Wir backen seit Jahren mit Buchweizenmehl. Ich habe mich immer gefragt, wie Buchweizen wächst, bzw. wie die Pflanzen aussehen. Seit diesem Jahr bin ich schlauer.
Im Ostseeurlaub fanden wir im Hotel statt des obligatorischen Bonbons eine Tüte mit Samen auf dem Kopfkissen. Es handelte sich um eine Samenmischung speziell für Bienen und artverwandte Insekten. Neben Kornblumen enthielt die Packung unteranderem Buchweizen. Ich war gespannt, ob sie aufgehen würden. Nach der Aussaat wuchs relativ schnell eine richtige Bienenweide heran. Besonders auffällig waren zirka einen Meter große Pflanzen mit kleinen weißen Blüten. Weil ich die anderen Blühpflanzen aus der Packung kannte, konnte es sich dabei nur um Buchweizen handeln.
Ich konnte mir jedoch beim besten Willen nicht vorstellen, wie daraus etwas wie Weizen und schon gar nicht so etwas wie Mehl herauskommen sollte. Dann verblühten die Planzen und es bildeten sich winzige dreieckige Früchte, die ein bisschen an Bucheckern erinnerten. Für diejenigen, die nicht wissen, was Bucheckern sind. Das sind die Früchte der Buchen, etwa einen Zentimeter große, dreikantige, braune Nüsse, die geröstet und geschält eine echte Delikatesse sind. Roh sollte man sie nicht in großen Mengen essen, weil sie Blau- und Oxalsäure enthalten. Aber eine oder zwei haben mir auch als Kind nicht geschadet.
Zurück zum Buchweizen. Ich öffnete also eine der winzig kleinen Früchte. Tatsächlich enthalten sie einen weichen Kern, der sich mit dem Finger leicht zu einem weißem Mehl verreiben lässt. Das Geheimnis des Buchweizenmehls war gelüftet.
Man braucht aber sehr viele solcher Früchte, um eine ansehnliche Menge an Mehl zusammenzubekommen. Weshalb Buchweizen teurer als normales Weizenmehl ist. Im September habe ich in unserer Gegend dann auch ein ganzes Feld mit Buchweizen entdeckt.