PERRY RHODAN NEO Band 231 – »Angriff der Druuwen« von Susan Schwartz
Der niedergeschossene Perry Rhodan ist natürlich nicht tot, sondern nur betäubt. Doch die Gefahr für die Besatzung der CREST II ist durchaus ernstzunehmen. Zwar sind die Druuwen nicht besonders gut organisiert, aber sie sind nicht dumm und sie sind in der Überzahl. Außerdem haben sie ein paar Mittelchen auf Lager, die ihnen einen Vorteil verschaffen. Zum Beispiel einen Pilzparasitein, der sich in den Gehirnen der Menschen ausbreitete und sie zu willenlosen Zombies macht. Erschwerend für die Menschen kommt hinzu, dass die Bordpositronik SENECA nicht kooperiert.
So werden die zweitausend Menschen an Bord zu Gefangenen des Clanchefs Zakhaan Breel, der damit den Ruhm seiner Händler-Sippe mehren möchte. Zusammen mit seiner Flotte fliegt die CREST II Sukar Masir, eine Raumstation im Contagiat, an. In dem Raumsektor wütet das Dunkelleben unkontrolliert. Hier will er die nicht mit dem Dunkelleben infizierten Menschen zu Forschungszwecken an einen Vertreter des Compariats verkaufen. Damit drohen die Terraner zu Versuchskaninchen zu werden, wie einst Ronald Tekener.
Rhodan versucht dies zusammen mit Gucky zu verhindern, doch es funktioniert nicht. Am Ende müssen die wenigen Nichtinfizierten, darunter die Zellaktivatorträger, sich aufteilen. Thora bleibt an Bord der CREST II in der Hand der Druuwen, während Rhodan mit der CRISTOBAL fliehen kann.
Das waren mir ehrlich gesagt zu viele Seuchen auf einmal. Gut, die Exposéautoren konnten zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich die Geschichte ausgedacht haben, nichts von Corona wissen. Aber es geht einem schon an die Substanz, wenn man in seiner Lieblingslektüre genauso viel Hoffnungslosigkeit und Siechtum ertragen muss, wie im realen Leben.
Die Autorin erzählt die Geschichte routiniert und spannend. Bei den Beschreibungen der Raumstation, die mich ein wenig an die Station aus dem Film »Valerian – Die Stadt der Tausend Planeten« erinnerte, spielt sie ihr Können aus, exotische Schauplätze und Figuren phantastisch zu schildern. Es gibt einen Abriss über das Leben im Contagiat und zu den Hintergründen des Compariat. Leider haben ich das nur überflogen, weil es sich wie ein Datenblatt liest. Da ist die Charakterisierung von Gucky schon vielschichtiger. Zum Beispiel wie er mit sich ringt, weil Rhodan ihn auf der fremden Raumstation verbietet, einem Außerirdischen zu helfen, der von anderen gequält wird.
Die Druuwen bekommen einen einigermaßen glaubhaften Hintergrund. Sie sind also nicht von Natur aus böse und sadistisch, wie man zunächst glauben will. Breel ist ein Anführer der klug ist und die Situation für sich zu nutzen weiß. Ansonsten wirken die Druuwen auf mich einerseits zu übermächtig, andererseits zu rückständig, um mich wirklich zu überzeugen. Die Versuche der Besatzung, das Schiff unter Kontrolle zu bringen, sind oftmals nur halb durchdacht und mit logischen Fehlern behaftet. Warum bemerken die Druuwen nicht, das die CRISTOBAL ein Schiff im Schiff ist? Wieso kann sich Gucky dort verstecken andere Besatzungsmitglieder aber nicht? Breel soll allein nach Sukar Masir kommen, aber es gibt offensichtlich niemanden auf der Raumstation, der das überprüft, sonst wären Rhodan und Gucky, die mit in dem Shuttle fliegen, aufgeflogen.
»Angriff der Druuwen« zählt sicher nicht zu meinen Lieblingsromanen. Ja, die Geschichte ist spannend erzählt, enthält aber auch ein paar Stellen, über die ich mich ärgere.