Als Star Trek: Enterprise startete, war ich skeptisch. Ein Prequel? Eine Serie, die weit vor Captain Kirk spielte und den Weg der Menschheit zur Föderation zeigte? Konnte das funktionieren?
Diese Fragen stellte sicher nicht nur ich. In der Tat war die Serie etwas anders. Das fing schon beim Vorspann an, in dem zum ersten Mal gesungen wurde. Das geht gar nicht, dachte ich damals. Zu Star Trek gehört klassischer Orchestersound aber kein Popsong. Wie man sich täuschen kann. Bald nämlich, gefiel mir der Song so gut, dass ich ihn als Klingelton für mein Handy wählte. Noch heute erklingt »Faith of the Heart«, wenn mich jemand auf dem Handy anruft.
Mir gefiel die Serie. Ich gewöhnte mich schnell an die Figuren und fand schnell jemanden der genauso gern Enterprise guckte wie ich. Einen Fan vom Trekdinner München, mit dem ich mich angeregt über die Serie und über Fan-Fiction zu Enterprise unterhalten konnte. Das war im April 2007. 2010 haben wir schließlich geheiratet. Ohne Enterprise wäre ich vielleicht nicht mit meinen Mann zusammengekommen und wir hätten vielleicht nie geheiratet.
Am meisten faszinierte mich an der Serie: Captain Jonathan Archer. Endlich ein Captain, der nicht nur Befehle gab und sich dann in sein Büro zurückzog. Er zeigte immer offenes Interesse für die Belange seiner Crew, pflegte ein fast freundschaftliches Verhältnis zu seiner Mannschaft, konnte aber auch mal auf den Tisch hauen, wenn ihm was nicht passte. Er war der Captain, der seine Besatzung mit Harmonie zusammenhielt und nicht mit militärischem Gehorsam.
Die Figur wurde mir noch sympathischer, als ich auf der FedCon XX ihren Darsteller Scott Bakula kennenlernen durfte. Er war es, der dem Charakter des Captain Archer seinen Stempel aufgedrückt hat. Denn so warmherzig und fair Archer mit seiner Crew umging, genauso behandelte Scott Bakula seine Fans. Ich weiß noch, dass wir mehr als zweieinhalb Stunden in der Autogrammschlange gewartet hatten, als es hieß, die Autogrammstunde muss beendet werden, weil die Zeit überschritten war. Mein Mann und ich bangten sehr, letztendlich waren wir extra dafür nach Düsseldorf geflogen. Doch Scott Bakula enttäuschte seine Fans nicht. Er stellte sich vor die Schlange und rief, wir sollen ihm in einen anderen Raum folgen, was alle taten. Am Ende bekamen wir einen Händedruck, ein Kompliment für unsere Enterprise-Uniformen und das begehrte Autogramm. Diesen großartigen Moment werde ich nie wieder vergessen.
Die Zeichnung ist eine Illustration aus meinem Roman »T’Cai III – Zeitlinien«.