Zur Zeit kochen die Emotionen der Fans hoch. Und das, wegen einer der beliebtesten Figuren der Serie. Der nächste Roman der PERRY RHODAN-Serie trägt den Titel »Der Ilt muss sterben«. Und wie es scheint, findet der Mausbiber Gucky tatsächlich sein Ende, nach mehr als 3000 Heftromanen.
Ich bin mir ja sicher, dass die Exposéautoren nur bluffen, dass sie Gucky nur kurz aus dem Verkehr ziehen und er ein paar (vielleicht auch ein paar mehr) Heftromane später, quietschfidel wieder auftauchen wird. Das kann nur ein Marketing-Gag sein. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass man zu einem solchen Schritt tatsächlich bereit ist. Aber auszuschließen ist das angesichts der derzeitigen Situation im Verlag natürlich nicht.
Klar Gucky bewegt die Gemüter, er polarisiert und er ist für Autoren eine ganz fürchterliche Figur, eben weil er alles kann. Telepathie, Telekinese, Teleportation – er ist quasi ein Zauberer und sieht auch noch kuschelig wie eine Maus mit Biberschwanz aus. Eine spannende Handlung kann man mit ihm nur schreiben, wenn man ihn seiner Fähigkeiten beraubt. Auch das haben die Expokraten bereits getan. Sie haben ihn sogar schon mal ins Koma versetzt, wo er einen halben Zyklus lang dahindämmerte. Er kam wieder, ohne Fähigkeiten und erlangte sie erst nach und nach wieder zurück. Denn ein Gucky, der nicht teleportieren, oder Gedanken espern kann, ist eigentlich kein richtiger Gucky. Insofern wäre es in der Tat bemerkenswert konsequent, wenn man ihn töten würde.
Ich bin mal gespannt, was aus der ganzen Geschichte wird. Die Reaktionen der Fans sind zum Teil jetzt schon überbordend. Von »Das war’s. Dann steige ich sofort aus der Serie aus« bis hin zu »Ja, macht ihn kalt.« ist eigentlich alles vertreten. Ich finde die Diskussionen deshalb so spannend, weil quasi über ungelegte Eier spekuliert wird. Am Schlimmsten wird es den armen Autor treffen, der Gucky in die ewigen Jagdgründe schickt. Das war schon bei Michael Marcus Thurner so, der Ronald Tekener dem Serientod überantworten durfte. Und mit Leo Lukas ist es wieder ein Österreicher. Hm! Was soll uns das sagen? Jedenfalls stelle ich mir das bei Gucky nochmal eine Nummer schlimmer vor. Wird es Morddrohungen hageln, oder Boykotte geben? Zumindest wurde heute schon mal eine »Rettet Gucky«-Kampagne ins Leben gerufen. Initiiert von Roman Schleifer, auch ein Österreicher. Das fühlt sich fast schon nach einer Verschwörung »Made in Austria« an.
Sollte sich die Befürchtung tatsächlich bewahrheiten, kann ich den Gucky-Fans nur raten: Lest NEO! Da gibt es einen richtig tollen Gucky und im Gegensatz zur Erstauflage ist der Ilt nicht der Letzte seiner Art. Im Gegenteil. Da gibt es ganzes Imperium; Planeten voll von bösen und guten Mausbibern. Das wird in der bevorstehenden Staffel »Sagittarius« bestimmt richtig spannend. Die neue Staffel startet übernächste Woche, also der richtige Zeitpunkt zum ein- und umsteigen.
Noch ein Grund warum ich nicht glaube, dass man Gucky sterben lassen wird, ist die Tatsache, das sein literarischer Vater Clark Dalton in diesem Monat seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Wenn man zu diesem Zeitpunkt seine erfolgreichste Figur aus der Serie schreiben würde, hätte das schon einen ziemlich bitteren Nachgeschmack. Soweit ich die Mitarbeiter in der Redaktion und die Exposéautoren kenne, glaube ich nicht, dass sie zu so einer Niedertracht fähig wären. Aber man weiß ja nie. 2020 hat uns schon so manche unangenehme Überraschung bereitet.