Independent Film – Made in Bavaria

Seit dem Film »Wer früher stirbt ist länger tot« bin ich ein heimlicher Fan von bayrischen Heimatfilmen. Damit meine ich nicht die alten Schnulzen, sondern witzige Independent-Komödien wie zum Beispiel »Eine ganz heiße Nummer«. Die Eberhofer-Krimis sehe ich mir auch gern an, obwohl ich Krimis nicht mag, aber ich finde die Filme lustig. Die Bayern vor allem die Polizei in Bayern werden da regelmäßig auf die Schippe genommen. Nun habe ich als Zugereiste den Vorteil, dass ich seit knapp zwanzig Jahren in Bayern lebe und der Sprache einigermaßen mächtig bin. Zumindest verstehe ich die Leute in den Filmen meistens und brauche keine Untertitel.

Unlängst entdeckte ich wieder einen Film, der aus der Gegend kommt und auf witzige Art und Weise die bayrische Lebensweise karikiert. »Mit dem Rückwärtsgang nach vorn« ist eine ganz besondere Produktion, weil sie ausschließlich von jungen Leuten mit einem minimalen Budget produziert wurde. Das Geld stammt von Sponsoren und die vielen bekannten Darsteller haben alle ohne Gage gespielt. Die jungen Leute haben eine Produktionsgesellschaft gegründet und alle Aufgaben am Set selbst übernommen. Bei der Postproduktion waren ebenfalls ausschließlich junge Filmschaffende am Werk, die teils noch studieren. Dafür ist der Film superprofessionell geworden, finde ich. Dadurch, dass ich mal in einer »Filmfabrik« gearbeitet habe, kann ich ungefähr einschätzen, was es bedeutet, einen Film zu drehen und wie viel Arbeit in einer Postproduktion steckt.

Es ist eine beachtliche Leistung, die die jungen Leute um Autor und Regisseur Sebastian Schindler erbracht haben. Der Wasserburger sieht ein bisschen aus, wie eine junge Ausgabe von Axel Stein. Es war nicht sein erster Film. Er machte bereits mit dem Kurzfilm »Ein Dorf steht Kopf« auf sich aufmerksam. Mit dem aktuellen Streifen erzählt er eine Geschichte über ein kleines Dorf in der Nähe von Wasserburg, in dem der Bürgermeister genervt von den modernen Zeiten irgendwann entscheidet, die Zeit zurückzudrehen.

Besagter Bürgermeister beschließt das Dorf einschließlich seiner Bewohner in die achtziger Jahre zurückzuversetzen, komplett mit D-Mark, alten Autos, Röhrenfernsehern sowie Telefonen mit Wählscheibe. Die Alten machen begeistert mit, nur die Jugendlichen leiden unter den für sie archaischen Zeiten ohne Internet und Smartphone. Als er zur Kontrolle der jungen Menschen eine Mauer um das Dorf bauen lässt, wehrt sich die Jugend. Die Geschichte ist lustig, hat aber gleichzeitig einen ernsten Hintergedanken. Man erlebt mit, wie aus einer gutgemeinten Idee eine totalitäre Situation wird, die am Ende tragisch eskaliert.

Ich möchte an dieser Stelle ein bisschen Werbung für diesen schönen Film machen. Der erschien im April und fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Er konnte leider nur bei wenigen Veranstaltungen im Sommer gezeigt werden. Seit ein paar Tagen ist die DVD erhältlich und kann direkt bei den Produzenten auf der Internetseite mitdemrueckwaertsgangnachvorn.de bestellt werden. Bei Amazon und Co gibt es den Film nicht zu kaufen.

Ich habe mir die DVD bestellt und kann den Streifen nur wärmstens empfehlen. Zumindest denjenigen, die keine Probleme mit dem Bairischen haben. Wer möchte, kann mal in den Trailer reinschauen.

Bilder im Advent 20 – Good Bye Voyager

Mit dem Bild »Eclipse« möchte ich das Thema Voyager abschließen. Ich habe noch mehr Bilder zu der Serie gezeichnet. Aber wie schon gesagt, wurde meine Euphorie für die Serie relativ bald gedämpft. Die Figuren entwickelten sich nicht mehr. Die Geschichten waren nicht mehr so spannend. Ich verlor in der fünften und sechsten Staffel das Interesse an Star Trek: Voyager und wendete mich anderen Dingen zu. Die Nachfolgeserie Enterprise holte mich dann wieder ab und so blieb ich Star Trek treu.

Das Bild malte ich wieder mit Acryl, weshalb die Sonnencorona nicht so richtig gut gelungen ist. Wer genau hinsieht wird feststellen sie ist grün. So viel zu dem Spruch: »Grüne Sonnen gibt es nur bei PERRY RHODAN«. Offensichtlich existiert das Phänomen auch bei Star Trek. Vielleicht ist es auch nur die Anomalie der Woche, so genau weiß ich das nicht mehr.

Seit ich das Bild gemalt habe, sind zwanzig Jahre vergangen. Eine lange Zeit die unglaublich schnell vorüberging. Ich bin immer noch Star-Trek-Fan, obwohl ich heute nicht mehr so viel Star Trek schaue. Auch wenn mein Fanherz jetzt mehr für Perry Rhodan schlägt, werde ich weiterhin allem folgen worauf der Name Star Trek steht. Einschließlich Discovery, vielleicht wird es ja besser mit der Zeit. Man soll bekanntlich die Hoffnung nie aufgeben.