Auf der Rückreise von Thüringen konnten wir am Sonntag einen Museumsbesuch realisieren, den wir uns schon seit Jahren vorgenommen hatten. Bei Feucht fuhren wir von der A9 ab und steuerten das Hermann-Oberth-Museum an.
Hermann Oberth war ein Raketenwissenschaftler, der unteranderem mit der Erfindung der Kegeldüse der Raumfahrt »Schub« gegeben hat. Außerdem gilt er als Begründer der Weltraummedizin. Der in Siebenbürgen geborene Deutsche, verbrachte seinen Lebensabend in Feucht, wo er im Dezember 1989 im hohen Alter starb. Seine Familie hat dafür gesorgt, dass aus seinem Nachlass ein kleines Museum entstehen konnte. Hier kann man Modelle, Schriften, Geschenke von bekannten Persönlichkeiten der Raumfahrt sowie Auszeichungen besichtigen, die Hermann Oberth im Laufe seines Lebens erhalten hat. Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit der bemannten Raumfahrt und in einem Nebengebäude gibt es eine Sonderausstellung zum Apollo-Programm der NASA. Inklusive eines Holzmodels der Apollo-Landekapsel. Der Wintergarten, in dem auch ein echtes Raketentriebwerk steht, ist leider aus Sicherheitsgründen geschlossen, ebenso wie die zweite Ebene eines der Ausstellungsräume.
Der Herr an der Kasse, Museumsdirektor Karlheinz Rohrwild, gab sich unglaublich viel Mühe und erklärte den anwesenden Erwachsenen und Kindern viele Details. Man merkt, dass er in der Materie drin steckt. Auch die Ausstellung ist für die einfachen Verhältnisse liebevoll hergerichtet. Allein die Räumlichkeiten sind zu klein geworden. Das fränkische Bauernhäuschen aus typischen Sandstein ist zwar restauriert, aber kein wirklich passender Ort für eine solche Ausstellung. Das Museum hat Fördermittel für einen Erweiterungsbau beantragt. Leider gibt es in der Stadt negative Stimmen die fürchten, der Bau könnte der Stadt Feucht Millionen kosten. Das dem nicht so ist, hat der Museumsdirektor auf der Internetseite des Museums nochmal klar gestellt. Der wurde übrigens erst im Dezember vom Bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder ausgezeichnet, für seine langjährigen ehrenamtlichen Verdienste um das Museum.
Mal sehen, was sich in den nächsten Jahren tut und ob den verantwortlichen Geldgebern die Würdigung von Hermann Oberth ein paar Euros wert ist.
»Es ist auf der Welt nichts unmöglich, man muß nur die Mittel entdecken, mit denen es sich durchführen läßt!«
Hermann Oberth