Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal mit meinem Vater im Wald zum Pilzesammeln war. Als Kind haben wir das im Sommer so gut wie jedes Wochenende gemacht. Daher kenne ich mich einigermaßen gut mit Pilzen aus.
In den vergangenen Jahren war es in Thüringen viel zu trocken. In diesem Jahr ging’s einigermaßen und am Sonntagvormittag war ideales Wetter, keine Sonne und nicht zu warm. Wir fuhren also auf die Saalfelder Höhe. Die Wälder dort oben auf dem Kamm sind dicht und grün und relativ flach, man muss also nicht kraxeln.
Es war dennoch mühsam. Zwar gab es wunderschön aussehende Pilze, aber die waren leider giftig. Wir spazierten durch den Wald, krochen durchs Unterholz und kletterten über Baumstämme. Hin und wieder fanden wir einen Pilz. Ich fand einen großen Steinpilz und eine Hand voll Pfifferlinge. Meist musste ich mich bücken, um die Pilze aufzusammeln, da mein Vater nicht mehr so beweglich ist. Nach eineinhalb Stunden brachten wir genug Pilze mit nach Hause, dass es für zwei Mahlzeiten reichte.
Heute morgen entdeckte ich noch ein weiteres Mitbringsel aus dem Wald. In meinen Oberschenkel hatte sich eine Zecke verbissen, die sich jedoch leicht mit einer Pinzette entfernen ließ. Das ist eben Natur, das gehört zum Waldspaziergang dazu.