Elektromonteur ist ein undankbarer Beruf. Unter den Kollegen kursiert der Spruch, dass man als Elektromonteur mit einem Bein im Grab und mit dem anderen im Gefängnis steht. So ganz verkehrt ist die Aussage nicht. Ein Fehler kann unter Umständen Leben kosten, das eigene oder das von anderen. Schlimm wird es, wenn man sich einerseits an die gültigen Normen und Bestimmungen halten soll, es aber auf der anderen Seite möglichst nichts kosten darf. Diese Diskussionen führe ich regelmäßig mit unseren Kunden.
Ich kann verstehen, wenn die Leute viel Geld für eine neugebaute Eigentumswohnung ausgeben und dann feststellen, dass sie für Sonderwünsche wie LAN-Verkabelung und Deckenspots nochmal viel Geld in die Hand nehmen müssen. Andererseits jedoch geben sie oft viele Euros für Parkett, Fliesen und Sanitär-Ausstattung aus. Da ist es okay, wenn es Geld kostet, aber bei jeder zusätzlichen Steckdose und besonders bei Deckenauslässen für Spots fangen sie an zu diskutieren. Das bringt mich jedes Mal auf die Palme.
Das zu jeder Steckdose, zu jedem Schalter und zu jeder Lampe auch ein entsprechendes Kabel gehört, das diese Kabel aus Kupfer sind und das zu jedem Schaltkreis auch eine Sicherung im Verteilerkasten vorgesehen werden muss, sehen diese Leute nicht. Die Kabel verbergen sich in der Decke und hinter der Wand, und müssen dort von den Monteuren in schwerer Handarbeit eingelegt werden. Dass die Jungs bei Hitze oder strömenden Regen auf den Decken stehen und Leerrohre verziehen müssen, damit die Bewohner später das Licht einschalten können, scheint keiner im Blick zu haben. Es ist den meisten Leuten auch nicht zu vermitteln.
Noch schwerer ist es aber vermittelbar, dass sie sich möglichst frühzeitig festlegen müssen, wo sie eine Lampe, einen Schalter oder eine Steckdose hinhaben möchten. »Das muss ich erst sehen, sonst kann ich mir das gar nicht vorstellen«, höre ich sehr oft. Leider kann man aber nicht erst das Haus bauen und dann die Stromkabel einziehen. Strom funktioniert nun mal über Kabel und die sollten möglichst in die Wände verlegt werden, bevor der Putz kommt. Manche scheinen zu glauben Schalter und Steckdosen funktionieren wie WLAN. Klar es gibt Funkschalter, aber die Leuchte braucht dennoch Strom aus dem Kabel. Der fließt noch nicht drahtlos, zum Glück.
Na ja, ich finde KHS‘ drahtlose Energieverbindungen mit die genialste „Erfindung“ innerhalb der PR-Serie. Simpel aber unfassbar effektiv.
Schade, dass wir nicht im Perryversum leben. Wobei ich dann allerdings umgehend die Erde und das SOL-System verlassen würde, bei der Dichte an Angriffen auf eben dieses.
Leider ist es so, dass Bauunternehmen den Kunden nur die Minimalausstattung an Steckdosen und Lichtauslässen, und das in einfachster Ausführung, in die Verträge packen. Das böse Erwachen kommt dann später, und bringt manche Familie, die sich das Haus eben so leisten kann, in echte finanzielle Probleme
In unserem Fall achten wir schon im Vorfeld auf eine gehobene Ausstattung. Es gibt dazu ja ebenfalls Bestimmungen.