Herbstliche Deko-Deko

Quelle: NKD.com

Es gibt Sachen zu kaufen, die glaubt man erst, wenn man sie sieht.

Ging ich doch unlängst beim hiesigen NKD vorbei und warf einen Blick auf die Wühltische vor dem Eingang. Da entdecke ich ein Netz mit Kastanien. »Jetzt verkaufen die schon Kastanien«, dachte ich so bei mir. Tannen und Kiefernzapfen gibt es längst zu kaufen, dabei kann man die leicht selbst sammeln. »Kastanien wachsen doch überall, man muss sich im Herbst bloß bücken und welche auflesen«, führte ich meine Gedanken fort. Doch da merkte ich, dass die Kastanien irgendwie seltsam aussahen. Ein zweiter genauerer Blick offenbarte: Die Kastanien waren künstlich und bestanden aus einem schaumartigen Kunststoff.

Echt jetzt, Kastanien aus Kunststoff als Deko? Kann man da nicht echte Kastanien auslegen? Ich meine, wie lange liegt so eine Herbstdeko? Sechs Wochen mehr oder weniger, da kann man doch echte Kastanien nehmen. Die halten sich doch genauso lange, sogar mit Schalen.

Unglaublich! Ich denke gerade an das Erdöl, was man für die Herstellung der künstlichen Kastanien benötigt hat und an die Energie. Dabei wäre es viel billiger, die Kastanien in freier Natur zu sammeln und umweltfreundlicher sowieso. Dabei frage ich mich, ob es tatsächlich Leute gibt, die sich künstliche Kastanien kaufen und daheim ins Wohnzimmer legen. Kastanien, die nach nichts riechen und vielleicht sogar schädliche Dämpfe und Weichmacher enthalten.

Mein Gott, was sind wir dekadent geworden, dass wir für die Herbst-Dekoration jetzt schon künstliche Kastanien brauchen. Ist das quasi die Deko von der Deko, oder was? Das die künstlichen Kastanien beim Verbraucher nicht wirklich angekommen zu sein scheinen, sieht man daran, das sie letztendlich auf dem Wühltisch gelandet sind. Es gibt also doch noch genügend Leute mit Hirn im Kopf.