Bürokratiemonster

In einem kann uns Deutsche eigentlich kaum einer schlagen – in Bürokratie spielen wir an der Weltspitze mit.

Das habe ich dieser Tage wieder live miterleben dürfen. Um die staatliche Prämie für unser Elektroauto zu bekommen, muss man bei der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) einen Antrag stellen. Mein Mann quälte sich zwei Stunden lang durch viele Formulare. Am Ende hatte er einen kleinen Stapel Papier erzeugt. Für seine Steuererklärung 2020 brauchte er gestern knapp eine Stunde. Mir graut schon davor, die KfW-Förderung für die Wallbox zu beantragen. Die Leistungserhöhung für unseren Stromanschluss bei den Gemeindewerken hat mich schon vier Seiten Formular gekostet. Da ich diese Formulare auf Arbeit aber häufiger ausfülle, weiß ich inzwischen, was ich wo eintragen muss.

Vergangene Woche kämpfte ich mit der Bürokratie zum Corona-Impfprozedere für meine Eltern. Die sind nächste Woche mit der ersten Impfung dran und ich musste für jeden fünf Formulare ausfüllen. Zum Glück konnte ich sie online anmelden, auch wenn das etwas knifflig war, weil man keine zwei Personen gleichzeitig anmelden kann. Problem: man kann sich die Termine nicht aussuchen, sondern muss nehmen, was einem vorgeschlagen wird. Beim ersten Versuch hatte ich Termine an zwei verschiedenen Tagen. Das war natürlich blöd. Ich habe dann einen der beiden nochmal angemeldet und gehofft, dass ich einen Termin am selben Tag vorgeschlagen bekomme. Das hat auch geklappt. Für jede Anmeldung bekommt man eine E-Mail, die man bestätigen muss. Ich habe die nicht genutzte Anmelde-E-Mail eben nicht bestätigt, damit wurde der Termin wieder freigegeben. Ich frage mich, wie soll das ein über Achtzigjähriger hinbekommen. Das ist alles viel zu kompliziert, vor allem wenn ich mir die Papiere dazu ansehe … kein Wunder das wir so lange brauchen, bis wir die Leute geimpft haben.

Wir Deutschen brauchen eben für alles eine einhundertprozentige Lösung, weniger geht bei uns nicht. Einfach mal etwas über den kurzen Dienstweg lösen, ist für die Bürokraten in den Ämtern anscheinend unmöglich. Flexibilität scheint da ein absolutes Fremdwort zu sein.

Happy Birthday Robert

Die im deutschen Fandom wohl bekannteste Person ist Robert Vogel. Der langjährige SF-Fan gehört zum Inventar so gut wie jeder Convention. Jeder kennt seinen Stand oder seine Panels. Seine Besuche an den Sets von Stargate SG1 und Andromeda gelten als legendär. Keiner weiß so viel über die Fanszene und über Science Fiction und keiner kann so schön darüber referieren wie Robert. Unvergessen auch der Heiratsantrag an seine Frau auf der Bühne des Maritim in Düsseldorf vor knapp 4000 Fans.

Am Samstag feierte das Urgestein seinen 60. Geburtstag. Ich gratuliere an dieser Stelle aufs Herzlichste und wünsche ihm gute Gesundheit und dass er dem Fandom noch viele Jahrzehnte erhalten bleiben möge.

Robert, die Feier holen wir auf der nächsten Con bestimmt nach!