Am Freitag startete die von vielen Fans weltweit heiß ersehnte neue Serie »Star Trek: Picard«.
Waren wir bei »Star Trek: Discovery« noch zurückhaltend und haben uns nicht bei Netflix angemeldet (richtige Entscheidung) machten wir dieses Mal Nägel mit Köpfen. Seit vergangener Woche haben wir ein Amazon-Prime-Konto und können damit auch die Medieninhalte von Amazon konsumieren. Unteranderem eben auch »Picard«.
Zunächst hielten uns Tastatur-Schwierigkeiten davon ab, uns über den Fernseher bzw. Mediareceiver bei Amazon Prime anzumelden. Wer bitte kommt von allein darauf, dass man beim Eingeben von Anmeldename und Passwort zuerst »OK« auf der Fernbedienung des Mediareceivers klicken muss, damit sich die Bildschirmtastatur öffnet. Das steht nämlich nirgendwo beschrieben. Dann aber legten wir los
Was soll ich sagen, ich war von der ersten Minute an gefesselt. Gänsehaut schon in der ersten Szene mit der Enterprise D, dem Pokerspiel mit Data und Picard. Wobei ich kurzzeitig dachte: Data war auch schon mal schlanker. Von vielen Seiten hört man, Picard wäre alt geworden. Klar ist er alt, laut Serien-Kanon ist er 94. Sieht aber immer noch jünger aus, als in der finalen TNG-Folge »All good things«. Schauspieler Patrick Stewart ist achtzig und dafür spielt er noch ziemlich agil und überzeugend.
Gefallen hat mir an der Episode vor allem die ruhige Erzählweise. Das findet man bei den heutigen Serien kaum noch. Da folgt meistens Schnitt auf Schnitt, Actionszene auf Actionszene, aufgenommen von wackelnden Kameras und mit blitzenden Lichtreflexionen. Insofern ist die Folge schon mal eine Erholung fürs Auge. Aber auch die Geschichte, die erzählt wird, klingt logisch und überzeugend.
Ich finde gut, das die Geschehnisse aus dem Comic »Countdown« zu Star Trek XI eingeflochten wurden. Wenn auch nicht alle und in angepasster Form. Die Supernova der romulanischen Sonne ist auch viel logischer, als die im Comic angesprochene Hobussonne, die Lichtjahre von Romulus entfernt liegt. Ich bin gespannt, ob die Geschehnisse von damals noch detaillierter dargelegt werden.
Kurz nachdem klar war, das die junge Frau möglicherweise eine Androidin ist, sagte ich zu meinem Man, wenn das mal nicht die Tochter von Data ist. Zumindest so ähnlich ist es dann auch gewesen. Ganz habe ich noch nicht verstanden, warum sich die Androiden gegen die Utopia-Planitia-Werft auf dem Mars gewendet haben. Wollten sie den Bau der Schiffe verhindern, die die Romulaner retten sollten? Stecken da wieder subversive Kräfte aus der obersten Riege der Sternenflotte oder der Föderation dahinter.
Grundsätzlich hat diese erste Folge gezeigt, dass es möglich ist eine spannende Geschichte im Geiste Gene Roddenberry zu erzählen, in der es um Menschlichkeit geht. Ich freue mich auf die nächste Folge.
Ach ja, eines noch. Als Picard sagte, dass Datas Tod schon 20 Jahre zurückliegt, musste ich schlucken. Das war in »Nemesis«, der lief 2003 in den Kinos, das auch schon wieder so lange her. Meine erste Folge TNG sah ich im September 1990, als die Serie im ZDF startete. Das werden in diesem Jahr 30 Jahre! Das hat mir schon zu denken gegeben. – Man bin ich alt.
Das kann ich so nur unterschreiben. Ich mochte die Pilotfolge und meine alte Star-Trek-Leidenschaft ist wieder erwacht!