Buch zum Flug

Das Buch zum Flug

Nebenstehendes Werbeplakat entdeckte ich vor ein paar Wochen auf dem Bahnhof. Da wirbt die Fluggesellschaft Condor mit einem Kilogramm Extra-Gepäck für Bücher.

Ernsthaft? Laufen der Fluggesellschaft jetzt die Kunden weg? Soll es eine Aufforderung des Buchhandels an die Urlauber sein, mehr zu lesen? Oder was soll die Aktion?

Ich bin früher gern mit Condor in den Urlaub geflogen. Früher heißt, vor zehn bis fünfzehn Jahren, als es noch keine Beschränkungen beim Gepäck gab, als noch kostenlose Mahlzeiten im Flieger serviert wurden und als es sogar noch Wein und Bier gab.

Ich erinnere mich an einen Flug auf die Kanaren, als jeder Fluggast eine Gürteltasche mit Zahnbürste und Kopfhörern bekam. Bei dem ich auf dem Rückflug eine Miniflasche Frankenwein getrunken habe und anschließend so beschwipst war, dass ich mir sogar den ersten Harry Potter-Film bis zu Ende angesehen habe. In dem Fall hätte auch das Flugzeug abstürzen können, ich war so blau, es war mir alles egal. Seitdem trinke ich definitiv keinen Alkohol mehr in Flugzeugen.

Was auch immer der Grund für die Werbekampagne ist, bin ich nach wie vor der Meinung, dass Fliegen heutzutage viel zu billig ist. Mir wäre lieber teurer und dafür mit besserem Service für alle Fluggäste. Da könnte man dann vielleicht auch mehr als ein Kilo Bücher mit in den Urlaub nehmen. Wobei die Vielleser wahrscheinlich eh einen E-Book-Reader dabei haben werden.