Ein Bild aus vergangenen Tagen. Der gestreifter Himmel über uns ist seit Jahrzehnten ein stetiger Begleiter. Mehrmals am Tag, besonders am Wochenende, heulten über den Dächern des Ortes die Triebwerksturbinen. Nämlich dann, wenn die Flugzeuge Geschwindigkeit rausnahmen, um am wenige Kilometer entfernten Salzburger Flughafen zu landen.
Momentan ist der Himmel blau, ohne weiße Streifen und falls mal in großer Höhe ein Flugzeug hinwegfliegt, schaue ich gleich beim Flight Radar nach, woher die Maschine kommt und wohin sie fliegt. Es sind im Übrigen fast nur noch Frachtflugzeuge unterwegs.
Eine ähnliche Situation gab es schon mal vor ein paar Jahren, nachdem auf Island der Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen ausgebrochen war. Damals war es eine Naturgewalt, die die Flugzeuge am Boden hielt und die dauerte auch nicht so lange. Heute sind es Reisebeschränkungen und Wirtschaftlichkeit.
Es ist schon erstaunlich, was plötzlich möglich ist. Hat man den Klimaschützern noch vor Monaten gesagt, dass Einschränkungen im Verkehr und in der Luftfahrt kaum umzusetzen sind, geht es plötzlich doch. Flugzeuge bleiben am Boden, die meisten werden gewartet, andere regelrecht eingemottet. Flughäfen sind geschlossen oder nur mit einer Notmannschaft besetzt. Auf einmal geht‘s. Kein Jetten um die Welt wegen irgendwelcher Meetings, kein 3-Tage-Urlaub auf Mallorca, keine Weltreise um armen Kinder in Fernost am Strand ein paar Souvenirs abzukaufen. Stattdessen gehört der Himmel zum größten Teil wieder den Vögeln.
Da sag noch einer, das Virus hätte nur negative Auswirkungen. Unsere Umwelt freut sich bestimmt über die Verschnaufpause. Wobei, wenn diese Krise noch ein paar Monate dauert, dann können wir uns sowieso nicht mehr leisten irgendwohin in den Urlaub zu fliegen. Dann ist höchstens noch eine Tankfüllung drin oder ein billiges Bahnticket. Dann könnte der streifenfreie Himmel zum Dauerzustand werden. Umwelttechnisch vielleicht nicht die schlechteste Alternative.
Das ist nicht überall so.
Ich wohne direkt in der Einflugschneise der Airbase Ramstein. Und da ist gerade Gruppenfliegen angesagt. Bis zu vier Frachter in einer Reihe mit ganz kurzem Abstand sind da momentan oft unterwegs. Wo ich mir denke, wenn der erste ein Problem nach der Landung hat, dann wird es für die anderen ganz schön eng.
Aber zum Glück sind die Dinger in den letzten 10-15 Jahren deutlich leiser geworden, man hört sie kaum noch. Und ein Verkehrsflughafen ist natürlich eine ganz andere Hausnummer. Aber das Militär fliegt auch noch.