann wieder James Bond? Quasi als nächste Stufe der Diversität. Wir werden es erleben. Die Filmindustrie lebt ja von Reboots, denen wird schon etwas einfallen.

Quelle: Splitter-Verlag

Bond-Filme mochte ich schon als Kind. Wenn die Samstags im Westfernsehen liefen, durfte ich immer aufbleiben. Mein erster Bond, den ich auf diese Weise gesehen habe, war »James Bond – 007 jagt Dr. No«. Solche Fernsehabende waren immer echt etwas Besonderes. Mein Lieblingsbonddarsteller ist nach wie vor Pierce Brosnan. Ihm nahm man den Gentleman ab und er hatte Humor. Das fehlte mir bei den letzten Filmen der Reihe. Die Bondfilme mit Daniel Graig sind mir zu ernst.

Dafür habe ich inzwischen die Bond-Comics für mich entdeckt. Besonders gut gefällt mir die Reihe »James Bond Origin«, die sich mit der Jugend von Bond auseinandersetzt. Davon erschienen bisher zwei Teile im Splitter-Verlag.